05. Der Buchtitel

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Wie immer möchte ich mich zuerst für die Kommentare zum letzten Kapitel bedanken. Ihr habt den Fehler sofort erkannt (was ich auch vermutet hatte). Ich möchte dazu noch kurz etwas sagen. Es kommt nicht darauf an, in welcher Zeitform eine Story geschrieben ist (das ist reine Geschmackssache), sondern, dass man diese Zeitform auch konstant beibehält. Sicher kann immer mal ein kleiner Fehler unterlaufen, aber ich rede hier stets von Stories, die in jedem zweiten Satz diese Schnitzer aufweisen. Und das stört beim Lesen doch sehr (also mich zumindest).

Kommen wir nun zum heutigen Thema. Warum haben manche Geschichten mehr Leser als andere, obwohl sie nicht unbedingt besser sind? Liegt es am Cover, am Klappentext oder gar am Titel der Story?

Ich denke, es hat mit allen drei Komponenten zu tun. Wie ihr wisst, lese ich eure Antworten aufmerksam und es hat sich für mich herauskristallisiert, dass für euch die beiden Dinge Cover und Klappentext wichtig sind. Aber wie sieht es beim Titel einer Geschichte aus? Ist er entscheidend, ob wir viele Leser bekommen oder nicht? Und wenn ja, welches Gewicht hat er wirklich?

Diese Fragen stelle ich mir regelmäßig, sobald ich eine neue Story entwerfe. Ein Titel ist nicht nur ein Titel – er sollte etwas ausdrücken und vor allem sollte er einen Bezug zu der Geschichte haben. Wir sollten also gut überlegen, wie wir unser Baby nennen.

Anhand eines Beispiels, will ich euch zeigen, wie ich für meine Story Black Room vermutlich mehr Leser bekommen hätte. Nichts wäre einfacher gewesen, als den Titel in „Sex im Black Room" zu wählen. Oder „Black Room Sex". Sobald dieses bestimmte Wort in einem Buchtitel auftaucht, locken wir eine ganz bestimmte Spezies an. Aber genau diese Sorte wollte ich nicht. Sie wären sich spätestens nach dem fünfzehnten Kapitel (das dritte Kapitel ohne Sex in Folge) verarscht vorgekommen. Mit Recht, sage ich, denn das Wort Sex hat in diesem Buchtitel nichts verloren, da es keineswegs der Hauptinhalt dieser Story ist.

Der aufmerksame Leser weiß das, denn er hat sich das Vorwort der Geschichte zu Gemüte geführt. Normalerweise mag ich keine Vorwörter aber in diesem Fall schien es mir mehr als nur angebracht zu sein, darauf hinzuweisen, dass diese Story kein Abklatsch von 50 Shades wird. Aber die kleinen sexgierigen Monster hätten das vermutlich ignoriert und nur die drei Wahnsinnsbuchstaben gesehen bzw. sehen wollen.

Was ich damit sagen will? Vorspieglung falscher Tatsachen gehört nicht in einen Buchtitel und sei es noch so verlockend. Man zieht die falschen Leser damit an und das wollen wir nicht. Dann nehmen wir lieber weniger Reads, aber dafür dankbare Abnehmer der Story in Kauf. Leute die mitfiebern, die werten, kommentieren und unsere Bemühungen, eine gute Geschichte zu schreiben, schätzen. Und schon schließt sich der Kreis. Sind die Anzahl der Reads wirklich so wichtig? Sicher ist es schön, wenn viele Menschen unsere Texte verschlingen, aber die Menge der Leser sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität einer Story aus.

Trotzdem sollten wir uns bemühen, das Cover, den Klappentext und auch den Buchtitel so zu gestalten, dass man aufmerksam darauf wird. Denn nur so ist gewährleistet, dass vielleicht jemand in unsere Werke hineinschnuppert.

Wie immer möchte ich euch am Schluss des Kapitels einige Fragen stellen.

Denkt ihr, dass auch der Buchtitel ausschlaggebend für die Anzahl der Leser ist?

Hat er mehr Gewicht als das Cover und/oder der Klappentext?

Wie wählt ihr euren Titel aus (also nach welchen Kriterien)? Und durch was lasst ihr euch ggf. inspirieren?

Bittet ihr manchmal andere Autoren oder Freunde um Hilfe, wenn es um die Auswahl eures Buchtitels geht?

Bevorzugt ihr eher englische oder lieber deutsche Buchtitel (als Autor, aber auch als Leser)?

Wie immer bin ich auf eure Antworten gespannt!

LG, Ambi xxx

P.S.: Es ist gleich 3 Uhr und ich müsste eigentlich schon lange im Bett sein, aber dieser Blog macht mir, dank euch, so viel Spaß, dass ich mich nicht davon loseisen kann.

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt