56. Die Formen des S.E.X.

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Hallo meine Lieben, ich möchte euch mal wieder mit einem Blogkapitel erfreuen und bedanke mich gleichzeitig für die große Resonanz zum letzten Thema.

Vor einigen Tagen stolperte ich auf Wattpad über eine Story, in der es nur um Sex ging. 8 Kapitel, 107k Reads – pornografischer Inhalt auf unterstem Niveau. Nun ja, eigentlich ist das laut Wattpad-Richtlinien verboten, aber das sei nur am Rande erwähnt. Das ist sozusagen die schlimmste Form der detaillierten Sexbeschreibung. Aber sie hat mich immerhin zu diesem Kapitel animiert.

Die verschiedenen Formen der Beschreibung von Sexszenen in Geschichten haben eine weite Range. Ich möchte diese hier gerne aufgliedern.

Die vulgäre, pornografische Variante

Die erotische Variante

Die romantische Variante

Die angedeutete Variante

Erstere kann man nicht mit Romantik mischen, die zweite Variante schon.

Es geht romantisch-erotisch, slighty-dirty-erotisch und dirty-erotisch. Es gibt auch nur romantisch, ohne den Zusatz der Erotik.

Bei der angedeuteten Variante werden die Szenen niemals detailliert beschrieben, der Sex wird praktisch nur angehaucht und was tatsächlich passiert, bleibt unserer Fantasie überlassen.

Bis auf die hardcore Porno-Variante mag ich beim Lesen alles. Beim Schreiben kommt es immer auf die Art der Geschichte an. In der Black-Reihe habe ich mich einen Schritt weiter vorgewagt, als in meinen anderen Stories, was ich jedoch als angemessen empfand. Reine Romantik oder nur romantisch-erotisch hätte da nicht gepasst. Black ohne jegliche Sexszenen hätte gar nicht funktioniert, diese Geschichte war, gerade am Anfang, darauf angewiesen.

Es gibt Autoren, die stehen auf dem Standpunkt, dass es immer komplett ohne Sex geht, aber das sehe ich anders. Meiner Ansicht nach kommt es immer auf die Story an und manche Geschichten brauchen das eben.

Der Sex kann zum Beispiel als eine Art Entwicklung zwischen den Protas dienen, am Anfang ist es nur Sex, später wird Liebe daraus. Er kann auch als ein Teil der Charakterentwicklung eines Menschen funktionieren, oder als Teil der Kommunikation zwischen den Protas. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Die Zuneigung zwischen zwei Menschen zu beschreiben, steht uns als Autor offen und es liegt an uns, welches 'Medium' wir dafür nutzen wollen.

Sex ist nicht gleich Sex und deswegen sollte man die Autoren, die Sexszenen schreiben, nicht einfach anprangern und über einen Kamm scheren.

Ich beschwere mich ja auch nicht bei denjenigen, die gar keine Szenen dieser Art schreiben oder alles immer nur leicht andeuten. Es soll jeder so machen, wie er es sich zutraut und wie es zur Geschichte passt.

Gerade im Bereich der Jugendliteratur sollte man vorsichtig sein und eher die angedeutete Variante nehmen. Bei allen anderen Bereichen hat man die Qual der Wahl.

Und ja, man kann auch an diesen Szenen wachsen (schreibtechnisch gesehen). Zudem ist es etwas, was nicht totgeschwiegen zu werden braucht, denn ihr alle wurdet nicht vom Klapperstorch gebracht.

Sex ist zwar etwas Intimes aber dennoch so normal wie essen, trinken, duschen oder zur Toilette gehen. Und nur, weil man es vielleicht nicht kennt, muss das nicht heißen, dass es schlecht ist darüber zu lesen oder zu schreiben.

Ich gebe zu, es ist komisch, wenn man seine erste Sexszene schreibt. Man fragt sich, wie weit man gehen will/kann und wie die Leser wohl darauf reagieren werden. Wenn ihr euch in dieser Hinsicht unsicher seid, dann fragt am besten Autoren, die schon häufiger solche Szenen geschrieben haben. Sie werden euch Tipps geben oder auch gerne mal über euren Text drüber lesen. Das ist auf jeden Fall besser, als etwas zu schreiben, was hinten und vorne nicht stimmt und die Leser, die sich in der Praxis damit auskennen, sofort merken, dass hier jemand am Werk ist, der keine Ahnung von dem hat, was er da schreibtechnisch fabriziert.

Was ich allerdings generell ablehne, sind Daddy-Kink Stories, Vergewaltigungsstories in denen sich die Prota in ihren Vergewaltiger verliebt (der in der Regel immer so toll aussieht wie Harry Styles von One Direction) und dieser ganze Sklaven-Mist. Leute, ernsthaft? Findet ihr solche Geschichten und die Sexszenen die darin vorkommen (meist von kleinen Mädchen geschrieben, die keinen blassen Schimmer von irgendwas haben), wirklich toll?

Kommen wir nun zu den Fragen.

Wer von euch hat schon Sexszenen geschrieben?

Wenn ja, in welche Richtung gingen diese?

Wie waren die Reaktionen eurer Leser darauf?

Welche Variante bevorzugt ihr beim Lesen?

Und welche Variante beim Schreiben?

Seid ihr auch schon über Sexszenen gestolpert, bei denen man genau gemerkt hat, dass der Autor keine Ahnung davon hatte?

Habt ihr euch bei manchen Szenen gedacht, dass man diese lieber hätte ausschreiben sollen, anstatt nur andeuten, weil sie einer wichtigen Entwicklung dienten?

Oder auch schon der umgekehrte Fall? Lieber nur andeuten als detailliert beschreiben?

Denkt ihr, dass es generell unnötig ist, diese Szenen in einer Geschichte aufzunehmen oder auch ins Detail zu gehen?

Wie immer bin ich mega gespannt auf eure Antworten.

LG, Ambi xxx

P.S.: Für alle die Blood lesen und letzte Nacht oder heute morgen auf das Update gewartet haben: Ich habe es nicht geschafft, war am Sonntag kurzfristig auf einer Motorradmesse und habe dann den Superbowl geguckt, der mega spannend war. Aber es kommt heute Nacht, versprochen.

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