44. Fürsorge und morgendliche Überfälle

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Hey meine Lieben, ich hab noch was fertig - viel Spaß beim Lesen!❤

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* Marco *

Wie ich es hasse, wenn ich draußen warten muss, während Stella bei ihrer Frauenärztin untersucht wird. Furchtbar. Also nicht, dass ich scharf darauf wäre, dabei zu sein. Zumindest jetzt noch nicht. Aber ich will auch endlich mal live sehen, wie da der Ultraschall gemacht wird. Angeblich müsste es ja jetzt mal soweit sein, dass die Frau Doktor einen Bauch Ultraschall macht. Ja, ich habe schrecklich viel über all dieses Zeug in der Zwischenzeit gelesen. Nur die Hälfte meist verstanden, aber die essentiellen Dinge habe ich abgespeichert. Erschreckend, wie wenig Ahnung man so hat und vor allem, wie viele Bücher und Artikel es alleine zumThema Schwangerschaft gibt. Gruselig. Das werden auch ganz komische Sachen erzählt, von denen mir dezent übel wurde.
Aber wie immer bisher auch, hocke ich auf dem quietschenden Stuhl vorm Behandlungsraum und warte darauf, dass mich die Ärztin wieder hereinbittet. Diese Warterei ist die Hölle. Ich mache mir dann immer Sorgen, ob auch alles in Ordnung ist mit den Babies und natürlich auch mit Stella. Das macht absolut keinen Spaß.

Endlich öffnet sich die Tür und Stellas Ärztin lächelt mich an. "Kommen Sie herein. Jetzt können Sie das erste Mal zuschauen!" Freudig blicke ich zu Stella, die sich schmunzelnd auf der Liege ausgestreckt hat und ihr Shirt nach oben schiebt. Also doch heute? Cool. Gespannt setze ich mich neben Stella, halte ihre Hand, als die Ärztin Gleitgel auf Stellas Bauch verteilt. Am Anfang hab ich mich alleine über das Wort innerlich totgelacht, mittlerweile finde ich meine Reaktion von vorher voll affig. Ich werd wohl langsam echt erwachsen. Puh. Sekunden später tauchen auf dem Bildschirm schwarze und weiße Pünktchen auf und dann endlich die Umrisse, auf die ich sehnlichst warte - unsere beiden Sprösslinge! Noch kann man nicht wirklich was erkennen, aber da sind sie! Die Frauenärztin erklärt uns, dass man sogar schon die Herzaktivität darstellen kann und ich hänge wie gebannt an diesem Flirren, das sich mir zeigt. Freudestrahlend starre ich auf den Bildschirm, ich bin gerade so abartig glücklich, das ist beinah nicht mehr normal. Mein eigenes Herz klopft so schnell, ich drücke die Hand meiner Freundin fester und flüstere: "Wahnsinn!" Sowohl Stella, als auch ihre Ärztin lachen auf, was ich aber gar nicht so genau mitbekomme. Das ist ein Wunder.
"Na das sieht alles sehr gut aus", meint Stellas Ärztin, woraufhin wir uns angrinsen. Auch Stella strahlt übers ganze Gesicht. Das sind gute Nachrichten.

"Marco, es ist wirklich nicht notwendig, alle vier Wochen einen Ultraschall machen zu lassen! Die anderen Sachen, ja okay, aber das? Das kostet alles Geld!", nörgelt Stella im Wagen, ich sehe sie eindringlich an und entgegne: "Das ist mir schnurzpiepegal. Ich will, dass es euch gut geht. Nur weil die Krankenkasse so knauserig ist, muss ich das nicht sein. Mach dir keine Sorgen." Seufzend nickt sie, gibt mir an der nächsten roten Ampel einen Kuss und wispert: "Danke, Daddy." Dabei läuft mir eine warme Gänsehaut über den Rücken - ich mag es komischerweise, wenn sie mich so nennt. Aber nur sie. Niemand sonst. Es hat nichts Anzügliches, es geht da um was ganz anderes und das ist wie ich schon vorhin feststellen durfte, ein Wunder - um unsere ungeborenen Kinder. Deren Existenz man mittlerweile an der winzigen Wölbung an Stellas Bauch erahnen kann, aber vermutlich auch nur, wenn man es weiß. Das Fräulein ist nämlich nicht nur schlank, sondern auch sportlich und so halten ihre Bauchmuskeln bis dato noch dazu zurück, was man bei anderen Frauen wohl schon sehen würde. Zumindest hab ich das irgendwo gelesen.

"Irgendwie finde ich des voll doof, dass du morgen schon wieder weg bist", murmelt sie da, ich lache. "So langsam müsstest du dich doch daran gewöhnt haben oder? Außerdem bin ich abends schon wieder zurück. Ist ja nicht weit." Die Auswärtsspiele findet Stella richtig blöd, das habe ich mitbekommen. Ganz besonders die, wo ich in den Flieger steige und im internationalen Geschehen mitmische. Dann wird sie immer ganz besonders anhänglich. Morgen geht's allerdings nur nach Köln, was bedeutet, dass sie mich abends schon wieder nach Herzenslust mit ihren Snacks bewerfen kann. Was das betrifft, frage ich mich allmählich, wo sie das alles hin isst - seit der schlimmen Übelkeit zu Beginn hat sie in meinen Augen nur minimal zugenommen und hat jetzt noch nicht mal wieder das auf den Rippen, was sie durch ihre Dauerkarte über der Kloschüssel verloren hat. Trotz der Süßigkeiten, die sie äußerst regelmäßig in sich hineinbefördert. Keine Ahnung, möglicherweise hat sie auch nur einen guten Stoffwechsel. Hauptsache, es geht ihr gut. Ihr und den Babies. Ohne weiter zu meckern, lässt Stella sich dann von mir zu sich nach Hause fahren. Lea will unbedingt irgendwas mit ihr besprechen, weshalb ich heute Abend alleine schlafen muss, was mir gar nicht passt. Ich schlafe viel besser, wenn Stella neben mir liegt. Verrückt, aber ist so.

Zu meiner Überraschung steht Stella am nächsten Morgen bei mir auf der Matte - unangemeldet. Was heißt, dass ich mit verstrubbelten Haaren und verschlafen die Tür öffne, und erstmal ausgelacht werde. Ja danke. "Na, Superstar? Haste noch gepennt?", kichert sie und als ich Lea hinter ihr entdecke, werde ich rot. Ich hab ja nur meine Boxershorts an. "Was macht ihr hier?", brumme ich, ich bin kein Fan von solchen Überfällen. "Ich wollte dir Tschüß sagen und nachher mit Lea das Spiel hier gucken! Deine Glotze ist einfach größer, dann erkenne ich vielleicht auch irgendwas!", erklärt sie mir, ihre beste Freundin grinst und glotzt mich ganz eindeutig an, was mir unangenehm ist. "Du? Das Spiel gucken? Okay. Ja dann kommt halt rein", grummle ich , ich brauche Kaffee. "Süßer Arsch!", kommt es von Lea, als sie mit Stella hinter mir ins Wohnzimmer geht. Ich verdrehe nur die Augen und flüchte im Richtung Schlafzimmer, um mir was anzuziehen, Leas Blicke sind ja nicht auszuhalten.

Mit den zwei albernen Grazien auf meinem Sofa komme ich noch schlechter in den Tritt als sonst. Ich bin echt kein Morgenmensch und das Gekicher strapaziert meine Nerven etwas zu sehr. Als ich allerdings aus dem Haus gehen will, um mich anschließend in den Bus zu setzen und nach Köln zu gurken, gibt Stella mit einen solchen Abschiedskuss, dass ich nicht böse sein kann. "Keine Ahnung, was man euch so wünscht. Viel Spaß? Viel Erfolg? Hals- und Beinbruch?", sagt sie grinsend, "Aber komm schnell wieder und mach sie platt!" Dann umarmt sie mich und ich erwidere leise: "Du hast so einen Knall, unglaublich. Bis später, Süße." So aus dem Haus zu gehen, während Stella im Türrahmen steht und mir zuwinkt, während ich losfahre, ist schön. Noch schöner ist es zu wissen, dass sie auf mich warten wird.

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Awww❤ Sie sind so kitschig😍😄

Ich kann meinem sonst so ausgeprägten Hang zum Drama überhaupt nicht nachgehen, weil ich das so gern schreibe🤔😊😄 Ich hoffe, ich langweile euch nicht damit?

Also, mit den Babies ist alles gut und Stella ist ja wirklich anhänglich geworden❤ Süß.
Und sie will sich sogar ein Spiel ansehen - welch ein Fortschritt😂

Hat euch das Kapitel gefallen? Sagt mir bitte, falls es euch zu lieb oder fröhlich wird 😄😂

Alles Liebe,
eure Mercy aka Floraly ❤

Einmal [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt