63. Die Perfektion des nicht Perfekten

564 130 218
                                    

Hallo meine Lieben, der Blog meldet sich mal wieder zu Wort und wie immer bedanke ich mich zunächst für die Kommentare zum letzten Kapitel.

Heute möchte ich mich mit einem sehr wichtigen Thema befassen: Die Perfektion des nicht Perfekten. Doch was ist damit gemeint?

Ganz einfach: Es gibt keinen perfekten Charakter, denn kein Mensch ist perfekt. Jeder hat seine Macken, seine Stärken und Schwächen. Ob das nun äußerlich ist oder ob es sich dabei um einen Wesenszug handelt, ist unerheblich.

Wenn ihr also einen Protagonisten entwerft, gesteht diesem ruhig einen Makel zu, das macht ihn interessanter.

Ihr könnt eurem Protagonisten gerne Narben oder andere äußerliche Beeinträchtigungen geben. Oder der Makel zeigt sich in einer Charakterschwäche. Jähzorn, Unpünktlichkeit, Vergesslichkeit, all das kann man wunderbar einfügen, um nicht zu vergessen, Wesenszüge wie Tollpatschigkeit kommen oftmals auch gut an.

Weiterhin kann man sich Dinge wie Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausdenken. Irgendetwas, was dem Leser sofort im Gedächtnis bleibt. Selbstverständlich gehört es dann auch dazu, diese Dinge gründlich zu recherchieren. Wenn ich meinem Charakter beispielsweise eine Fructose Intoleranz gebe, dann muss ich auch darüber Bescheid wissen. Was kann er essen und trinken und was nicht? Was passiert, wenn er das falsche Essen oder Trinken zu sich nimmt?

All das gilt es herauszufinden, bevor man irgendeinen Müll schreibt, den man sich selbst ausgedacht hat.

Das gleiche Procedere sollte man bei Krankheiten, die man für seinen Protagonisten aussucht, anwenden. Zu oft stolpere ich über Geschichten, welche solch eine Thematik aufweisen, die nicht gut recherchiert sind. Wenn ich bereits im Prolog oder ersten Kapitel gravierende Fehler in dieser Hinsicht finde, lese ich nicht mehr weiter.

Bei allem, was ihr euch an Krankheiten, körperlichen oder seelischen Gebrechen ausdenkt, bitte recherchiert genau oder lasst es sein.

Ich will euch ein Beispiel geben. Gerade war ich auf einer Seite im Internet, um zu schauen, wie viele unterschiedliche Arten einer Depression es gibt, weil ich ab und zu über solche Stories gestolpert bin. Die Seite hat folgendes ausgespuckt: Es gibt grob gesagt, acht verschiedene Formen von Depressionen. Acht. Da kann man nicht mal eben locker eine Story aus dem Ärmel schütteln. Dies bedarf einer sehr gründlichen Nachforschung.

Weiterhin solltet ihr euch vorher genau überlegen, woher euer Protagonist vielleicht seine körperliche Behinderung, wie zum Beispiel hinken, hat. Kam es durch einen Unfall dazu oder ist es eine Krankheit oder gar ein angeborener Gendefekt? Über all das sollte man sich Gedanken machen.

Ich finde beides interessant – sowohl einen körperlichen Makel, als auch eine Charakterschwäche, denn das nicht Perfekte ist oftmals viel besser als die reine Perfektion.

Kommen wir nun zu den Fragen.

Habt ihr in einer eurer Geschichten einem Protagonisten schon einmal einen Makel verpasst?

Wenn ja, welchen?

Habt ihr für eventuelle Erkrankungen (egal, ob physischer oder psychischer Art) gründlich nachgeforscht?

Auf welche Art und Weise habt ihr das getan? (Internet, Bibliothek oder jemanden befragt, der sich damit auskennt oder an einer Erkrankung/Behinderung leidet)?

Steht ihr auf Schwächen aller Art?

Welche Makel fallen euch noch ein, die man seinem Charakter geben könnte?

Fandet ihr die Thematik interessant?

Wie immer freue ich mich auf eure Antworten und wünsche euch ein schönes Wochenende.

LG, Ambi xxx

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt