88. Blondine vs. Babybauch

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Hey meine Süßen, weiter geht's! Viel Spaß! <3

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* Stella *

Genervt zerre ich meinen Freund regelrecht hinter mir, der sich immer noch weigert, mit mir zu diesem Geburtsvorbereitungskurs zu gehen. Ja, wir werden uns zum Obst machen, um die Wette hecheln und lauter solchen Schrott, aber das gehört eben auch dazu und der feine Herr soll sich jetzt mal nicht so haben. "Stella bitte, ich will da nicht hin!", jammert Marco, während ich ihn weiter mit mir ziehe. "Was soll ich denn da?", meckert er, abrupt bleibe ich stehe, er prallt gegen mich und ich zische: "Du, mein Lieber, du sollst mich unterstützen! Ich werde grauenvolle, unvorstellbare Schmerzen haben bei der Geburt! Ich Glückspilz muss auch noch zwei Kinder rauspressen, aus einer Öffnung, die ich dafür viel zu klein erachte! Also reiß dich zusammen, halt meine Hand, mach den Blödsinn mit! Du wolltest das volle Programm, als bitte!" Kleinlaut merkt er an: "Naja, du könntest auch einen Kaiserschnitt machen lassen!" Dafür verpasse ich ihm schnaubend einen Schlag gegen den Oberarm: "Marco! Sammel deine Eier ein und hör auf so ein Angsthase zu sein! Meine Fresse! Die werden dich schon nicht fressen bei dem Kurs!"

Da werde ich von einer fremden Stimme unterbrochen: "Wir würden dann jetzt anfangen wollen!" Erschrocken fahre ich herum, hinter mir steht eine Blondine, sportlich, schlank, vielleicht Anfang Dreißig. Ernsthaft?! Die Alte soll mir das Gefühl vermitteln, dass ich mich nicht vor der Geburt fürchten musss, dass das alles machbar ist? Die sieht nicht so aus, als hätte sie überhaupt selber schon ein Kind zur Welt gebracht und was zieht die sich auch noch so enge Sportklamottten an? Damit man ihren perfekten Arsch noch besser begutachten kann? Ich fühle mich auch so schon fett genug! Das ist ja wohl ein Scherz!

Noch immer schaut die Tante uns erwartungsvoll an, Marco sagt: "Ja dann, los." Jetzt bin ich diejenige, die eher in den Raum geschleift werden muss. Mir ist das plötzlich zuwider. Glotzt Marco der Alten grad auf den Arsch? Schnell werfe ich ihm einen bösen Blick zu, er tut so, als wäre nichts. Aha. Das Getuschel der anderen Paare ignoriere ich. Ja, ich bin jetzt schon fetter als ihr, und ja, der Kerl neben mir spielt beim BVB. Müssen wir jetzt nicht weiter drüber reden.

Nur mit Mühe kann ich den Anweisungen der hampelnden Blondine vorne folgen, mir macht der Mist keinen Spaß, ich bin überhaupt nicht mehr gelenkig und alles bringt mich ins Schwitzen. Schwanger sein nervt. Diese lächerlichen Entspannungs- und Atemübungen mache ich nur mit einem grimmigen Gesichtsausdruck mit. Als Lisa, so heißt die Kursleiterin auch noch ganz offensichtlich mit Marco flirtet und der Idiot das entweder nicht rafft oder es sogar genießt, bin ich kurz davor einfach zu gehen. Das ist ja echt ein Witz hier! Nur um nicht noch weiter aufzufallen, halte ich meinen Mund. Mir entgeht aber nicht, dass Marcos Blick viel zu oft und auch viel zu lang auf Lisas Hintern oder eben auch ihrer Oberweite ruht. Hat der eigentlich den Arsch offen? Wie dreist ist das denn?!

Als die Stunde endlich vorbei ist, quäle ich mich wieder auf die Beine, mir wird kurz schwarz vor Augen, weil mein Kreislauf das wohl auch alles weniger lustig fand. Nur durch Zufall kann ich mich an der Wand hinter mir abstützen, um nicht auf die Schnauze zu fallen, weil mein werter Freund nämlich nicht zur Stelle ist. Der quatscht lieber mit Lisa. Worüber auch immer. Da ich nur noch nach Hause will, gehe ich auf die beiden zu, wische mir den dünnen Schweißfilm von der Stirn und traue meinen Ohren kurz darauf nicht, was die beiden da reden. "Ja, das solltest du ausprobieren! Das macht wirklich Spaß! Soll ich' dir mal zeigen?", faselt sie. "Ja, wieso nicht", antwortet Marco lachend, ich halte die Luft an, um ihn nicht urschreimäßig anzupflaumen. Baggert der grade wirklich an der Leiterin des Geburtsvorbereitungskurses rum?! Was soll das werden? Sie zeigt ihm mal ein paar geile Stellungen, die er mit mir Walross nicht mehr machen kann?

