Einmal [Marco Reus] | ✓

39. Hallo Panda

Huhu meine Herzchen, weiter gehts! Viel Spaß dabei!❤

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* Stella *

Es war anstrengend Marco das zu erzählen. Mein Herz überschlägt sich fast, weil sich der Zorn auf meinen Bruder mit der Traurigkeit um Leonie miteinander vermischen. Ich konnte es damals irgendwie und irgendwann akzeptieren, dass es so gekommen war, dass der Raser ausgerechnet aus dieser Richtung kam und so in die Beifahrerseite meines Wagens krachte - dort, wo Leonie auf dem Rücksitz saß und nicht von der anderen Seite - sodass er mich mit voller Wucht erwischt hätte. Meine kleine Cousine hatte nicht den Hauch einer Chance, sie war sofort tot gewesen. Diese Tatsache hatte mir dennoch ein wenig geholfen, weil ich dadurch wusste, dass sie nicht hatte leiden müssen. Auch ich hatte sie so lieb gehabt, sie war ein zauberhaftes Ding gewesen. Immer fröhlich, so aufgeweckt und neugierig. Dennoch war ich anders damit umgegangen als Jonas. Ich hatte es akzeptiert, hörte auf mir Vorwürfe zu machen, denn alle versicherten mir, dass ich es nicht hätte verhindern können. Die Polizei, die Feuerwehr. Leonies Mutter, die Schwester meiner eigenen, verzieh mir, auch sie verstand, dass ich nichts hatte tun können, um das zu verhindern. Alle vergaben mir, versuchten ihr Leben weiter zu leben. Alle außer Jonas.

Erschöpft lehne ich an Marcos Brust, schließe die Augen, während sich unsere Finger miteinander verschränken. Seine Nähe, seine bloße Anwesenheit machen diesen Moment erträglicher, lassen mich ein wenig aufatmen. Er verurteilt mich nicht für das, was mit meiner Cousine passiert ist, er hält zu mir und will mich sogar begleiten, um es meiner Mutter zu erzählen?  Vielleicht sollten wir das tun. Es ihr endlich sagen. Sie hat mich damals nicht abgewiesen, als ich eines Tages vor ihrer Tür stand, um den Kontakt wieder aufzunehmen. Meine Mutter liebt mich, sie würde sich womöglich sogar freuen, wenn sie von meiner Schwangerschaft erfährt?

"Wir sollten langsam ins Bett gehen, Süße.  Ich hab Nachmittag Training", murmelt Marco, ich nicke, öffne die Augen und sehe ihn an. Diese Mischung aus Grün und Braun besänftigt mein Herz jedes Mal. "Es wäre schön, wenn du mitkommst, wenn ich meiner Mutter erzähle, dass ich schwanger bin. Sie wird dich sofort ins Herz schließen", wispere ich, gebe ihm einen kleinen Kuss. Lächelnd antwortet er: "Hauptsache, du hast dabei ein gutes Gefühl."

In dieser Nacht, oder eher in diesen frühen Morgenstunden, kuscheln wir uns in Marcos Bett nur eng aneinander, mehr als einen Gutenachtkuss gibt es nicht, dafür aber seine Nähe, seine Wärme. Welche noch viel wertvoller ist für mich in diesem Augenblick. Mit dem Klang seines regelmäßigen und kräftigen Herzschlags im Ohr schlummere ich ein. Ohne Groll, ohne Wut. Die hat Marco mir mit seiner Reaktion genommen, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

Als ich schließlich blinzelnd die Augen aufschlage, brauche ich einen Moment, um zu begreifen, wo ich bin. Schon ein bisschen lustig, dass ich genau in diesem Augenblick daran denken muss, wie ich damals hier aufgewacht bin und völlig panisch wurde, als ich kapierte, wer da neben mir liegt und was Marco und miteinander getrieben hatten. Getrieben. Wortwörtlich. Grinsend liege ich noch ein paar Minuten da, alle Viere von mir gestreckt und lasse meinen Geist wach werden. Marco ist leider nicht mehr hier, da es aber auch schon nach 13 Uhr ist, wundert mich das nicht. Vermutlich musste er zum Training, das hatte er ja gestern noch erwähnt. Am Fußende des Bettes liegen, fein säuberlich zusammengelegt, ein Shirt und eine kurze Hose von ihm. Für mich? Ach wie praktisch, in meinem kurzen Kleid von gestern wäre es auch etwas ungemütlich geworden beim Frühstück.

Gähnend tapse ich in die Küche, am Kühlschrank klebt ein Post-it, über die Botschaft darauf wird mein Lächeln noch breiter.

"Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Wenn du magst, kannst du hier warten. Ich bin gegen 18 Uhr zurück. Ich würde mich freuen ❤"

Wie süß ist dieser Kerl eigentlich? Wie ist das möglich, dass wir von diesem One Night Stand hier gelandet sind und er mir solche Nachrichten hinterlässt? Ich weiß nicht, wie das genau passiert ist, aber ich will das gar nicht hinterfragen. Denn es ist schön. Sehr schön. Anfangs hätte ich nie gedacht, dass er so sein kann, dass Marco, der dafür bekannt ist, eine nach der anderen abzuschleppen, mir so ans Herz wächst und ich schreckliches Herzklopfen bekomme, wenn ich nur an ihn denke. So richtiges, heftiges Herzklopfen. Ich glaub, ich mag den Kerl nicht nur. Hab ich mich etwa in ihn verliebt? Oder verknallt? Darüber grübelnd mache ich mir einen Tee und suche in seinem Kühlschrank nach etwas, was mir genießbar erscheint. Der Junge lebt viel zu gesund für meine Schwangerschaftsgelüste, aber was soll's. Am Ende plündere ich sein Müsli und mache es mir anschließend auf seiner Couch bequem, wo ich sinnlos irgendeine Serie gucke. Ich habe irgendwie nicht so richtig Lust nach Hause zu fahren, vor allem nicht, wenn ich Marco vorher nicht noch einmal gesehen habe. Ich bin schon komisch geworden, seitdem ich ihn kennengelernt habe. Wenn ich daran denke, wie ich in dieser Kamikazeaktion über seinen Gartenzaun geklettert bin, nur um ihm den Autoschlüssel wiederzugeben, oder diesen eher in den Briefkasten zu stopfen, kann ich heute nur noch mit dem Kopf schütteln. Ganz normal bin ich ja auch nicht oder? Da ich mich dezent langweile, beschließe ich eine Dusche zu nehmen. Kann ja nicht schaden.

Allerdings muss ich erstmal nach einem Handtuch für mich suchen, das ich irgendwann in einem Schrank finde. Immerhin. Unter der Dusche das nächste Problem. Klar, Marco hat natürlich nur Kram für Männer. Skeptisch schnüffle an den verschiedenen Flaschen mit Duschgel und Shampoo, die hier rumstehen. Also Brechreiz bekomme ich von keinem der Düfte, die mir entgegenströmen, wäre mir ja auch schon aufgefallen, denn eigentlich riecht Marco immer ziemlich fantastisch. Aber wenn ich das benutze, fühl ich mich ja wie im falschen Körper. Bei all dem Moschus und der herben Frische. Etwas genervt entscheide ich mich für ein Duschgel, das meiner Nase einigermaßen annehmbar erscheint. Unter dem warmen Wasser entfaltet sich der Geruch vollends und ich muss sagen, ich mag's. An Marco gefällt es mir zwar besser als an mir, aber es ist zu ertragen und als ich mit nassen Haaren aus der Dusche komme, kriege ich erstmal einen Riesenschreck. Abschminken vergessen - hallo Panda. Wasserfeste Mascara ist in solchen Situationen wirklich furchtbar. Denn waterproof hin oder her, eine heißer Dusche überstehen sie alle nicht unbeschadet, weshalb ich jetzt aussehe wie diese kleinen, schwarzweißen Flauschebälle im Zoo. Mit Bodylotion schaffe ich es irgendwie mein Gesicht einigermaßen von den Rückständen zu befreien, das brennt allerdings in den Augen. Mein Gott, wenn ich vorhaben sollte, hier nochmal nach einer durchgetanzten Nacht zu schlafen oder so prinzipiell - sollte ich was von meinen Sachen in Marcos Bad bunkern. Beim letzten Mal konnte Lea mir aushelfen, die geht nämlich nie ohne ihr kleines Täschchen aus dem Haus, in dem sich die wichtigsten Dinge verstecken, die man als Frau eben so braucht. Von Makeup-Entferner, Deo bis hin zur Schminke. Ich sag ja, Lea ist besser auf das Leben vorbereitet als ich. Aber nun ja. Am Ende schmeiße ich mich frisch geduscht und abgeschminkt auf die Couch und döse noch ein bisschen - bis Marco endlich zurückkehrt und mein halb eingepenntes Ich mit einem Kuss auf die Wange weckt. Grinsend strahle ich ihn an. So würde ich gerne immer aufwachen.

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😁😁😁 Stella und die alltäglichen Hürden in einem männlichen Singlehaushalt. Aber irgendwie geht so was ja immer. Man muss da flexibel sein 😂

Dass sie sich in ihn verguckt hat, wird ihr auch langsam klar😃😍 Also es wird ihr richtig bewusst❤

Hat euch das Pitel gefallen?

Marcos Nachricht war ja süß, ne?

Alles Liebe,
eure Mercy aka Floraly ❤