Hallo meine Lieben, heute bin ich durch eine befreundete Autorin auf etwas aufmerksam gemacht worden. Sie hat mir quasi den Stoff für ein neues Blogkapitel besorgt.
Es ist immer noch ein gefundenes Fressen für mich, wenn ich lesen muss, dass Fanfictions das langweiligste und unkreativste Genre wären, das auf der bunten Wattpad-Welt existiert.
Hier haben wir schon den ersten Fehler. (Ich bin wieder kleinlich heute). Aber ich muss auch zugeben, dass dieser Fehler durch Wattpad selbst entsteht. Auf der Plattform, auf der ich früher geschrieben habe, war alles nach Kategorien unterteilt und innerhalb dieser Kategorien nach Genre.
Der Bereich Fanfiction ist kein Genre, sondern eine Kategorie. Als Genre bezeichnet man: Romantik, Thriller, Mystery, Krimi, Science-Fiction, Drama usw.
Beispiel: Kategorie: Fanfiction; Genre: Romantik.
Beispiel: Kategorie: Aktuelle Literatur; Genre: Thriller.
Bei Wattpad gibt es diese Aufteilung leider nicht, was ich total schade finde.
Aber merkt ihr was?
Man kann eine Mystery Fanfiction oder auch eine Sciene-Fiction Fanfiction (was für ein Wort) schreiben, oder auch eine Romantik Fanfiction. Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie bei allen anderen Geschichten auch. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, man muss sie nur nutzen.
Ich könnte auch eine Fanfiction mit Dinosauriern schreiben. ( MarkusPK, du kannst dich ruhig angesprochen fühlen, ich mag deine Geschichte und will dir damit eigentlich nur sagen, dass es in der Schulkasse, die du beschreibst, Jungs geben könnte, die Niall, Louis, Harry und Liam heißen – und schon wäre es eine Fanfiction, Alternative Universe um genau zu sein).
Der durchschnittliche Wattpad User, der die Fanfictions verurteilt, ist jedoch meist nicht bereit, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Er sieht nur „Fanfiction" und assoziiert diese sofort mit Badboy, Daddy-Kink oder jenen Storys, in denen es vorwiegend um Sex geht.
Das finde ich sehr schade, denn es zeugt von dem sogenannten Schubladendenken, dem leider viele Menschen zum Opfer fallen.
Ich lasse mich nicht gerne in eine Schublade stecken und schon gar nicht, weil ich Fanfictions schreibe. Ich stehe dazu und ich weiß auch, warum ich diese Kategorie gewählt habe.
Nämlich, weil es mir Spaß macht. Es macht mir Spaß meine eigene Welt dafür zu kreieren, die einzige Vorlage, die ich dazu habe ist das Aussehen der männlichen Protagonisten. (Und selbst da kann man noch variieren – ich hatte mal überlegt, einem der Jungs eine Narbe zu verpassen, die er im wahren Leben nicht hat).
Alles andere denke ich mir selbst aus, auch die Charakterzüge. Denn keiner von uns Fanfiction-Schreibern kennt seine Idole wirklich. Wir wissen nicht, wie sie sich außerhalb der Fanzone verhalten. Es obliegt ganz alleine unserer Fantasie, was wir aus ihnen machen.
Außerdem macht es mir Spaß, mit den Leuten in Kontakt zu treten, die die gleiche Musik lieben wie ich und die die Jungs genauso mögen. Deswegen schreibe ich One Direction Fanfictions.
Seht ihr was passiert? Ich rechtfertige mich vor den ignoranten Menschen, dabei habe ich das überhaupt nicht nötig.
Tatsächlich habe ich schon öfter überlegt, eine meiner FFs in einer anderen Kategorie hochzuladen (natürlich mit geänderten Namen der männlichen Hauptprotagonisten). Ich garantiere euch eines: Niemand würde merken, dass es dabei im Ursprung um eine Fanfiction handelt. Die Leute würden die Geschichte lesen, ohne einen blassen Schimmer zu haben und wenn ich am Schluss die Katze aus dem Sack lassen würde, vermutlich rücklings vom Stuhl kippen, weil sie es nicht erwartet hätten.
Natürlich, wenn man sich nur die bestimmten Fanfictions anschaut, wird man nie eine wirklich gute entdecken. Auf die Wattpad Empfehlungen kann man oft nichts geben und wenn man sich in diesem Bereich nicht auskennt, weiß man auch nicht, welche Autoren etwas Gutes fabrizieren.
Aber genau deswegen ist es falsch, alles zu verallgemeinern und über einen Kamm zu scheren.
Auch in den Kategorien außerhalb des Fanfictionbereichs findet man Geschichten, deren Grammatik und Rechtschreibung zu wünschen übrig lassen und deren Plot vorhersehbar ist.
A verliebt sich in B, doch B macht mit C rum und am Schluss kommen doch A und B zusammen. Das alles existiert auch außerhalb der oftmals gehassten Fanfiction- Zone. Und sind wir mal ehrlich: Was spricht dagegen, wenn A und B am Schluss zusammenkommen, der Rest der Story jedoch so spannend ist, das man nicht mehr aufhören will zu lesen und vielleicht die Romanze sogar total in den Hintergrund gerät, weil der Autor immer wieder durch seine Plot Twists von selbiger ablenkt?
Deswegen verstehe ich nicht, dass immer wieder diese Geschichten als schlechtes Beispiel genommen werden.
Der nächste Satz, der mich zum Schmunzeln gebracht hat, war: „Eine gute Geschichte braucht keinen Sex." – Eine Schlechte aber auch nicht. (Spürt ihr meinen Sarkasmus? Dieser ist am heutigen Tag besonders ausgeprägt, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, den Blog in die Mangel zu nehmen).
Ich schreibe Sexszenen so oft, so lange und so ausführlich wie es mir passt – nämlich dann, wenn es in die Story hineingehört. Ich hoffe, jeder versteht, was ich damit sagen will.
Es gibt Geschichten, die brauchen keinen Sex und es gibt solche, da ist er unerlässlich. Und ich rede jetzt nicht von reinen Erotik Stories, sondern von jenen, deren eigentliche Thematik eine ganz andere ist.
Eine andere Sache, der ich allerdings halbwegs zustimmen muss, wurde ebenfalls angesprochen. Es ging darum, dass die meisten Kritikbücher nicht wirklich eine Kritik verfassen, sondern immer nur schreiben, wie toll die Geschichte doch sei, die man vorgelegt hat. Leider ist das in der Tat so. Ich kenne nur wenige Autoren, die wirklich eine ernsthafte und konstruktive Kritik ausarbeiten. Dazu gehört isolatet – sie macht das echt toll.
Oh und ich lache gerade so!
Ich habe auf Wattpad herumgeschnüffelt und im Bereich „Aktuelle Literatur" eine Story entdeckt, die den Namen „Another Bad Boy Story" trägt. Es ist keine Fanfiction. Ich wiederhole: Es ist keine Fanfiction!
Um zur allgemeinen Erheiterung beizutragen, habe ich den Klappentextes herauskopiert, die Namen allerdings abgekürzt:
„M. lebte mit ihrem Vater 4 Jahre lang alleine. Doch dann beschlossen ihr Vater und seine neue Freundin zusammenzuziehen. Was M. bis da hin noch nicht wusste, sie bekommt 5 Stiefbrüder. Der älteste, K. ist aber nicht irgendwer, sondern der Bad Boys an ihrer Schule. Wie sich Malous Leben und das der anderen dadurch ändert, erfahrt ihr noch früh genug." - (Super Klappentext, animiert mich total zum Lesen – das war Ironie)
Die Story hat 4,8 Millionen Reads und 154 k Votes.
Tja, aber angeblich schaffen das doch nur die dummen Fanfictions...
Die Moral der Geschichte: Schreib das, worauf du Lust hast, auch wenn es eine Fanfiction ist. Du bist damit nicht unbedingt schlechter als andere Autoren.
Uff, das wäre geschafft.
Ach ja, die Fragen...
Mochtet ihr meine Ausführungen zu diesem Thema?
Regt euch das auch so auf?
Bekommt ihr dann auch das Gefühl, euch rechtfertigen zu müssen?
Seid ihr auch der Ansicht, dass eine Geschichte, um schlecht zu sein, keinen Sex benötigt?
Habt ihr auch schon festgestellt, dass es leider nur sehr wenige konstruktive Kritikbücher auf Wattpad gibt?
Hat es euch gefreut, dass ich diese Bad Boy Story im Bereich "Aktuelle Literatur" entdeckt und als Beispiel angeführt habe?
Wie immer bin ich gespannt auf eure Antworten und wünsche euch ein schönes Wochenende.
LG, Ambi
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Ambis Blog
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