Wortlos drehe ich um und stapfe hinaus. Mir reicht's endgültig. Dieser Scheißkurs kann mir gestohlen bleiben und Marco auch. Der kann ja von mir aus gleich die Alte da flachlegen und seinen Kumpels dann berichten wie's war. Mit dem rede ich kein Wort mehr! Wütend hieve ich meinen aufgeschwemmten Luxuskörper die Treppen hinunter, überlege schon, wie ich Marco möglichst schmerzhaft bestrafen könnte, als er meinen Namen ruft: "Stella, warte doch! Wieso hast du es auf einmal so eilig?" Mich umzudrehen, ist mir zu anstrengend, lasse ich also bleiben. Leider ist er natürlich schneller als ich Babybauchmonster und schließt schnell zu mir auf. "Alles klar? Also so schlimm fand ich den Kurs gar nicht!", grinst er, ich schweige.

Erst im Auto mache ich meinem Ärger dann Luft: "Bist du eigentlich wirklich so widerlich?! Dass du dich mit der Schlampe vom Kurs zum Ficken verabredest? Wie ekelhaft! Ich verstehe ja, dass wir mittlerweile ein bisschen eingechränkt sind, aber das! Das ist wirklich die Höhe! Hätte ich dir vielleicht auch noch auf die Schulter klopfen sollen, als du vor meinen Augen mit ihr geflirtet hast und ihr offensichtlich auf Arsch und Titten geglotzt hast? Arschloch! Dann such dir 'ne andere! Ich reiche dir ja nicht mehr!" Vollkommen verdattert starrt er mich an. "W-was? Was hab ich bitte? Ich hab die nicht angeglotzt und ich will sie auch nicht vögeln! Drehst du durch oder was?" "Ich hab's doch gehört! Se will dir was zeigen! Ich zeig dir jetzt auch mal was, ich gehe nämlich!", kreische ich, will die Autotür aufreißen, als er mich zurückhält: "Stopp, Stella! Halt mal die Luft an! Es ging um Partneryoga. Um Yoga, Süße. Für dich zur Entspannung und zur Vorbereitung auf die Geburt. An der Wand, vor der Lisa die ganze Zeit alles vorgemacht hat, hängt ein Poster mit Partneryogaübungen. Da hab ich die ganze Zeit hingeguckt. Und darauf habe ich sie dann auch angesprochen. Ich will keine andere Frau flachlegen. Außer dich. Krieg dich wieder ein, sonst muss ich dir das gleich beweisen, und das könnte unbequem werden, du Hormonbombe." Verdammt, was? Betreten sehe ich meine Hände an, das ist jetzt doch peinlich. "Stella? Alles wieder gut?", will er sanft wissen, nimmt seine Hand in meine und ich schaue ihn verunsichert an und nuschle leise: "Ähm, sorry. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass du lieber mich willst, wenn du stattdessen eine knackige, heiße Blondine haben könntest."

Lächelnd beugt er sich zu mir und gibt mir einen langen Kuss, dann meint er: "Ich will aber nur dich, Mami. Ich finde dich wunderschön, genau so wie du jetzt bist. Meine sexy Mami." Dass seine Hand dabei über meinen Oberschenkel rutscht, ist mir plötzlich unangenehm, obwohl seine Worte ihre Wirkung nicht verfehlen. Ich glaube ihm und es erfüllt mich mit einer solchen Erleichterung, das ich am liebsten seufzen würde. "Ich liebe dich", murmle ich zwischen den folgenden Küssen, irgendwann lehnt er sich in seinen Sitz zurück, sieht mich an. "Ich liebe dich auch und zu Hause muss ich dich wahrscheinlich daran erinnern, wie sehr. Erst auf der Couch und dann vielleicht unter der Dusche?" Kichernd wende ich den Kopf ab, so ein Spinner. Dennoch lasse ich ihn wenig später auf dem Weg nach Hause meine Hand nehmen. Mein Ausraster ist mir zwar peinlich, aber es ist eben so - ich liebe den blonden Superstar da neben mir und ich bin ein recht eifersüchtiges Modell. Der Hormoncocktail macht den Rest. Scheinbar weiß er das und lässt sich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen. Mein Gott, womit habe ich das verdient? Unglaublich.

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Haha, Indizien sind eben nicht alles xD

Marco hat ja mittlerweile auch die Ruhe weg, den erschüttern ihre Zickereien nicht mehr so sehr. Der hat ja schon wieder was ganz anderes im Kopf ^^ Klar denkt der ans Vögeln - aber eben mit Stella ;)

Ich hoffe, ich habe euch ein bisschen unterhalten können, wir müssen uns ja alle noch von dem Krimi gerade eben erholen ^^ Was müssen die das Spiel auch so spannend machen?

Fühlt euch umarmt,

eure Mercy aka Floraly <3


Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt