133. Andere Länder, andere Sitten

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Hallo meine Lieben, hier kommt ein neues Blogkapitel und wie immer bedanke ich mich für die rege Diskussion, die beim letzten Beitrag zustande kam. Für alle, die mich am liebsten fressen wollten: ich bin alt und zäh, da beißt ihr euch beim Kauen die Zähne aus.

Das heutige Thema befasst sich mit einer Sache, zu der mich eine andere Autorin anregte. peniku ich danke dir dafür und deshalb geht die Widmung des Kapitels an dich.

Stellt euch vor, ihr lest eine Geschichte, die in den USA spielt und plötzlich kommt die Angabe einer Entfernung in Kilometern. Fail hoch 10, denn in den USA werden die Entfernungen in Meilen angegeben. Dabei gilt es zu beachten, dass eine Meile sehr viel länger ist als ein Kilometer. Man kann das also nicht eins zu eins umrechnen. Eine Meile hat grob gesagt 1,6 Kilometer.

Dies ist der Einstieg zu dem, was ich euch erklären möchte.

Wenn ihr eine Geschichte außerhalb Deutschlands spielen lasst, dann solltet ihr euch mit den Gepflogenheiten des jeweiligen Landes auseinandersetzen. Das fängt mit profanen Dingen wie Längen- und Gewichtseinheiten an. Und es erstreckt sich über die komplette Bandbreite. Ich las einmal eine Geschichte, da bezahlte die Protagonisten in England mit Euro. Ihr könnt euch sicher denken, dass ich die Story nicht weitergelesen habe.

In Florida gibt es keine schneebedeckten Berge, dafür die Everglades, in denen Alligatoren hausen. Im einigen asiatischen Ländern essen die Menschen mit Stäbchen, in Europa mit Messer, Gabel und Löffel. Jedes Land hat andere Speisen, die zudem manchmal in einer Art zubereitet werden, die uns fremd ist. Auch das sollte man berücksichtigen.

In den USA kann man nicht einfach in ein Restaurant gehen und sich einen Platz suchen, es sei denn es handelt sich um eine der Fastfood-Ketten. Man bekommt den Platz durch eine Bedienung zugewiesen. Hier in Deutschland kenne ich das nur sehr bedingt.

In den USA packt man seine Einkäufe im Supermarkt auch nicht selbst ein, das tut die Kassiererin und es verstößt gegen die guten Sitten, das selbst in die Hand zu nehmen. Abgesehen davon, ist es auch schwer möglich, da das Band direkt an der Kasse endet und die Sachen in Tüten gepackt werden, die an einem kleinen Rondell hängen. Man kommt also gar nicht an die Einkäufe ran, erst wenn die Kassiererin es dreht.

In Australien herrscht zum Beispiel Linksverkehr und es gibt noch mehrere Länder, in denen dies der Fall ist. England und Irland , um die aus Europa zu nennen.

Andere Gepflogenheiten schließen auch die Wohnsituationen und selbst die Kleidung ein. In manchen Ländern wohnt eine komplette Familie unter einem Dach, Großeltern, Eltern, Kinder, Enkel – und niemand stört sich daran.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass dies viel zu selten berücksichtigt wird und jeder immer von den deutschen Sitten ausgeht und diese in ein anderes Land überträgt, was die Geschichte dann letztendlich nicht authentisch wirken lässt.

Groß ist dann das Entsetzen, wenn ein Autor sich informiert hat und über Dinge schreibt, die uns vollkommen fremd, aber in diesem Land, wo sich seine Geschichte abspielt, total normal sind.

Begrüßungen gehören auch dazu, denn nicht in jedem Land begrüßt und verabschiedet man sich mit einem Händedruck. In Japan verbeugt man sich zum Beispiel. Allgemein unterscheiden sich die japanischen Gepflogenheiten sehr stark von unseren und das schließt auch die „Freizeitbeschäftigungen" ein.

Das beste Beispiel bilden, wie von peniku in einem ihrer Bücher beschrieben, die Grabsch-Bars, eine Veranstaltung, die in einer U-Bahn stattfindet und bei der die Männer Frauen unsittlich berühren dürfen. Dafür muss man vorher Eintrittskarten kaufen, sonst hat man keinen Zutritt.

Hier würde ein solches Verhalten als anstößig empfunden werden, dort gehört es einfach dazu, weil die Mentalität dieser Menschen anders ist als unsere.

Man sollte sich alle erdenklichen Informationen einholen, sobald man als Autor mit seinen Figuren in ein anderes Land hüpft. Das beinhaltet selbstverständlich auch die Mentalität der Leute.

Sich einfach in ein anderes Land zu begeben und die deutschen Gepflogenheiten mitzunehmen, funktioniert nicht. Nicht umsonst heißt es: Andere Länder, andere Sitten.


Kommen wir nun zu den Fragen

Spielen eine oder mehrere eurer Geschichten außerhalb Deutschlands?

Wenn ja, in welchem Land und wie sehr habt ihr euch mit den dortigen Gepflogenheiten auseinandergesetzt?

Fallen euch besagte Dinge auch öfter beim Lesen auf?

Nennt mir die kuriosesten Sachen auf die ihr dabei gestoßen seid. Negativ sowie positiv.

Plant ihr in der nächsten Zeit eine Geschichte zu schreiben, die außerhalb Deutschlands spielt?

Wenn ja, in welchem Land und habt ihr dieses Land schon einmal besucht?

Denkt ihr auch, dass es wichtig ist, sich mit den Sitten und Gebräuchen und anderer Länder sowie den Mentalitäten der Menschen zu beschäftigen, wenn man darüber schreiben möchte?

Wie immer bedanke ich mich jetzt schon für eure Antworten.

LG, Ambi xxx

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt