85. Das Verhältnis zwischen Protagonist und Autor

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Hallo meine Lieben, es geht weiter mit dem Blog, zuvor möchte ich noch kurz für die Kommentare zum letzten Kapitel danken.

Am Schluss hatte ich die Frage gestellt, ob es ein bestimmtes Thema gibt, zu dem ich etwas schreiben soll und da tauchte eine Antwort auf, die mir sehr gut gefiel.

Wie eng steht der Autor mit seinem Protagonisten, sprich, wie viel gibt er ihm von sich selbst?

Ich finde das ist eine sehr interessante Fragestellung, denn ich denke, dass jeder Autor seiner Romanfigur schon einmal eine winzige Brise von sich mitgegeben hat.

Fangen wir mit den Beispielen meiner Figuren an, weil ich das natürlich am besten beurteilen kann.

Ich habe Belita meine Angst vor Gewittern gegeben. Angel bekam meine Abneigung gegen das „kontrolliert werden", Sienna erhielt den Charakterzug, der das Kämpfen mit allen Mitteln, für das was unbedingt man will, beinhaltet. Das sind nur drei Beispiele aber ich denke ihr versteht worauf ich hinaus will.

Viele denken, der Autor und sein Protagonist seien gerade im Bereich Fanfiction, eine identische Person, aber das stimmt zum Glück nicht. Klar findet man, gerade bei sehr jungen Schreibern, dass die Prota den gleichen Namen wie die Autorin trägt und auch noch so oder sehr ähnlich aussieht. Wie viel letztendlich von den Charaktereigenschaften übrigbleibt, weiß man allerdings nicht. Vielleicht beschreiben die jungen Autorinnen den Charakter so, wie sie gerne wären aber nicht wie sie wirklich sind.

Vielleicht werden auch nur Teile des Charakters oder Aussehen integriert. Ich finde nichts Verwerfliches dabei, den Protas die gleiche Haarfarbe oder Augenfarbe zu geben, denn sind wir ehrlich: nach dem vierten Buch kommt das Problem mit den Augenfarben, wenn man die gängigen durch hat: Blau, Grau, Braun, Grün. Dann kommt allenfalls noch ein Mischmasch oder es wiederholt sich.

Allerdings soll es auch Autoren geben, die einen naturgetreuen Abklatsch von ihrer Person in die Geschichte einfügen. Das ist gruselig, ehrlich. Ich käme mir dabei komisch vor, denn meine Charaktere sind eigenständige, von mir erfundene Personen (bis auf die Jungs von 1D aber selbst deren Wesenszüge habe ich an die Storyline angepasst). Zudem weiß man nicht, wie sie im wahren Leben sind.

Hinzu kommt, dass die Protagonisten innerhalb der Geschichte sehr viel erleben. Sie lernen etwas daraus und verändern sich dadurch. Die wenigsten von uns haben das erlebt, was sie ihre Figuren durchmachen lassen und schon von daher gesehen sollte die Kluft zwischen Autor und Prota größer sein als manchmal vermutet. Ich versuche immer, mich in meine Protas hineinzudenken und frage mich, wie sie in bestimmten Situationen und aufgrund ihrer Erfahrungen handeln würden. Und ich denke, das tun andere Autoren auch.

Kommen wir nun zu den Fragen.

Wie viel gebt ihr euren Charakteren von euch selbst?

Äußerlich?

Charaktereigenschaften?

Erfahrungen?

Wenn ja, welche?

Denkt ihr auch, dass es Autoren gibt, die das eins zu eins von sich selbst übernehmen?

Findet ihr das auch gruselig?

Fandet ihr das Thema interessant?

Ich freue mich auf eure Antworten.

LG, Ambi xxx

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt