Hallo meine Lieben, es scheint Ewigkeiten her zu sein, dass ich etwas in meinem Blog schrieb, aber nun ist die Durststrecke vorerst zu Ende.
Bevor wir starten, geht mein Dank an alle, die immer fleißig kommentiert haben.
Heute möchte ich mich mit einem Thema beschäftigen, das essentiell für das Gelingen einer Geschichte ist. Die Techniken, um sie lesenswert und spannend zu gestalten.
Eine Geschichte zu verfassen ist nicht bloß das Schreiben ansich, die Aneinanderreihung von Wörtern, die sinnvolle Sätze ergeben. Das alleine macht noch kein Buch aus. Jede Story lebt von Spannung, egal ob sie charakter- oder plot driven ist.
Wir wollen eine Geschichte erzählen und um diese dem Leser näher zu bringen, bedienen wir uns verschiedener schreibtechnischer Mittel.
Jede Story lebt von Konflikten, diese gehören zur Basisausstattung einer Geschichte, sie ernährt sich quasi davon und sie ernährt sich ebenso durch erzeugte Spannung.
Da ein Buch aber nicht von vorne bis hinten aus Konflikten besteht (das wäre einseitig und dadurch auch anstrengend), müssen wir Autoren mit diversen Mitteln arbeiten, die fortwährende Unterhaltung, ohne das Aufkommen von Langeweile, garantieren.
Eines dieser Mittel, quasi die Basis, ist es, die Charaktere an den Leser zu binden, sprich, er sollte sich im Idealfall mit ihnen identifizieren können, um durch Dick und Dünn mit ihnen zu gehen. Wenn der Leser mitfühlt, mitfiebert und mitdenkt, dann haben wir schon viel erreicht, denn er taucht praktisch mit den Charakteren in die Geschichten ein.
Eine weitere Sache, die Spannungspotenzial verspricht, ist der unmittelbare Einstieg in die Geschichte. Der Leser wird quasi in eine Szene hineingeworfen, ohne jegliches Hintergrundwissen. Damit können wir seine Neugier wecken. Er möchte weiterlesen, Antworten auf seine Fragen erhalten, die sich unweigerlich ergeben.
Das nächste Werkzeug, das ihr nutzen könnt, um ein wenig Spannung hereinzubringen ist, etwas Unerwartetes geschehen zu lassen. Ich persönlich liebe diese Methode sehr, da sie eine Story plötzlich in eine ganz andere Richtung drehen kann und der Leser, der vorher überzeugt war, genau zu wissen, wohin die Reise geht, sich gedanklich und gefühlsmäßig im Nirwana wiederfindet. Das mache ich nur zu gerne mit meinen Lesern.
Auch Andeutungen sind eine gute und wirksame Maßnahme, einer Geschichte die entsprechende Würze zu verleihen. Man lässt sie nebenbei fallen, um sie an einer ganz bestimmten Stelle wieder gezielt aufzugreifen. Und plötzlich wird eine Szene, die vorher keine große Bedeutung zu haben schien, zu einem Showdown.
Rückblenden eignen sich ebenso hervorragend dazu, einer Geschichte den nötigen Drive zu verpassen. Sie reißen den Leser aus seinem gewohnten Trott, rütteln ihn quasi wach und könnten sogar einen neuen Konflikt heraufbeschwören.
Monologe, sofern sie nicht zu lange sind, eigenen sich ebenfalls dazu, ein wenig Spannung aufzubauen. Sie finden ja im Kopf des Charakters statt und wenn er plötzlich Pläne schmiedet, fragt sich der Leser, ob diese wirklich so klappen, wie der Charakter sich das vorstellt. Man weiß nicht, wie die Sache ausgeht und möchte weiterlesen.
Ebenso können Sichtwechsel wahre Wunder wirken, wenn es darum geht, etwas frischen Wind in die Geschichte zu bringen. Auch hier wird der Leser aus seinem Trott herausgerissen und praktisch in neue Gedankengänge hineinkatapultiert.
Ein unglaublich wichtiges Mittel, um Bewegung in das Erzählen einer Geschichte zu bringen, ist der Wechsel zwischen langen und kurzen Sätzen. Leider wird genau das oftmals sehr unterschätzt. Es gibt Autoren, die glauben, je länger ihre Sätze sind, desto besser und spannender sei die Geschichte. Das ist ein Irrtum. Kurze Sätze in Folge werden in Szenen eingesetzt, in denen Spannung aufgebaut werden soll. Mit kurzen Sätzen drückt man also aufs Tempo. Längere Sätze, wie in Beschreibungen, entschleunigen dagegen das Tempo.
Last but not least erwähne ich nun eines meiner allerliebsten Stilmittel, um Spannung in eine Geschichte zu bringen: Cliffhanger. Ich liebe es, sie zu schreiben und ich liebe es, sie in den Geschichten anderer Autoren zu lesen. Nichts macht neugieriger und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Aber Vorsicht: ihr solltet sie an den richtigen Stellen setzen und sie müssen Sinn machen.
Solltet ihr all diese Dinge beherzigen, dann bleibt nur noch eines: diese Mittel zum jeweils passenden Zeitpunkt einzusetzen. Und das ist, glaube ich, einer der schwierigsten Sachen am Schreiben. Dazu braucht es ein wenig Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Manchmal muss man seine Geschichte wie ein Außenstehender betrachten. Das ist nicht immer einfach, aber es hilft, sich in die Position des Lesers hineinzuversetzen, um zu erkennen, welche Methode ich zu welchem Zeitpunkt am besten verwende, damit der Leser sich nicht langweilt.
Kommen wir nun zu den Fragen:
Welche dieser Methoden verwendet ihr häufig oder gar am liebsten und warum?
Welche eher weniger oder gar noch nie und warum?
Welche dieser Methoden kanntet ihr vorher schon und welche habt ihr durch den Blogeintrag kennengelernt?
Welche von den genannten ist eure allerliebste Methode?
Habe ich bei meiner Aufzählung noch etwas vergessen? Wenn ja, was?
Wie wichtig ist Abwechslung für euch in einer Geschichte auf einer Skala von 1 – 10?
Wie immer bin ich gespannt auf eure Antworten.
LG, Ambi xxx
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Ambis Blog
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