60. Die Recherche

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Hallo ihr Lieben, der Blog meldet sich mal wieder zu Wort. Ich danke euch sehr für die Kommentare zu meinem letzten Blogeintrag, der ja etwas anders ausfiel als gewöhnlich. Heute geht es wieder normal weiter, sprich mit einer Thematik, die zu meinem Blog passt.

Einer meiner Leser hatte angeregt, dass ich ein Kapitel zum Thema Recherche schreiben könnte und diesem Wunsch möchte ich gerne nachkommen, da ich es für sehr wichtig halte.

Wie so oft bin ich im Internet auf die Suche gegangen, ob ich eine Anregung finde, welche zu dieser Thematik passen könnte. Und siehe da, ich stolperte über die Aussage eines Buchautors. Diese lautet folgendermaßen:

„Bei einem Roman die Recherche zu loben ist ungefähr so, als lobe man die Rechtschreibung. Beim Schreiben eines Romans ist Recherche einfach eine mehr oder weniger lästige Notwendigkeit." – Andreas Eschbach

Dem möchte ich zustimmen, denn gute Rechtschreibung ist ebenso unerlässlich wie eine gute Recherche, um die Geschichte glaubwürdig zu verfassen. Es sollte selbstverständlich sein.

Wenn ich diese Stories auf Wattpad sehe, die mit dem Satz: „Sorry für meine Rechtschreibung aber ich hatte keine Zeit zum Korrigieren", beginnen, dann weiß ich schon Bescheid. So mangelhaft wie die Rechtschreibung, werden auch die Recherchen in dieser Geschichte sein. Oftmals sind diese gar nicht vorhanden.

Es ist keine Entschuldigung zu sagen, man habe keine Zeit dafür. Dann schreibt verdammt nochmal nicht, wenn ihr nicht bereit seid, die Zeit für euer Hobby zu opfern.

Sucht euch ein anderes aber verschont bitte die Leser und Autoren, die mit Leib, Seele und Herzblut hinter ihrer Sache stehen und alles dafür tun, damit eine Geschichte möglichst realitätsnah rüberkommt. Oder wartete mit der Veröffentlichung eines Kapitels, bis ihr die Zeit findet, es zu korrigieren, plus zu recherchieren.

Gerade diese Autoren, die das nicht tun, glauben vermutlich wirklich, sie hätten eine Chance auf dem Buchmarkt, wo die Konkurrenz unheimlich groß ist.

Schon klar, die warten alle auf Werke, welche keine oder mangelnde Recherchen aufweisen und zudem vor lauter Rechtschreibfehler strotzen.

Ich gebe zu, Recherchen sind immer Zeitaufwand und verzögern die Updates. Aber ist das wirklich so schlimm? Ich denke, die anspruchsvollen Leser warten gerne darauf, wenn sie etwas später ein gut ausgearbeitetes Kapitel vorgesetzt bekommen.

Für mich ist es eine Notwendigkeit, die aber auch Spaß machen kann, denn recherchieren bildet. Durch die Recherchen in meiner Story Black Ice habe ich so viel über Alaska erfahren, dass ich unbedingt einmal dorthin reisen möchte. Es hat unglaublichen Spaß gemacht, über die Nordlichter zu lesen, das Wetter, die Tatsache, dass die Sonne mehrere Wochen nicht scheint und vieles mehr.

Ich wage die Behauptung aufzustellen, dass es meine Geschichte bereichert hat und auch gewissermaßen mich selbst.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Recherchen durchzuführen. Internet ist wohl eine der Gängigsten. Professionelle Schriftsteller nutzen auch Bibliotheken oder suchen sich Rat bei Fachleuten. Auch wir könnten jemanden fragen, bei dem wir wissen, dass er sich gut mit der Thematik auskennt oder die Orte kennt, über die wir schreiben möchten.

Allerdings bedarf nicht jeglicher Inhalt einer Recherche, denn wenn es emotional wird, helfen uns kein Internet und auch kein Lexikon. Da sind unsere schriftstellerischen Fertigkeiten gefragt, die wir nutzen müssen, um diese Gefühle transparent zu machen. Wenn wir die Gefühle, über die wir schreiben wollen aber noch nicht selbst erlebt haben, dann empfiehlt es sich, mit jemandem zu sprechen, der sich sehr gut damit auskennt und es uns so vermitteln kann, dass wir es realistisch zu Papier bringen.

Orte, Gebäude, landestypische Dinge (z.B. der Linksverkehr in England), Wetter, Essen, Natur, Entfernungen von einem Ort zum anderen, geschichtliche Szenarien, all das können wir recherchieren und ich frage mich, was daran so schwer sein soll, außer, dass es Zeit kostet und man dabei noch etwas lernt.

Es gibt Ausnahmen, zum Beispiel Geschichten, die weit in der Zukunft spielen, da kann und muss der Autor seiner Fantasie vollen Lauf lassen. Denn wer von uns weiß schon, wie die Zukunft aussehen wird?

Das Gleiche gilt für Fantasy-Romane, die in einer Parallelwelt spielen, auch hier können wir nicht wirklich für diese „Welt" recherchieren. Umso mehr müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht verzetteln.

Beispiel: Der Autor schreibt, dass der Himmel dort rosa anstatt blau ist. Drei Kapitel später ist besagter Himmel jedoch blau. Das ist unlogisch und jeder aufmerksame Leser wird das bemerken. Ihr seht, es ist auch nicht einfach, eine Story ohne Recherchen mit seiner eigenen Fantasie aufzubauen. In diesem Fall sollte man sich Notizen zu den wichtigsten Dingen machen, damit einem solch ein Fehler, wie ich ihn gerade beschrieben habe, nicht unterläuft.

Ich recherchiere gerne, abgesehen davon, dass ich es, wie im oben genannten Zitat, ebenfalls als eine Notwenigkeit ansehe.

Kommen wir nun zu den Fragen.

Stimmt ihr der Aussage, dass Recherchen notwendig sind, zu?

Wie verfahrt ihr damit bei euren eigenen Stories? Recherchiert ihr immer?

Merkt ihr beim Lesen, ob ein Autor gründlich recherchiert hat oder nicht?

Welche Möglichkeiten nutzt ihr für eure Recherchen? (Internet, Bibliotheken oder Auskünfte von Fachleuten?)

Wie viel Zeit wendet ihr dafür im Durchschnitt auf?

Habt ihr schon einmal einen Fantasy/Zukunftsroman geschrieben, indem ihr euch selbst ausgetrickst habt, weil ihr Dinge plötzlich unterschiedlich beschrieben habt?

Denkt ihr, dass eine Geschichte für die nur mangelhaft recherchiert wurde, die gleiche Qualität besitzt wie eine, für die der Autor genaue Recherchen betrieben hat?

Es ist es euch egal, ob die Dinge (Gegebenheiten) stimmen, die in einer Story stehen oder legt ihr Wert darauf, dass solche Sachen wir Entfernungen, Temperaturen, geschichtliche Ereignisse richtig sind?

Wie immer bin ich gespannt auf eure Antworten.

LG, Ambi xxx

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt