43. Eigenes Tempo

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Huhu meine Lieben, wie versprochen, kommt jetzt das nächste Pitel! Viel Spaß dabei!❤

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* Stella *

Statt sinnlos mit Lea Zuhause rumzusitzen und darüber zu reden, wie unsagbar fett ich wahrscheinlich im Laufe der nächsten Monate werde - sie nervt mich ständig damit, was ich auf den Tod nicht abkann, bewerfe ich Marco lieber mit Gummibärchen, während er versucht mich dazu zu bringen bei Game of Thrones aufzupassen, was kläglich scheitert. Es ist nicht meine Serie. Punkt. Das wird er wohl oder übel irgendwann einsehen müssen. Immerhin bin ich bei ihm so nett und schalte nicht einfach um, was ich sonst bei Lea immer gnadenlos getan habe. Fand sie nie so richtig komisch, war mir aber egal. Also muss Marco damit leben, dass ich auch die Gummibärchen wiederhaben will, die den unwahrscheinlichen Weg genommen haben und wirklich unter sein Shirt gerutscht sind. Eine gute Ausrede, um ihn anzufassen. Was bin ich doch schlau. So hocke ich nach einer Stunde auf seinem Schoß, fische immer wieder ein Gummibärchen von seinem Bauch, worüber er sich köstlich amüsiert und dazwischen küsse ich ihn. Mehr, um ihn davon abzuhalten den Blödsinn weiter zu gucken und ihn zu ärgern, aber Spaß macht es natürlich auch. Wir sind schon eine seltsame Kombi.

"Mann! Ich krieg überhaupt nix mit!", beschwert Marco sich dann doch, ich lache nur. "Ich bin kein Mann und außerdem kennst du den Schwachsinn doch eh schon!", widerspreche ich ihm und hindere ihn absichtlich daran zum Fernseher zu gucken. "Du hast versprochen, dass du es dir anschaust ", nörgelt er beleidigt, ich lehne mich vor, schiebe meine Hände in seinen Nacken und halte erst kurz vor seinen Lippen inne. "Ich bin doch hier. Ich habe nie behauptet, dass ich wie gebannt an der Mattscheibe kleben werde. Du bist viel interessanter." Langsam breitet sich auf Marcos Lippen ein kleines Lächeln aus. Sein typisches, schiefes Lächeln, was alle Frauen an ihm so lieben. Und ich darf es direkt live erleben - und ihn anschließend küssen, weil er nämlich endlich aufgibt, mir seine volle Aufmerksamkeit schenkt und mich schwungvoll aufs Sofa drückt und sich seine Lippen an meine schmiegen. Na geht doch. Wesentlich länger hätte ich seine Zurückhaltung nicht mehr ausgehalten. Dass seine Hände dabei unter mein Shirt gleiten und ich kurz darauf einen verdächtigen Druck gegen meine Mitte verspüre, macht mich allerdings schlagartig nervös. Ich weiß nicht mal, weshalb, aber ich traue mich nicht wirklich mit Marco weiter zu gehen, obwohl meine Libido das für eine ganz großartige Idee hält. Wir kennen uns seit cirka zehn Wochen, wenn wir die Nacht, in der wir uns das allererste Mal trafen mal außen vorlassen. Zusammen sind wir seit lächerlichen zwei Wochen, ist es da nicht normal, dass ich unsicher bin? Obwohl es eigentlich albern ist - immerhin waren wir schonmal miteinander im Bett. Außerdem müssten wir nicht miteinander schlafen. "Stella? Alles okay?", fragt Marco mich da, sein fragenden Blick verrät mir, dass ich wohl etwas unbeteiligt gewirkt haben muss, weil ich so in Gedanken war. Verdammt.

"Du", setze ich an, mir ist das furchtbar peinlich, aber vielleicht sollte ich ihm einfach sagen, was los ist, "Also auch auf die Gefahr hin, dass du mir jetzt einen Vogel zeigst, aber irgendwie bin ich wie blockiert, wenn wir... Naja, wenn ich das Gefühl habe, das du mehr willst, als mich nur zu küssen." Beschämt, mit heißen Wangen, schlage ich die Hände vors Gesicht, traue mich nicht ihn anzusehen. "Wieso das?", entgegnet er ruhig, zieht meine Hände weg, sodass ich vorsichtig die Augen öffne. "Ich weiß auch nicht. Sorry", murmle ich, doch so wie er lächelt, scheint er das nicht schlimm zu finden. Echt nicht? "Was denkst du, was ich mit dir anstellen würde?", grinst er nun, "Abgefahrene Fessel- und Rollenspiele? Da steh ich gar nicht drauf. Sag mir einfach, wenn du dich anfängst unwohl zu fühlen, so prinzipiell. Ich will hier gar nix überstürzen, Süße. Wir müssen gar nix. Aber es stimmt, ich wäre dir gerne noch näher. Fühl dich davon aber nicht unter Druck gesetzt, wir haben Zeit." "Bis ich dann fett wie ein Wal bin und du mich hässlich findest!", jammere ich plötzlich, ich weiß selbst nicht, wo dieser Blödsinn herkommt. "Fett und hässlich? Was redest du denn da? Natürlich verändert sich dein Körper, aber deshalb finde ich dich doch nicht abstoßend.", widerspricht er mir, küsst mich auf den Mund und meint dann noch: "Was genau verursacht dieses mulmige Gefühl bei dir? An was denkst du dann?" Obwohl er so gelassen und wirklich lieb auf meine hirnrissigen Bedenken reagiert, fällt es mir schwer darüber zu sprechen. "Naja, damals waren wir betrunken.  Ich kann mich trotzdem daran erinnern, wie es wahr und war toll. Wirklich. Aber was, wenn es sich jetzt anders anfühlt? Wenn wir uns kennen und vor allem nüchtern sind? Ich hab irgendwie Angst, dass du dann enttäuscht bist. Und es fühlt sich komischerweise nicht so an, als wären wie uns schonmal so nah gewesen. Verstehst du, was ich sagen will?" Mit gerunzelter Stirn sieht er mich an. Jetzt hält er mich für vollkommen bekloppt. Super. "Ich denke schon, dass ich es verstehe. Aber wieso sollte ich enttäuscht sein? Vergiss das. Wie gesagt, wenn du dich  irgendwann nicht wohlfühlst, sag es mir. Gib uns doch die Zeit, uns kennenzulernen. Auch hierbei." Er kapiert mein Kauderwelsch? Tatsächlich? Er flippt nicht aus und ist beleidigt? Extrem erleichtert lächle ich und gebe ihm einen kleinen Kuss. "Ich will zu gerne herausfinden, wie es sich wirklich anfühlt, dir so nah zu sein. Mit all meinen Sinnen", flüstere ich anschließend, er erwidert meine Aussage mit einem langen, liebevollen Kuss, der mehr als Verständnis ausdrückt. Es ist ein sehnsüchtiger Kuss. Einer, der mir verspricht, dass wir unser eigenes Tempo haben. Auch für das hier.

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Das Thema hing ja schon länger unausgesprochen zwischen den beiden. Gut, dass Stella den Mut gefunden hat ubd es Marco "gebeichtet" hat... 

Sie scheint sich umsonst Sorgen gemacht zu haben, Marco will sie gar nicht sofort flachlegen. Auch er will sich Zeit lassen und diese ersten Annäherungen genießen ❤

Was sagt ihr dazu? Gut oder langweilig?

Hoffe, ihr mochtet das Pitel?

Fühlt euch umarmt,
eure Mercy aka Floraly ❤

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt