94. Cyber-Mobbing

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Dieses Kapitel widme ich einer Autorin, die ebenfalls einen Blog betreibt.

Hallo meine Lieben, heute hatte ich ein wenig Zeit für meinen Blog und möchte dieses Mal ein ernstes Thema ansprechen. Zunächst jedoch vielen Dank für die Kommentare zum letzten Beitrag.

Heute geht um eine Sache, die inzwischen im Internet weit verbreitet ist. Das Cyber-Mobbing, oder auch Cyber-Bullying genannt. Ich möchte euch zunächst einen Ausschnitt aus Wikipedia dazu zur Verfügung stellen. Bitte lest euch diesen aufmerksam durch.

Mit den aus dem Englischen kommenden Begriffen Cyber-Mobbing, auch Internet-Mobbing, Cyber-Bullying sowie Cyber-Stalking werden verschiedene Formen der Verleumdung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Unternehmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel über das Internet, in Chatrooms, beim Instant Messaging und/oder auch mittels Mobiltelefonen bezeichnet. Dazu gehört auch der Diebstahl von (virtuellen) Identitäten, um in fremden Namen Beleidigungen auszustoßen oder Geschäfte zu tätigen usw. Cybermobbing gehört zu einer der zentralen Gefahren im Umgang mit Internet und neuen Medien.

Eine repräsentative Studie der Universität Münster zusammen mit der Techniker Krankenkasse kam 2011 zu dem Ergebnis, dass mittlerweile 32 % (in NRW sogar 36 %) der Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Opfer von Cybermobbing betroffen sind. 21 % der Befragten konnten sich vorstellen, als Täter im Internet aufzutreten.

Opfer werden durch Bloßstellung im Internet, permanente Belästigung, durch entwürdigende Bilder oder durch Verbreitung falscher Behauptungen gemobbt. Die Täter werden in diesem Zusammenhang auch als Bullies bezeichnet.

Die Motive sind sehr vielschichtig: Außenseiter werden beispielsweise in Chatrooms schikaniert; man versucht, Konkurrenz klein zu halten oder Freunden zu imponieren; unter Umständen werden Mobbingopfer zu Tätern: Sie wehren oder rächen sich.

Zunächst gewann das Phänomen vor allem im Zusammenhang mit Schülern, die Videos oder Bilder von Lehrern bearbeiteten und anschließend ins Internet gestellt haben, an Bedeutung.

Mittlerweile ist Internet-Mobbing unter Schülern verbreitet und erfolgt per Handy, Chat, sozialen Netzwerken wie SchülerVZ oder Videoportale wie YouTube oder eigens erstellten Internetseiten; 2010 berichten allgemein bereits 25 % der Nutzer eines sozialen Netzwerks von Beleidigungen und Bedrohungen. Einzelne Untersuchungen zeigen, dass in Deutschland mittlerweile über ein Drittel der (Oberstufen-)Schüler innerhalb eines Zeitraumes von zwei Monaten mindestens einmal als Opfer von Cyber-Mobbing betroffen sind und über die Hälfte der Schüler als Täter aktiv werden, beides mit steigender Tendenz.

Die Grenzen sind fließend: Die Hemmschwelle, im Internet andere auszulachen oder zu verhöhnen, ist gering. In der Anonymität des World Wide Web muss ein Täter seinem Opfer nicht in die Augen blicken, eine unmittelbare Rückmeldung für das eigene Verhalten bleibt (zunächst) aus und in der Folge auch das Bewusstsein und Empfinden für das mögliche Ausmaß und die Qualität der Verletzung der Betroffenen. Es ist einfach, Unwahrheiten zu äußern oder herum zu schimpfen. Dieser Effekt wird auch als Online Disinhibition Effect (dt. Online-Enthemmungseffekt) bezeichnet: Es fällt Menschen, insbesondere Jugendlichen, schwerer, ihre Impulse zu zügeln, wenn soziale Kontrolle wegfällt oder nicht spürbar ist.

Im Jahr 2008 erschien das Buch Generation Internet von John Palfrey und Urs Gasser, zwei Rechtsprofessoren aus den USA und der Schweiz. Sie stufen das Thema Cyberbullying als eines der größten Risiken ein, welche den Digital Native bedrohen, den in die Internetwelt hinein geborenen Jugendlichen. Mädchen werden hierin als besonders Betroffene bezeichnet.

Was als Scherz empfunden wird, kann dramatische Folgen nach sich ziehen, wie zum Beispiel soziale Isolierung, Stress, psychische Probleme oder Suizid.

Im September 2009 hatte sich in Großbritannien ein junges Mädchen das Leben genommen, weil es online gemobbt wurde. Es war bereits der dritte Fall in England innerhalb von zwei Jahren. (Quelle: Wikipedia)

Mobbing im Internet ist keineswegs harmlos, wie ihr nun gelesen und hoffentlich verinnerlicht habt. Auch hier auf Wattpad, das eigentlich eine friedliche Plattform sein sollte, erlebt man es.

Ich selbst weiß von einem Fall, da hat man die Userin öffentlich getaggt und unschöne, falsche Dinge geschrieben. Damit meine ich nicht Kritik an ihren Büchern zu üben, sondern sie als Person anzugreifen – das ist nämlich ein Unterschied, den manche ebenfalls nicht zu verstehen scheinen.

Wenn ich schreibe „In deinem Buch sind inhaltliche Fehler, weil du vermutlich nicht genügend recherchiert hast", dann ist das kein Hate oder Mobbing, sondern eine Kritik und eine Tatsache.

Wenn ich aber schreibe „Du bist eine aufgeblasene Tusse" dann grenzt das schon an Hate und am allerschlimmsten ist es, wenn solche Dinge hinter dem Rücken der Betroffenen ausgetragen werden. Auch das passiert auf Wattpad.

Da ich diesen Blog nun schon eine ganze Weile führe, weiß ich auch, dass hinter meinem Rücken öffentlich über mich gelästert wird. Die Leute denken, ich würde das nicht mitbekommen, aber ihr dürft a) nicht vergessen wie lange ich schon auf Wattpad bin und b) demzufolge eine Menge Leute kenne, die mir das brühwarm erzählen oder gar in Form von Screenshots zukommen lassen. Gelinde gesagt geht mir das jedoch am Hintern vorbei, denn ich werde weiterhin meine Ansichten mitteilen, insbesondere wenn es um solche Dinge wie Cyber-Mobbing geht.

Ich finde es einfach nur schlimm, dass es Menschen gibt, sie so etwas machen, andere öffentlich bloßstellen oder verletzen, weil es ihnen Spaß macht. Was läuft denn bei euch im Gehirn falsch? Das ist unterste Schublade, so etwas zu tun.

In Bezug auf Wattpad gibt es folgendes zu sagen: Es soll eine friedliche Plattform sein, auf welcher man seine Interessen (Lesen und Schreiben) teilt. Man kann sich austauschen, dabei man muss nicht immer einer Meinung sein, man kann Kritik anbringen, aber höflich und nicht beleidigend.Mobbing hat hier nichts verloren.

In einem Cyber-Mobbing Fall können die Gesetze des Strafgesetzbuches sogar greifen. Wusstet ihr das? Hier seht ihr einige Auszüge davon, was euch blühen kann.

§ 185 Strafgesetzbuch: Beleidigung

Die Beleidigung wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Beleidigung mittels einer Tätlichkeit begangen wird, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

§ 186 Strafgesetzbuch: Üble Nachrede

Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

§ 187 Strafgesetzbuch: Verleumdung

Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(Quelle: klicksafe.de)

Ich hoffe, jedem hier bewusst gemacht zu haben, dass es sich bei Mobbing im Internet nicht um einen Spaß handelt und man sich gegebenenfalls sogar strafbar macht, je nachdem wie schlimm man es treibt.

Kommen wir nun zu den Fragen.

Habt ihr selbst schon einmal Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht?

Wenn ja, welche?

Habt ihr euch gewehrt?

Wenn ja, in welcher Form?

Ist euch das Cyber-Mobbing schon einmal auf Wattpad begegnet?

Wenn ja, wie hat sich das ausgewirkt bzw. habt ihr etwas dagegen unternommen?

Ich bedanke mich jetzt schon für eure Antworten.

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