29. Männergespräche

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Hey meine Lieben, wer auch immer da klingelt- er stört xD Schauen wir mal, wer die beiden da unterbricht! Viel Spaß!❤

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* Marco *

Mit roten Wangen rutscht Stella von meinem Schoß herunter, genau im selben Moment klingelt es noch einmal und Marcel schlendert breit grinsend ins Wohnzimmer. So wie der uns anglotzt, hat er mitbekommen, dass wir grad kurz die Kontrolle verloren haben und regelrecht übereinander hergefallen sind. "Ich brauch nur den Grillanzünder!", flötet er scheinheilig und verschwindet in der Küche. Ich kann mir das selbst nicht erklären, was mit Stella und mir passiert ist, aber ich habe jetzt auch gar nicht die Zeit darüber zu grübeln, weil es schon wieder klingelt.

"Mein Gott, ich komm ja schon!", seufze ich, klettere von der Couch und tapse zur Haustür. Eine hibbelige Lea erwartet mich dort. "Na endlich!", nörgelt sie, schiebt sich an mir vorbei in den Flur und stolziert ins Wohnzimmer. "Du solltest deine Haare mal richten, du siehst ganz schön zerzaust aus! Was hast du gemacht? Stella schon wieder flachgelegt?", ruft sie mir im Gehen zu und lacht. Vor Scham würde ich gerne im Boden versinken. Na das kann ja heiter werden mit dieser vorlauten Dame.

"Ey Uschi!", höre ich Lea im Wohnzimmer quieken, kurz darauf wird gelacht, Stella sagt irgendwas und danach bekommen beide einen Lachanfall. Bitte nicht meinetwegen.  Das ist ja nicht zum Aushalten, die beiden zusammen in freier Wildbahn. Kopfschüttelnd folge ich ihr und werde dann Zeuge davon, wie die beiden Grazien auf meiner Couch lümmeln und sich köstlich über irgendwas amüsieren. Selbst Forni wirkt etwas konsterniert. "Wer ist das denn?", will er leise wissen, ich drehe mich zu ihm um und meine: "Stellas beste Freundin. Die beiden wohnen auch zusammen." "Oh Gott ", stöhnt Marcel, verdreht die Augen und lacht: "Die ist ja total verrückt!" "Eigentlich ist sie ganz nett. Aber dass sie etwas speziell ist, hab ich von Anfang an gemerkt", gebe ich schulterzuckend zurück. Jetzt weiß ich nicht mehr so genau, was ich machen soll. Lea hat meinen Platz auf der Couch eingenommen, und belagert Stella. Notgedrungen geselle ich mich zu Marcel auf die Terrasse. Der Grill tut schon das, was er soll, also mache ich uns zwei Bier auf und wir stoßen an. Hoffentlich kommt Robin bald zurück, der hat ein ganz gutes Händchen für Frauen wie Lea. Frauen, die genauso komisch drauf sind wie er selbst.

"Was ist das eigentlich zwischen euch?", durchbricht Marcel die Stille und sieht mich erwartungsvoll an. Ich merke, dass ich sofort knallrot werde. Ja toll. "Ähm, keine Ahnung", stammle ich etwas unbeholfen. Ich weiß es ja wirklich nicht. "Du weißt aber schon, dass ihr euch grad auf der Couch förmlich abgeleckt habt?", grinst er, auch ich muss schmunzeln. Die Erinnerung an Stellas weiche Lippen auf meinen, ihre warme Haut unter meinen Fingerspitzen, lässt mein Herz wieder schneller schlagen. "Ja, naja. Ich weiß trotzdem nicht, was das mit uns ist", nuschle ich, Forni legt den Kopf schief und erwidert: "Du magst sie, kann das sein? Also anders als sonst. Normalerweise kann es dir nicht schnell genug gehen, die Weiber wieder loszuwerden. Aber bei ihr?"

Lieber trinke ich erst einen Schluck, ehe ich ihm antworte, diese Gespräche bereiten mir Kopfschmerzen. "Es ist anders, das stimmt. Ich weiß nicht wieso. Aber das war es schon in der Nacht damals." "Du erinnerst dich?", hakt er überrascht nach, ich nicke. "Ja, an jedes Detail." Grinsend klopft er mir auf die Schulter. "Bist du deshalb letztens abgehauen? Als die Tante dich geküsst hat im Club?" Auch wenn es mir peinlich ist, nicke ich erneut. Soll er halt wissen, dass ich Stella sehr gern habe. "Ich will nicht mehr so weitermachen wie bisher. Das mit Stella ist mir wichtiger als noch mehr Frauen, die sich in meinem Bett räkeln. Ich will das nicht vermasseln", erkläre ich ihm. Er wirkt verwirrt, dann nachdenklich. Schließlich gibt er schmunzelnd zurück: "Es reicht ja, wenn sich eine Frau darin räkelt. Im besten Fall die Mutter deiner Kinder!"

Beinah schockiert starre ich ihn an. "Geht's noch lauter?", meckere ich, was wenn Stella oder Lea das mitbekommen? "Was denn? Sie mag dich auch. Merkt man doch. Nur weil ich das Offensichtliche ausspreche? Ihr seid erwachsen, ihr habt beide Bedürfnisse. Ich sag ja nicht, dass ihr sofort miteinander vögeln sollt. Habt ihr ja eh schon. Ich sage nur, dass es das ist, was du eigentlich meinst. Du willst, dass es mit ihr funktioniert. Du willst die Verantwortung übernehmen und es ist natürlich schön, wenn man auch zusammen ist, wenn man ein Kind bekommt. Oder eben zwei." Stumm habe ich ihm zugehört. Es stimmt. Ich will, dass es funktioniert. Ich will nicht nur das Finanzpolster, der Wochenendpapa sein. Das reicht mir nicht, nicht - wenn ich Stella ansehe und in mir nur noch der Wunsch existiert, sie zu küssen und nie wieder damit aufhören zu müssen. "Du bist verliebt, Bov. Faszinierend, dass dir das selbst nicht klar zu sein scheint", kommentiert er meine in Falten gelegte Stirn und lächelt. Was soll ich dazu sagen? Möglicherweise hat er Recht. Vielleicht ist es das. "Wir müssen das nicht zerreden, wenn du nicht willst, Marco. Alles cool. Mach dir nicht solchen Stress. Stella hat dich gern, aber wahrscheinlich braucht ihr beide noch Zeit, um das zu kapieren, um das zu versuchen, was ihr vermutlich beide wollt." Irritiert schaue ich ihn an. "Könntest du aufhören so in Rätseln zu sprechen?", nörgle ich leicht genervt. Dass in Forni so ein Therapeut steckt, war mir bis gerade eben nicht klar. Finde ich ein bisschen unheimlich.

"Ach Marco. Als ob sie sich nicht wünschen würde, dass du dich wirklich um sie und die Babies kümmerst. So küsst man keinen Kerl, der einem egal ist, den man zwei Minuten später wieder vergessen hat. Sie will das auch. Sie will auch, dass es funktioniert", seufzt Marcel gespielt genervt. Dann grinst er mich an und sagt: "Lass es langsam angehen. Das wird schon." Hoffentlich hat er Recht. Denn er hat das in Worte gepackt, was mein Herz versucht mir zu sagen. Glaube ich zumindest.

Eine Minute später klingelt es wieder. Dieses Mal ist es Robin, der stolz wie Oskar das Grillfleisch hereinträgt. Als er Lea erblickt, guckt er neugierig und meint dann so laut, dass es die beiden Mädels auch hören: "Mann ey, nicht mal ihre Freundin sieht scheiße aus! Von welchem Stern kommen die?" Das laute Gelächter von Lea und Stella ist Beweis genug, dass sie jedes Wort gehört haben, was Robin dann tatsächlich ein bisschen unangenehm ist. Na wenigstens wird jetzt mal nicht über mich gekichert. Auch mal schön.

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Männergespräche ^^ Aber Marcel trifft den Nagel auf den Kopf und schnallt noch vor Marco, was mit diesem los ist. Er ist verliebt. 😍

Muss ihm nicht peinlich sein...

Robin ist der Knüller oder? An Marcel ist wirklich n Therapeut verloren gegangen...

Wie hat euch das Pitel gefallen? Wie wird es mit Marco und Stella weitergehen?

Fühlt euch umarmt,
eure Mercy aka Floraly ❤

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt