24. Alle gleich

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Heyhey meine Süßen, wird dieser kleine Ausrutscher unentdeckt bleiben oder muss Marco sich bald rechtfertigen? Viel Spaß beim Kapitel! <3

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* Stella *

Insgesamt eine Woche muss ich im Krankenhaus bleiben, dann endlich entscheiden die Ärzte, dass sie mich ausreichend aufgepäppelt und meine Übelkeit mit den Homöopathika in den Griff bekommen haben, sodass ich entlassen werden kann. Darüber freue ich mich sehr, Krankenhäuser sind einfach nicht meins, da können auch mein drei lieben Zimmernachbarinnen nichts dran ändern. Zu ihnen habe ich in der kurzen Zeit dennoch so etwas wie eine Art freundschaftliche Verbindung aufgebaut. Die Leiden einer Schwangerschaft schweißen eben zusammen. Wir haben Handynummern ausgetauscht, ehe ich ging und wollen in Kontakt bleiben.

Marco war jeden Tag bei mir, hat mich ein wenig von dem tristen Alltag in der Klinik abgelenkt, allerdings benahm er sich ein bisschen merkwürdig, wie ich fand. Er wirkte bedrückt, als würde ihn irgendetwas beschäftigen. Doch auf meine Nachfragen antwortete er sehr ausweichend, er wollte es mir wohl nicht sagen. Als Lea mich abholt, strecke ich während der Fahrt ganz albern den Kopf zum Fenster heraus, lassen den Fahrtwind durch meine offenen Haare wirbeln und die Sonnenstrahlen kitzeln im Gesicht. In diesem Moment bin ich glücklich.

Zuhause werden meine Sachen in die Waschmaschine gestopft, dann pflanzen Lea und ich uns auf die Couch. Während sie nach einer Serie sucht, auf die wir beide Lust haben, surfe ich ein bisschen im Netz. Und mit einem Mal kann ich mir selbst erklären, wieso Marco sich so komisch aufgeführt hat. Netterweise speichert Google ja jede Suchanfrage und da ich vor kurzem in seinem Leben gestöbert habe, strahlt mir nun eine Schlagzeile entgegen, von der mir übel wird.

"Wilde Knutscherei! Marco Reus wieder vergeben?"

Passenderweise haben sie auch noch ein Bild abgedruckt, wo man sehen kann, wie er mit einem Mädel knutscht, dass ich noch nie gesehen habe. Ich weiß nicht, was ich als Erstes empfinde, es geht zu schnell und viel zu viele Emotionen rennen gleichzeitig über mich hinweg, walzen mich nieder. Doch meinem Herzen versetzt das alles einen heftigen Stich. Mit Tränen in den Augen starre ich meinen Laptop, versuche mich zusammenzureißen, nicht zu weinen. Doch es gelingt mir nicht - meine Enttäuschung ist zu groß. Es ist das Gefühl, welches alle anderen überwiegt - Enttäuschung. Marco will seinen Kindern ein Vater sein, doch sich an mich zu binden oder gar eine Beziehung mit mir einzugehen, davon war nie die Rede, das weiß ich. Dennoch trifft es mich sehr, dass er nach den Annäherungen, unseren kleinen Zärtlichkeiten wieder die Nächstbeste beim Feiern aufreißt. Ich hatte inständig gehofft, dass er auch eine andere Seite hat, dass er sich dieser bewusst werden würde. Ja, ich hatte gehofft, dass er mehr von mir wollen würde - ich wollte mehr sein als die Frau, die seine ungeborenen Kinder austrägt. In meiner hollywoodreifen Fantasie hatte ich mir das anders vorgestellt. Wie lächerlich.

"Schatz, was hast du denn?", fragt meine beste Freundin vorsichtig, berührt mich am Arm. Sie hat bemerkt, dass ich weine. Große, heiße Tränen rinnen meine Wangen hinab, doch ich gebe keinen Laut von mir, ich kann nicht schreien, wüten und etwas kaputtschlagen wie letztens, als Mark mir das antat. Mark und Marco. Wie passend, jetzt tragen die Kerle, die mich hintergehen auch noch beinahe denselben Vornamen. Da hätte ich doch schon hellhörig werden müssen. "Was ist denn los?", wiederholt Lea sich, ich drehe nur schweigend den Laptop auf meinem Schoß, sodass sie erkennen kann, was auf dessen Bildschirm zu lesen ist. "Oh nee!", seufzt sie genervt, rollt mit den Augen und schaut dann vorsichtig zu mir. "Vielleicht ist es gar nicht aktuell? Du weißt doch, dass die gerne mal die Tatsachen verdrehen?!", versucht sie mich wohl zu beruhigen, ich schüttle den Kopf. "Nein, es ist vor ein paar Tagen aufgenommen worden das Bild. Ich hätte es wissen müssen. Diese verdammten Kerle, die sind alle gleich! Alle!" Am Ende bin ich dann doch etwas lauter geworden, dabei ärgere ich mich höllisch über meine belegte, fast heisere Stimme. Denn man hört, dass ich heule und das will ich nicht. Ich will nicht weinen. Nicht mehr wegen einem Mann. Gerne nie wieder.

