152. Schwangerschaften

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Hallo meine Lieben, bevor wir mit dem heutigen Thema starten, bedanke ich mich für all eure Kommentare zum vergangenen Blogbeitrag.

Also, legen wir los.

Deutlich höre ich eure Schreie, die ganz laut „Klischee" brüllen, just in dem Moment, als ihr das Wort Schwangerschaft gelesen habt. Und ja, ihr habt Recht. Dabei handelt es sich um ein Klischee, zumindest auf den ersten Blick betrachtet.

Was gibt es besseres, als eine Romanze mit einem Baby abzurunden? Einige der Leser lieben das, andere hassen es.

Aber muss eine Schwangerschaft immer gleich schlecht sein? Muss sie sich gefallen lassen, als das Klischee schlechthin benannt zu werden?

Ich denke nicht, denn es gibt Autoren, die sich wirklich Gedanken darüber machen, ob und wie sie eine Schwangerschaft in ihre Geschichten einbauen. Autoren, die zwar ein Klischee nutzen, aber dieses nicht zu einem Klischee verkommen lassen.

Hört sich das kompliziert an?

In Wahrheit ist es ganz einfach.

Man lässt seine Hauptprotagonistin nicht schwanger werden, um die Geschichte abzurunden, sondern, um damit gezielt einen Plot zu erschaffen. Daran ist nichts verwerflich und seine Aufschreie sollte man eher vorsichtig dosieren.

Schwangerschaft ist nicht gleich Schwangerschaft und um ehrlich zu sein, kann man damit auch ein wundervolles Drama kreieren. Nein, nicht das klischeehafte, bei dem die Geschichte heißt. „Schwanger von einem Popstar."

Da spüre ich grundsätzlich das Bedürfnis zu würgen, denn in 99,9% dieser Fälle enden diese Stories damit, dass die Hochzeitsglocken läuten und alles Friede-Freude-Eierkuchen ist. Das ist vorhersehbar und somit langweilig.

Bei all den Schwangerschaften haben wir als Autoren die Möglichkeit, uns zwischen gewollten und ungewollten zu entscheiden, zwischen reinem Klischee oder etwas Größerem. Vergewaltigung, Berechnung, Liebe, zu viel Alkohol, unkorrekte Verhütung, die Liste ist lang und die Optionen für den weiteren Verlauf breit gefächert.

Grundsätzlich sollte man sich als Autor folgendes fragen, bevor man eine Schwangerschaft einbaut:

Brauche ich die Schwangerschaft für den Plot, oder würde dieser auch ohne funktionieren?

Wie möchte ich die Schwangerschaft in die Geschichte integrieren? Welchen Teil soll sie einnehmen?

Wie soll die Schwangerschaft enden? Tatsächlich gibt es da mehrere Möglichkeiten. (Fehlgeburt, Todgeburt oder das Baby kommt tatsächlich auf die Welt).

Und ist es die Hauptprotagonistin oder nur eine Nebenprotagonistin, die schwanger werden soll?

Das ist nämlich ein Unterschied, denn als Nebengeschichte finde ich persönlich, kann durchaus eine Schwangerschaft stattfinden, ohne dass diese als Klischee heraussticht.

Sind wir ehrlich: Babys sind süß und wenn wir eines sehen, möchten wir es am liebsten knuddeln.

Aber Babys sind auch anstrengend, sie sind eine große Aufgabe und manche machen schon während der Schwangerschaft ihrer Mami das Leben zur Hölle.

Das zu lesen vermisse ich dann oftmals in jenen Geschichten, in denen die Schwangerschaft als reines Klischee genutzt wird.

Weiterhin vermisse ich manchmal ein bisschen die Objektivität der Leser, wenn sie feststellen, dass in der Geschichte, die sie gerade lesen, eine Schwangerschaft vorkommt. „Nicht schon wieder" – „Das hat gefühlt jede zweite Geschichte" – „Kann es nicht ohne Baby gehen?"

Darauf möchte ich folgendermaßen antworten: Wir können nichts dafür, wenn ihr nur klischeebehaftete Geschichten lest, in denen eine Schwangerschaft nur als Solches genutzt wird. Bitte gebt dem Autor eures Vertrauens eine Chance. Vielleicht hat er sich dabei etwas gedacht und es kommt alles anders, als ihr denkt.

Also, sollte in meinen laufenden oder zukünftigen Geschichten eine Schwangerschaft auftauchen, dann könnt ihr ziemlich sicher sein, dass diese nicht dazu da ist, um ein Klischee plump und ohne jeglichen Hintergedanken zu bedienen.

Meine Stammleser können euch das bestätigen.

Übrigens entstand dieser Blogbeitrag nicht, weil mir jemand einen Kommentar bezüglich einer stattfindenden Schwangerschaft in einem meiner Bücher geschrieben hat, sondern, weil ich in einem Buch, das ich selbst lese, über einen solchen Kommentar stolperte. Ich fand ihn einfach nur daneben, denn gerade diese Autorin denkt sich was dabei.

Und dann zu kritisieren, wenn man nicht mal weiß, was noch alles passiert und es noch nicht ersichtlich ist, warum der Autor das getan hat, finde ich irgendwie schon sehr vermessen.

Ich kann mich nur wiederholen: Schwangerschaft ist nicht gleich Schwangerschaft, denn die Möglichkeiten, wieso, weshalb, warum oder, wie endet es, sind völlig offen.

Kommen wir nun zu den Fragen:

Habt ihr bisher Bücher geschrieben, in denen eine Schwangerschaft (Haupt- oder Nebenprotagonistin) vorkam?

Wenn ja, habt ihr sie als reines Klischee genutzt oder für einen richtig coolen Plottwist?

Wenn nein, plant ihr das in absehbarer Zeit?

Habt ihr schon häufiger Bücher gelesen, in denen Schwangerschaften Thema waren?

Wenn ja, wie wurden diese in das Buch integriert? Als reines Klischee oder anders?

Brecht ihr beim Lesen ab, sobald eine Protagonistin schwanger wird?

Glaubt ihr auch, dass es eine Möglichkeit gibt, eine Schwangerschaft ohne den Beigeschmack eines ausgelutschten Klischees in eine Geschichte einzubauen?

Wie immer bin ich sehr gespannt auf eure Antworten.

LG, Ambi xxx


Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt