69. Fanservice

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Hallo meine Lieben, endlich finde ich wieder Zeit und Muße, mich um meinen Blog zu kümmern. Danke für die Resonanzen zum letzten Kapitel, das war wundervoll von euch.

Nach meinem dreiwöchigen Urlaub bin ich voller neuer Ideen und Inspirationen (die ich durch andere Autoren erhalten habe). Danke dafür (diejenigen, die dazu beigetragen haben, wissen schon, wer gemeint ist – ich hab' euch lieb, Mädels).

Kommen wir nun zum heutigen Thema, welches den Begriff 'Fanservice' trägt.

Darunter kann man jetzt vieles verstehen und deshalb erläutere ich kurz, was ich darunter verstehe.

Fanservice ist für mich das, was die Autoren als Dankeschön an ihre Leser weitergeben.

Manche machen sehr viel, andere eher gar nichts. Und dann gibt es noch die Sorte, die ihre Leser in dem Glauben lässt, dass es sich bei den Aktionen, die sie sich haben einfallen lassen, um reinen Fanservice handelt, dabei geht es nur um reine Selbstdarstellung bzw. Selbstvermarktung.

Auf die angesprochenen Punkte würde ich nun gerne eingehen.

Für mich beginnt der Fanservice damit, dass man sich die Mühe macht, auf die Kommentare seiner Leser (Fans) zu antworten. Sie machen sich ja auch die Mühe, welche zu schreiben. Natürlich ist das für 'prominente' Wattpad-Autoren, die 300 oder mehr Kommentare pro Kapitel bekommen, zeitlich etwas schwierig – das sehe ich ein. Dennoch sollte man nicht gänzlich alle Kommentare ignorieren und zumindest auf einige antworten. Ich finde, da bricht einem kein Zacken aus der Krone. Sollte hier jemand anderer Auffassung sein, so kann er diese gerne kundtun. Wie ihr wisst, bin ich stets für jede sinnvolle Diskussion offen. Mein Standpunkt ist, dass ein Autor, der seine Leser ignoriert, weil er vielleicht glaubt, es nicht mehr nötig zu haben, es nicht verdient hat, weiterhin unterstützt zu werden. Punkt.

Weiterhin gehört es für mich dazu, sich allgemein für die Unterstützung der Leser zu bedanken. Ich mache das immer am Ende eines Kapitels (bei meinem Blog aber am Anfang). Auch das ist eine Art Fanservice, zumindest im weitesten Sinne.

Auch halte ich es für angemessen, seine Leser darüber zu informieren, wenn sich der Update-Rhythmus (natürlich nur sofern es einen gibt), plötzlich ändert. Dies fällt für mich auch unter den Begriff Fanservice. Warum? Versetzt euch bitte in die Lage eurer Leser, die es gewöhnt sind, zum Beispiel einmal wöchentlich ein Update zu bekommen. Plötzlich bleibt das Update aus. Es passiert drei oder vier Wochen gar nichts. Würdet ihr euch da keine Sorgen machen?

Ich schon, denn ich schätze die Autoren, deren Geschichten ich lese. Ich würde mir wirklich Gedanken machen, warum denn nichts mehr kommt. Natürlich kann dies ganz banale Gründe haben, zum Beispiel, dass man verreist (was ich vor drei Wochen getan habe), oder dass man in der Schule/Uni eine Klausurenphase hat, oder etwa eine Hausarbeit schreiben muss, für die man viel Zeit benötigt.

In der Regel weiß man das aber vorher und kann es unter das letzte Kapitel schreiben. Alternativ kann man es auch im Newsfeed einstellen. Natürlich folgen einem nicht alle Leser, sodass es dort nicht jeder gleich sieht, aber wenn ich als Leser Interesse an einer Story habe, gehe ich auch ab und zu mal auf das Profil des Autors, speziell, wenn lange kein Update kommt. Dann kann man nämlich sehen, ob der Autor etwas gepostet hat. Also rausreden, dass es sowieso keiner lesen würde, funktioniert hier eher nicht.

Ich als Leser würde mir von den Autoren wünschen, dass sie mich darüber informieren, wenn sie eine geplante Schreibpause einlegen. Das kostet nichts und tut nicht weh, beruhigt mich als Leser aber dahingehend, dass ich weiß, es geht irgendwann weiter und ich nicht schon wieder einer Geschichte verfallen bin, die dann im Nirwana verläuft. Anders sieht es hingegen aus, wenn man von einer Schreibblockade überfallen wird. Das kann man natürlich nicht vorhersehen, ebenso Krankheiten.

Kommen wir nun zu dem etwas außergewöhnlichen Fanservice. Der, der sich von der Masse abhebt.

Ich habe es erlebt, dass manche Autoren kleine Dinge verlosen, was ich sehr schön und nett finde. (Im 1D Fandom waren das bedruckte 1D Taschentücher). Es ist einfach süß, so etwas zu tun, denn es gibt dem Leser das Gefühl, das der Autor irgendwie erreichbar ist und an seine Leser denkt.

Da es einige Autoren gibt, die durch Wattpad sogar ihre Geschichten als Bücher herausbringen, gestaltet sich hier der Fanservice nochmal anders. Ich weiß von einer Autorin, die Bücherverlosungen bekanntgibt (handsigniert). Weiterhin betreiben manche dieser Autoren einen YouTube Kanal. All dies sind Dinge, die den Leser und Autor verbinden, wenn sie in einem gesunden Rahmen erfolgen.

Doch ab wann fängt es an zu viel zu werden?

Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, da jeder eine andere Schmerzgrenze hat.

Ich persönlich finde es zum Beispiel durchaus angemessen, wenn jemand der Cover oder Trailer fabriziert, ein Tutorial live auf Instagram oder YouTube veranstaltet. Das kann sehr interessant und für einige auch lehrreich sein.

Gegen solche Dinge habe ich absolut nichts einzuwenden, da diese in meinen Augen sinnvoll sind.

Was ich aber nicht abkann ist ständige Selbstvermarktung in Form von sinnlosen Videos oder Livestreams. „Seht mal wie toll ich bin, blabla, ich kann dieses und jenes... - und wenn ihr schon zuschaut, dann kauft bitte mein Buch."

Sorry, aber das interessiert mich nicht. Ich möchte gute Geschichten lesen und ich suche mir die Bücher, die ich kaufe, gerne selbst aus. Da muss mich kein Autor drauf aufmerksam machen. Es reicht zu wissen, wo und das es das Buch zu erwerben gibt. So etwas muss man nicht ständig wiederholen und anpreisen. Einmal reicht, denn diejenigen die es kaufen wollen, werden das daraufhin bestimmt tun.

Manche Autoren fragen ihre Leser, wie die Geschichte, die sie schreiben, weitergehen soll. Für mich ist es jedoch kein Fanservice, wenn ich als Autorin die Geschichte so schreibe, wie meine Leser das gerne hätten.

Warum?

Es wäre dann nicht mehr meine Geschichte, sondern die der Leser. Ich möchte frei entscheiden, was wann und wie passiert. Natürlich schließe ich es nie aus, dass mich eure Kommentare auf Ideen bringen könnten... Das ist das Gute daran, aber ich entscheide es immer noch selbst und das finde ich auch wichtig.

Es gibt noch eine Thematik, die ich hier aufgreifen möchte, nämlich, wie viel man persönlich von sich auf einer Plattform wie Wattpad preisgeben sollte. Im Endeffekt bleibt das jedem selbst überlassen.

Eine meiner Leserinnen hätte sich zum Beispiel gewünscht, dass ich meiner Coverfee im Interview persönlichere Fragen hätte stellen sollen. Ich habe das absichtlich nicht getan, denn das ist nicht mein Stil. Bei jedem liegt die Bereitschaft, etwas Persönliches von sich preiszugeben auf einem anderen Level und das sollte man respektieren.

Manchen macht es nichts aus, sich auf YouTube oder Instagram live zu präsentieren, anderen schon. Bitte berücksichtigt das als Leser.

Als Autor solltet ihr hingegen daran denken, dass es für manche eurer Fans auch zu viel werden kann, wenn ihr sie ständig mit Videos und/oder Live Streams bombardiert.

Von mir werdet ihr keinen Live Stream sehen, zumindest keinen, auf dem ich anzuschauen bin. Ich würde die Kamera vermutlich auf unseren Husky richten, der euch ganz galant den Rücken zudrehen würde, weil er seinen eigenen Willen hat.

Kommen wir nun zu den Fragen.

Wie steht ihr allgemein zum Thema Fanservice?

Findet ihr meine Ansichten dahingehend angemessen oder eher nicht?

Denkt ihr, dass es zu viel verlangt ist, dem Leser mitzuteilen, wenn man länger kein Update hoch lädt (vorausgesetzt es gibt einen Update-Rhythmus und man weiß vorher, dass der Fall eintritt)?

Würdet ihr, wenn ihr 300 Kommentare pro Kapitel hättet, trotzdem versuchen auf einige zu antworten?

Wie findet ihr es, dass einige Autoren Verlosungen veranstalten?

Seid ihr an Live-Streams interessiert oder verfolgt ihr die YouTube Kanäle eurer Lieblingsautoren?

Oder findet ihr diese Dinge gar maßlos übertrieben?

Über eure Antworten freue ich mich sehr.

LG, Ambi xxx

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt