Ambis Blog

117. Die drei Dimensionen

Hallo meine Lieben, es wird wieder Zeit, etwas für den Blog zu schreiben, doch zunächst wie immer vielen Dank für eure Mitarbeit beim vorherigen Kapitel.

Heute möchte ich mich mit einer Thematik befassen, die ich als sehr wichtig erachte: Der dreidimensionale Charakter.

Wie oft habe ich schon gelesen, dass Charaktere dreidimensional sein sollten, um authentisch zu wirken. Doch was genau bedeutet das? Was ist eigentlich dreidimensional?

Die Antwort hierzu ist höchst einfach. Dazu müssen wir die drei Dimensionen benennen, auf die es bei der Ausarbeitung des Charakters ankommt.

Die erste Dimension ist das Äußere.

Die zweite Dimension ist das psychologische Profil

Die dritte Dimension ist das soziale Profil.

Aus diesen drei Dimensionen setzt sich ein interessanter, authentischer Charakter zusammen.

Über die erste Dimension muss ich nicht viel sagen, denn jeder stellt sich gewiss das Aussehen der Charaktere vor und gibt dieses im Laufe der Geschichte preis. Dies sollte relativ am Anfang geschehen, damit der Leser ebenfalls eine visuelle Vorstellung der Figuren erhält. Haarfarbe, Augenfarbe, Körpergröße- und Statur gehören ebenso dazu wie vielleicht besondere Merkmale. Zum Beispiel Narben oder körperliche Behinderungen. Auch die Ausstrahlung einer Person würde ich in diese Dimension eingliedern.

Die erste Dimension ist also relativ leicht zu erfüllen.

Kommen wir nun zu der zweiten Dimension, dem psychologischen Profil des Charakters. Diese beinhaltet sehr viel mehr als das Äußere, nämlich die Charakterzüge.

Ist jemand aufbrausend oder eher gelassen? Wie verhält sich die Person ihren Mitmenschen gegenüber? Wie geht sie mit beispielsweise Kritik oder Lob oder persönlichen Angriffen um? Wie denkt sie im Allgemeinen? Wie „tickt" euer Charakter? Diese Fragen solltet ihr euch stellen, bevor ihr ihn entwerft.

Die Grund-Charakterzüge entstehen, sobald wir das psychologische Profil anfertigen und demnach verhält sich dann unser Charakter in bestimmten Situationen. Es gehört auch dazu, ob er liebenswürdig, offen oder eher in sich gekehrt und brummig ist. Und weil es oftmals einen Grund für das Verhalten der Person gibt, sind das psychologische und das soziale Profil miteinander verknüpft.

Beispiel: Ein Junge wird ständig von seinem Vater geschlagen. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, wie er sich dadurch entwickeln kann.

Er könnte in sich gekehrt und misstrauisch gegenüber anderen Menschen werden. Er könnte aber auch versuchen, die Prügel, die er zuhause einstecken muss, an jüngere, schwächere Personen weiterzugeben. Er wird aggressiv und brutal.

Das soziale Umfeld prägt seinen Charakter, seine Psyche.

Gehen wir also auf die dritte Dimension, das soziale Profil, näher ein.

Dieses entwickelt sich wie bereits erklärt, aus dem sozialen Umfeld, in welchem der Charakter aufwächst. Dieses Umfeld prägt auch sein soziales Verhalten. Manche versuchen aus ihrem Umfeld auszubrechen, auch das ist authentisch und geschieht niemals grundlos.

Hat seine Familie viel Geld oder ist sie eher arm? In welcher Gegend wohnt er? Gibt es dort Kriminalität oder wird er eher in einem ruhigen Wohngebiet groß? Welche Freunde hat der Charakter? Verleiten sie ihn zu kriminellen Dingen?Oder geht er eher mit ihnen zum Sport? Auch hier vermischen sich psychologische und soziale Dimension miteinander.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, euren Charakter zu formen, jedoch solltet ihr immer an die drei Komponenten, sprich die Dimensionen denken. Fehlt eine dieser Dimensionen, kommt der Charakter nicht authentisch rüber.

Und bei der ganzen Sache sollte man nicht vergessen, dass der Charakter sich in einer Geschichte aufgrund der Dinge, die geschehen, entwickeln sollte. Hierbei hilft uns das Dreidimensionale, denn wenn wir unseren Charakter gut ausgearbeitet haben, werden wir wissen, in welche Richtung wir ihn entwickeln können und dies dabei authentisch rüberkommt.

Kommen wir nun zu den Fragen.

Sind euch diese drei Dimensionen vorher bekannt gewesen?

Welche dieser drei Dimensionen arbeitet ihr am liebsten aus?

Seid ihr auch der Ansicht, dass soziale und psychologische Komponenten miteinander verflochten sind?

Legt ihr vorher ein Charakterprofil an (im Kopf oder auch in einer Datei) oder schreibt ihr einfach darauf los?

Fandet ihr diesen Beitrag interessant?

Wie immer bedanke ich mich für eure Antworten.

LG, Ambi xxx