Stumm blickt Lea mich an, scheint zu überlegen, was sie sagen soll. Da klingelt mein Handy - es ist Marco. "Ich bin nicht da", brumme ich, verschränke die Arme vor der Brust und schmolle. Ich bin nicht nur enttäuscht, egal wie irrational es auch sein mag, ich bin sauer auf Marco. Mich anbumsen und er zieht trotzdem um die Häuser und hat weiter seinen Spaß? Wie viele Kinder will er noch zeugen? Eine ganze Fußballmannschaft? Dieser Affe! Böse funkle ich meine beste Freundin an, als sie dennoch das Gespräch entgegennimmt.

"Hey Marco!", sagt sie - ihr Unterton ist eiskalt. "Stella? Ja, die sitzt neben mir." Wie wild versuche ich ihr mit Gesten verständlich zu machen, dass sie ihm das nicht sagen soll, aber sie redet ungerührt weiter: "Mit ihr sprechen? Nein, du Arschgesicht. Sie wird nicht mit dir sprechen!" Jetzt amüsiere ich mich ja sogar fast, Lea ist die Beste. "Wieso? das werde ich dir gerne erklären, du schwanzgesteuerter Idiot! Die Frau, die du geschwängert hast, lag im Krankenhaus und du? Du lachst dir gleich die Nächste an? Mein Gott, musst du dich auch noch ablichten lassen dabei?! Als würde es nicht reichen, dass du dich so benimmst! Also nein, sie wird nicht mit dir sprechen! Tschüß, du Lutscher!" Wütend knallt sie main Handy auf die Couch. "Da tut der noch so, als würde er dir irgendwas erklären wollen! Was denn bitte? Dass er dieses Mal verhütet hat? Gott, so ein Penner!", flucht sie laut, ich betrachte sie skeptisch. "Danke, aber wieso genau rastest du jetzt aus? Sollte das nicht mein Part sein? Also nicht, dass ich nicht angepisst wäre, aber du?", frage ich und sie schnauft. "Ach weißt du, ich hatte echt das Gefühl, dass da was zwischen euch ist! Ich hab auf ein gutes Ende gehofft und jetzt so was! Das regt mich total auf! Er kann doch nicht einfach so weitermachen und sich dann auch noch dabei vor eine Kamera stellen? Wie dumm ist der Kerl denn?", schimpft sie weiter, ich lehne meinen Kopf gegen das Kissen hinter mir, zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber ein happy end wird es wohl nicht geben. Marco möchte wohl keins", bemerke ich geknickt, es auszusprechen, macht mich traurig. Nicht nur ich hatte auf eine positive Wendung meines bis dato ziemlich verkorksten Lebens gehofft. Aber nun kommt es anders. Nun muss ich mir wohl eingestehen, dass Marco nie mehr als der Vater dieser beiden Kinder sein wird. Er wird nicht der Mann, an dessen Schulter ich mich an einem verregneten, kalten Novembertag anlehnen kann; der seinen Arm um meine Schultern legt, mir einen Kuss auf die Schläfe gibt und leise ins Ohr wispert, dass er mich liebt, während unsere beiden Kinder vor uns auf dem Teppich spielen. Das wird nie passieren. Diese Gewissheit tut wahrhaftig sehr, sehr weh.

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Tja... wenn man nur eine Version der Geschichte kennt, kann man das leider so verstehen :( 

Klar ist Stella enttäuscht, etwas ähnliches musste sie ja erst vor kurzem durchmachen o.O

Lea xD Die beschützt ihre Freundin aber sehr ^^ Vlt etwas zu sehr?

Wird Marco das richtig stellen können? Wenn ja wie? Stella will ja nicht mehr mit ihm sprechen...

Was hättet ihr für Vorschläge? Wie könnte er das grade biegen?

Hat euch das Pitel gefallen? Jetzt wird's ja mal n bisschen spannend ^^

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So und das muss ich noch loswerden - was war denn das für eine nervenaufreibendes Spiel gestern?! Ich bin ja fast gestorben! Aber unsre Jungs haben das so toll gemacht, gekämpft und haben am Ende gewonnen! Ich hab mal wieder das ganze Haus an meiner Freude teilhaben lassen - so wie ich durch die Gegend gehüpft bin und gejubelt hab xD Freut ihr euch auch so sehr? <3

Sooo, und nun bis morgen meine Lieben,

eure Mercy aka Florlay <3

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt