32. Die Story: Alles oder nichts?

785 161 201
                                    

Hallo, der Blog meldet sich mal wieder zu Wort. Danke für die zahlreichen Kommentare zum letzten Kapitel. Wie immer war es eine Freude, diese zu lesen.

Heute möchte ich mich gerne mit einem Thema beschäftigen, das ich für extrem wichtig halte. Nämlich: Wie gestalte ich eine Story, damit sie nicht langweilig wird?

Die grundsätzliche Sache, die es dabei zu erwähnen gilt, ist folgende: Wenn man eine Gesichte mit den entsprechenden Tags versieht, wie man es hier auf Wattpad üblich ist, dann sollten diese auch dem Inhalt möglichst nahe kommen.

Was ich damit meine?

Nehmen wir an, ihr habt eine Story mit dem Tag „Horror" ausgezeichnet. Dann erwarte ich als Leser, dass es irgendwann richtig zur Sache geht. Ich möchte nicht mit langweiligen Handlungen oder Personen/Ortsbeschreibungen „totgeschlagen" werden, bevor dann nach 10 Kapiteln das erste Monster auftaucht. Bitte verwechselt an dieser Stelle den Ausdruck „Beschreibungen" nicht mit „eine Atmosphäre schaffen" – das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, auf die ich in einem späteren Kapitel zu sprechen kommen werde.

Aber nun geht es weiter im Text. Genau andersherum sieht es aus, wenn ich eine Geschichte lese, die mit dem Tag „Romanze" versehen wurde. Dann wäre es nicht sinnvoll, ständig Kapitel hochzuladen, in denen ordentlich Blut fließt, man jedoch von Dingen wie Schmetterlinge im Bauch usw. rein gar nichts sieht. Ich würde mir als Leser dann nämlich ziemlich verarscht vorkommen.

Natürlich darf es in einer Romanze auch ein bisschen rau oder geheimnisvoll mit einem Hauch von Action zugehen und ebenso dürfen sich in einer Horrorstory Elemente der Liebe finden – jedoch stets so, dass der Leser, der sich dieses ganz bestimmte Genre ausgesucht hat, sich gut unterhalten fühlt.

Kommen wir nun zu der zweiten Frage. Was kann man dem Leser in seiner Geschichte alles zumuten?

Einige würden jetzt vielleicht antworten: „Von jedem ein bisschen, ein gesundes Mittelmaß."

Ich stehe auf dem Standpunkt, das ist falsch. Denn wenn man immer nur ein gesundes Mittelmaß schafft, dann wird die Geschichte auch nicht mehr, als nur „eine gesunde, mittelmäßige Story."

Geht an eure Grenzen, wenn ihr schreibt, testet sie aus und überschreitet sie, wenn es nötig sein sollte. Füttert den Leser nicht immer mit Dingen, die er schon kennt, lasst ihn etwas Neues entdecken (dabei aber bitte immer realistisch bleiben).

Fordert euch selbst – als Autor. Und fordert den Leser. Er darf sich nicht ständig auf der faulen Haut ausruhen, sondern sollte seine Gehirnzellen beim Lesen auch anstrengen müssen.

Entlockt ihm Emotionen, werft ihn in ein Wechselbad der Gefühle. Schreie, Tränen, Lachen, Freude, Wut und Angst sollen in ihm hochkommen, wenn er eure Geschichten liest. Und natürlich die Neugierde, wie es wohl weitergehen mag.

Wenn ihr Klischees verwendet (was weiß Gott keine schlecht Sache ist, denn manchmal braucht man sie, um die Story fortführen zu können), dann versucht sie ab und an zu brechen. Oder fügt sie dann ein, wenn es keiner erwartet.

Seid mutig, traut euch unbekanntes Terrain zu betreten, denn man wächst nur an den Herausforderungen, die man sich selbst stellt und letztendlich meistert.

„Alles oder nichts", sollte die Devise heißen und nicht „hin und wieder."

Kommen wir nun zu den heißgeliebten Fragen.

Habt ihr bisher beim Schreiben ganz gezielt versucht, euren Lesern Emotionen zu entlocken?

Wenn ja, ist es euch geglückt?

Wenn nein, warum habt ihr es noch nicht versucht?

Habt ihr euch getraut, unbekanntes Terrain zu betreten? Also eine Story zu schreiben, deren Umfeld/Handlung für euch vollkommen neu war?

Wenn ja, wie waren die Reaktionen eurer Leser darauf?

Wenn nein, würdet ihr es in Erwägung ziehen, so etwas zu probieren?

Denkt ihr auch, dass man seinen Lesern so einiges zumuten kann, was das Spannungs- bzw. Emotionsbarometer angeht?

Geht ihr beim Schreiben gerne an eure Grenzen, oder überschreitet ihr diese manchmal auch?

Versucht ihr, etwas Neues zu erschaffen?

Wie immer bin ich gespannt auf eure Antworten.

LG, Ambi

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt