140. Klima

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Hallo meine Lieben, lange ist es her, seit ich den letzten Blogbeitrag geschrieben habe, was natürlich auch daran lag, dass ich eine Woche in Irland zugebracht habe.

Wie immer reisten wir mit dem Flugzeug dorthin (es gibt auch kaum eine andere Möglichkeit, außer die Nutzung der Fähre) und schon sind wir mittendrin im neuen Thema.

Heute beschäftigen wir uns nicht mit dem Schreiben, sondern mit etwas, das sehr aktuell ist und allseits gegenwärtig: Klima, Umwelt und was man dagegen tun kann, diesen schrecklichen Klimawandel aufzuhalten.

Bevor ich hier richtig starte, möchte ich euch wissen lassen, dass dieser Beitrag an vielen Stellen Sarkasmus enthält. Einige können mit meinem Sarkasmus nicht umgehen, das habe ich öfter bemerkt. Also ich überlasse es euch, ob ihr nun weiterlesen möchtet oder nicht.

Für alle, die jetzt dabeigeblieben sind: Herzlichen Dank.

Neuerdings demonstrieren freitags die Schüler gegen den Klimawandel bzw dagegen, dass die Politik nichts tut. Sie schwänzen die Schule, gehen auf die Straße und anschließend kehren sie bei einer dieser Schnellrestaurant-Ketten ein, um sich einen veganen Salat, serviert in einem Styroporbehälter mit Plastikhaube zu kaufen, den sie dann mit einer Plastikgabel verzehren. Mahlzeit!

Anschließend wird ein Teil dieser Schüler in Mamas Auto steigen, um nach Hause gefahren zu werden, oder später zum Ballettunterricht, zum Geigenunterricht, zum Sport oder zum Reiten. Selbstverständlich lässt mich sich auch wieder abholen.

Einige dieser Schüler besitzen vielleicht das Glück irgendwann ein halbes Schuljahr, oder sogar länger im Ausland verbringen zu dürfen. USA, England, Australien, Neuseeland – all diese Ziele sind dabei möglich. Und wie erreicht man diese? Natürlich mit dem Flugzeug. Alternativ mit dem Schiff, aber das dauert viel zu lange und ist außerdem mindestens genauso schädlich für die Umwelt wie ein Flugzeug.

Aus den Schülern werden Studenten, die, wie ganz viele, ein Auslandssemester hinter sich bringen. Ich nehme stark an, dass die meisten ein Land dafür nutzen, dessen Sprache sie verstehen. Gehen wir jetzt mal von Englisch aus, das ja wirklich jeder beherrscht. Also kommen wieder England, Irland, Schottland, USA oder auch Australien/Neuseeland in Frage. Übrigens kann man dort auch als Au-Pair hingehen, was bestimmt einige ebenfalls in Erwägung ziehen.

Man reist mit dem Flugzeug in diese Länder, ganz klar. So, wie ich es auch getan habe, wie unzählige Menschen es tun, die reisen. Egal ob geschäftlich oder privat.

Für kürzere Strecken nehmen wir das Auto. Es ist bequem, es bringt uns zuverlässig von A nach B und wir müssen nicht in der Kälte stehen und warten, weil die Bahn ausgefallen ist. Außerdem gelangen wir mit dem Auto in den hintersten Winkel des Landes, zu dem keine Bahn fährt, allerhöchstens ein Bus (der verschmutzt ebenfalls die Umwelt), wenn wir Glück haben.

Wir sind zeitlich unabhängig, wenn wir das Auto nutzen, müssen uns nicht nach einem Fahrplan richten und höchstens ein Stau kann uns davon abhalten, pünktlich zu sein.

Wobei, im Urlaub ist es ja egal wann wir ankommen, oder?

Um die Sache noch weiter auszuschmücken: jeder dieser Schüler besitzt ein Handy, wie es auch alle Studenten und alle Menschen, die arbeiten, tun. Es ist aus dem täglichen Gebrauch nicht mehr wegzudenken. Genauso wie eine Waschmaschine, der Laptop oder der Fernseher, oder zumindest irgendein Gerät, mit dem man Netflix oder YouTube schauen kann.

Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, beim Klimawandel, der, wie man uns sagt, durch diese ganzen Dinge, die ich eben beschrieben habe, ausgelöst wird.

Fassen wir grob zusammen: wenn alle auf Handys, Laptops, TV-Geräte, Autos, Flugreisen und vor allem auf die Güter, die mit den Handelsschiffen zu uns transportiert werden, verzichten würden, dann wäre das ein großer Schritt in Richtung Klimaschutz.

Fuck! Ich soll mein Handy hergeben? Dann kann ich keine Whatsapp mehr schreiben und vieles andere auch nicht mehr machen. Und auf den Laptop zu verzichten, auf dem ich meine Sachen fürs Studium schreibe zu verzichten, geht schon mal gar nicht. Fernseher, ja okay, das braucht man nicht unbedingt, aber wenn man keinen Laptop hat, wäre es schon cool, Netflix wenigstens über die Flimmerkiste zu schauen.

Und wie soll ich denn ohne eine Waschmaschine Wäsche machen? So, wie die Leute das früher taten? Mit einem Waschbrett oder Waschzuber, in dem die Hemden im heißen Wasser mit einem riesigen Holzlöffel herumgerührt wurden?

Spülen tun wir selbstverständlich dann auch mit der Hand, denn die Spülmaschine verbraucht ja Strom. Aber was hat bitte Strom mit dem Klimaschutz zu tun? Er kommt doch aus der Steckdose und verpestet keine Luft, wie die Autos und Flugzeuge das tun.

Reisen, nun ja, wenn ich nicht mehr fliegen darf, dann fahre ich nur noch in die Länder, die man per Auto erreichen kann. Aber halt, da war ja was. Autos sind böse, sie verpesten die Umwelt. Wenn 200 Menschen anstatt mit einem Flugzeug zu fliegen, ihre Autos nutzen, um sich fortzubewegen, ist das dann besser oder schlechter für die Umwelt?

Ach Gott, ich habe glatt vergessen, dass es noch die Bahn gibt, Na gut, dann fahre ich eben mit der Bahn bis nach Neapel, um ein bisschen Sonne zu genießen, alternativ an die Adria nach Rimini, das ist nicht ganz so weit. Was es kostet und ob ich mir das mit einer vierköpfigen Familie leisten kann, keine Ahnung, muss ich erstmal checken. Abgesehen davon gehen da mehrere Urlaubstage schon alleine für die Hin- und Rückreise drauf. Wäre beim E-Auto ähnlich, da es immer aufgeladen werden muss und die Leute sich zudem um die Steckdosen prügeln, wenn viel Verkehr herrscht.

Vielleicht nehme ich doch besser eine Fähre nach England. Ach nee Schiffe verschmutzen ja auch die Umwelt... Also Urlaub zu Hause, an einen Ort, den ich mit der Bahn bequem erreichen kann.

Auslandssemester in England, Irland, Schottland, USA fällt aus, ebenso die Stelle als Au-Pair in Australien, wo ich schon immer mal hinwollte, um Erfahrungen zu sammeln. Frankreich käme selbstverständlich auch dafür in Frage, wenn man denn der Sprache so gut mächtig wäre, wie das beim Englischen der Fall ist.

Flugreisen gibt es nur noch in dringenden Fällen, also wenn sie rein geschäftlicher Natur sind. Das gleiche gilt übrigens für Autofahrten. Jeder, der nicht in der Stadt wohnt und keine Bahnanbindung besitzt, darf mit dem Auto zur nächsten Park & Ride Station fahren, das Auto dort abstellen und den Rest mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen.

Und wie mache ich das mit den Einkäufen? Getränke zum Beispiel? Nicht jeder mag nur Wasser aus dem Hahn, ich möchte eine Kiste Bier kaufen (ich finde es übrigens ganz toll, dass es Bier nach wie vor in Glasflaschen zu kaufen gibt, man die Limo in Glasflaschen aber suchen muss).

Gerade sind mir beim Plastikmüll angekommen und ihr werdet es nicht glauben, hier lässt sich am leichtesten damit anfangen, der Umwelt ein bisschen entgegen zu kommen. Und hier gibt es auch keinen Sarkasmus.

Strohhalme aus Plastik? Nein danke!

Obst und Gemüse in Plastik eingeschweißt? Nein danke!

Plastiktüten generell? Nein danke!

Salat, wie oben beschrieben in Plastikschüsseln? Nein Danke!

Die Liste lässt sich endlos fortführen aber ich bin nun an der Stelle angelangt, wo ich euch fragen möchte: Auf welche Dinge würdet ihr verzichten, um die Umwelt zu schützen und auch dem bösen Klimawandel, (den es scheinbar noch niemals auf der Erde gab), den Garaus zu machen?

Auf euer Handy, weil es einen Lithium-Akku enthält? Den haben übrigens auch die E-Autos, um es mal zu erwähnen.

Auf sonstige technische Errungenschaften, die nur mit Strom funktionieren? (Bekanntlich kommt dieser nicht aus der Steckdose, sondern größtenteils aus den Kernkraftwerken).

Auf euren Urlaub oder Studium im Ausland, das man nicht mit Bahn oder Auto erreichen kann, weil Flugverkehr und Schiffsverkehr schädlich ist?

Auf das Auto generell?

Denkt genau darüber nach, bevor ihr antwortet, denn Lebenssituationen ändern sich. Geht nicht nur vom heutigen Ist-Zustand aus.

Es gibt einen tollen Spruch, der fällt mir gerade ein: „Fighting for freedom is like fucking for virginity." Und irgendwie passt er ein bisschen auf diese Situation, die ganz sicher eine große Herausforderung für uns alle ist.

Danke fürs Lesen und für die Antworten.

LG, Ambi xxx

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt