Einmal [Marco Reus] | ✓

78. Unausstehliche Umstandsmode

Hallöchen meine Lieben, weiter geht's! Viel Spaß!❤

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* Stella *

Nach einer Woche sehe ich nichtmehr aus wie ein Zombie, meine Stimme klingt auch normal und ich habe mit Grannys großartiger Pflege meine grässliche und äußerst unpassende Erkältung überstanden.
Vielleicht küsst mich der Fußballdepp dann auch mal wieder, das hat er nämlich ernsthaft eine Woche lang nicht getan, um bloß nicht krank zu werden. Lächerlich. Darüber war ich anfangs wirklich ein bisschen beleidigt, aber dann hat er mich immer so lieb angeguckt und mir erklärt, dass er das ja nur tut, damit er nicht auch krank wird, er dann nicht spielen kann, sein Vertrag aufgelöst wird, seine Karriere bergab geht und wir in der Gosse landen - er tut das nur für die Familie. Ein Spinner ist das, aber ich konnte ihm dann nicht mehr böse sein, weil ich nämlich lachen musste, über seine sehr theatralische Ausführung. Phantasie hat er definitiv.

Da ich langsam echt das Gefühl habe, mich volumentechnisch zu verdoppeln, muss nach meiner überstandenen Erkrankung endlich geshoppt werden - ich brauche neue Klamotten. So langsam nervt es nämlich wirklich, dass ich nicht mal mehr in meine Leggins reinpasse, oder die so weit runterziehen muss, dass sie mir fast über den Hintern rutschen. Marco findet das lustig, er kommentierte mein Gezuppel an einer eben solchen doofen Hose heute Morgen, dass ich es ihm ja wirklich einfach machen würde - so käme er schneller ans Ziel. Außer meinem ausgestreckten Mittlefinger hat der danach gar nix gekriegt, nur mal so nebenbei.

Ich bin ehrlich, so das total typische Mädchen bin ich da irgendwie nicht. Während Lea sich mega darauf freut, Geld auszugeben, durch die Geschäfte zu rennen, bin ich eher gelangweilt von dieser Vrstellung. Onlineshopping mach ich lieber, aber das ist mir angesichts meiner unberechenbaren Ausmaße momentan zu heikel. Also eben doch ab in die Läden, etliches anprobieren und in der äußerst unfreundlichen Beleuchtung der Umkleidekabinen massive Selbstzweifel bekommen, Beinhahe-Heulkrämpfe inklusive, weil mein bis dato doch ziemlich fitter Körper aus den Fugen gerät. Ja, ich freue mich. Nicht.

Wieso Marco seinen freien Nachmittag opfert und mitkommt, kapiere ich erst Recht nicht. Geht der wirklich gerne shoppen? Das ist gruselig. Wenigstens lässt er Robin und Marcel zu Hause, die würden mir noch fehlen mit ihren unqualifizierten Kommentaren bezüglich meiner Maße. Schlimm genug, dass täglich im Spiegel feststelle, dass nicht nur mein Bauch, sondern auch meine Oberweite immer mehr zunimmt. Ich wusste ja, dass das passiert, aber wieso denn jetzt schon? Das hat Marco zwar noch nicht angesprochen, aber ich bin ja nicht blind. Wenn er mir so offensichtlich auf die Titten glotzt, das kann ich nicht nicht bemerken. Gestern hat er dafür eine Ladung Gummibärchen ins Gesicht geschmissen bekommen, weil er sich nicht mal ein bisschen Mühe gegeben hat, es zu verbergen, wo er da hinguckt. Man stelle sich das mal vor, ich rede mit ihm, er nickt abwesend und seine Augen sind ununterbrochen auf meinen Ausschnitt gerichtet, wie festgeklebt. Spanner. Zur Strafe habe ich ihn nachts nicht mehr rangelassen, selbser schuld. Mich nicht küssen, aber fummeln wollen und dann auch noch vorher so kackendreist sein und sich mit meinen Brüsten unterhalten? Ohne mich.

Bereits nach dem zweiten Geschäft stehe ich am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Umstandsmode, wie das ja so liebreizend genannt wird, ist nichts für mich. Ich komme mir vor wie verkleidet und scheine auch in keine Größe vernünftig reinzupassen. Diese ganzen Gummibänder, die da immer irgendweo eingenäht sind, finde ich so unerotisch. Lea versucht wirklich mir zu helfen, aber ich finde irgendwie alles scheiße. Nicht meine Farbe, passt nicht, sieht scheiße auf dem Bügel aus, sieht scheiße an mir aus, macht mich noch fetter, kratzt, wer trägt denn so was? So geht das in einer Tour. Ich nerve mich dermaßen selbst, dass ich schon im dritten Laden beleidigt einfach vor den Klamotten stehenbleibe und schmolle. Ich will gar nicht mehr nach irgendwas suchen, was mir möglicherweise passen könnte und dazu nicht vollkommen bescheuert aussieht. Nein danke. Geh ich halt mit meiner Leggins aus dem Haus, die mir fast runterrutscht, nur noch bauchfrei und irgendwann dann eben nackt. Scheiß doch drauf.

"Stella, komm, ich hab dir ein paar Sachen rausgesucht!", faselt Lea, winkt mich zur Umkleide, wo mich Marco regelrecht hinschieben muss, weil ich viel lieber zu dem Eiscafé gegenüber gehen würde, um mir einen Eisbecher zu gönnen, als mir das hier weiter anzutun. Das ist Folter. Viel schlimmer als Grannys Klatschblätter.

Widerwillig probiere ich den Kram an, den meine beste Freundin da zusammengetragen hat. Netterweise ist nicht alles aus der doofen Abteilung für Umstandsmode und siehe da - meine miese Stimmung verfliegt, weil ich nämlich endlich in den Spiegel gucken kann, alles bedeckt ist an meinem Körper und ich mich gar nicht mal schlecht in den Outfits finde. Grinsend lehnt Lea hinter mir in der Kabine und meint: "Weißt du, Mami, nur weil du ein Bäuchlein bekommst, müssen wir dich nicht in einen Sack stecken. Du bist eine sexy Mami, also bitte!" Keine Ahnung, wie sie das angestellt hat, aber nach dem Anprobemarathon schleppen wir etliche Teile zur Kasse, Marco zahlt, was ich gar nicht erst mit ihm anfange auszudiskutieren, sein strenger Blick hat gereicht. Jetzt muss ich doch nicht mehr im Müllsack oder dauerhaft bauchfrei auf die Straße. Lea sei Dank. Glück gehabt.

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😂😂😂
Wie ist das bei euch? Lieber durch die Läden rennen oder im Onlineshop stöbern? Ich bin da ambivalent, kommt ganz drauf an ^^

Aber Stella muss jetzt nicht mehr halbnackte rumrennen, geht doch 😊

Und Marco? Naja er sollte vielleicht etwas weniger offensichtlich glotzen😂

Hoffe, das Kapitel hat euch gefallen?

Alles Liebe,
eure Mercy aka Floraly❤