prologue

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Pashee, Iléa
Dena's Point of View:

Gegenwart:

Dena rannte ohne sich umzudrehen durch die verlassenen Gassen Pashees. Natürlich waren sie verlassen, immerhin war es kurz vor Mitternacht und es regnete in strömen. Zum Teil war Dena aber auch glücklich, dass sie die einzige war, die sich noch draußen befand, zum anderen fand sie es aber auch höchst beunruhigend. Normalerweise lauerten nämlich hinter jeder Ecke irgendwelche Pädophile oder andere gruselige Gestalten, die jungen Mädchen alles andere als fröhlich gesinnt waren. Und gerade deswegen, weil sie nun, von ihrem Weg aus dem Wald bis hierher, noch niemand überrascht hatte, rannte sie umso schneller. Aber auch, weil sie massig Ärger bekommen würde, wenn ihr Vater sie nach Mitternacht noch erwischte.

"Dena!", gerade als sie um eine Ecke bog, ertönte ein Ruf aus der Ferne, der sie zusammenzucken uns stehen bleiben ließ. Doch als sie sich wachsam nach der Person umsah, die ihren Namen gerufen hatte, erkannte sie eine dunkle Gestalt, die auf sie zugetorkelt kam. Sofort wusste sie um wen es sich handelte. Es war Jus, ihr Ex, den sie nach fast 4 Monaten Beziehung doch noch auf den Mond geschossen hatte. Jus war unglaublich anhänglich, damals aber leider auch noch jetzt, auch wenn sie schon fünf Wochen getrennt waren.

Dena wich sofort einen Schritt zurück, sie kannte Jus und wusste von seinen Alkoholproblemen, die unter anderem auch dazu beigetragen hatten, dass sie sich von ihm getrennt hatte. Als er kurz vor ihr halt machte und in dem fahlen Lichtschimmer einer alten Straßenlaterne stand, konnte sie seine glasigen Augen und seine wirren Haare erkennen. Wenn er Alkohol getrunken hatte, war er meist weinerlich, doch jetzt gerade sah es eher so aus, als würde er auf Dena losgehen wollen. Er war eindeutig wütend. "Jus", sagte sie langsam, "Geh bitte. Du weißt nicht, was du gerade tust." Er machte einen weiteren Schritt auf sie zu, ohne auf ihre Worte zu achten und starrte sie nur ausdruckslos an. Nein, ausdruckslos war das falsche Wort, vor Wut kochend traf es eher.

Als er noch einen Schritt auf sie zumachte, drehte sie sich um und rannte davon. Sie war schneller als er, das wussten sie beide, aber Jus war soetwas wie der Anführer einer Gang, die abends immer auf der Straße herumlungerte und da solche Gruppen oft vertrieben wurden, kannte er jeden Winkel und jede Abkürzung, des ganzen Dorfes. Dena mochte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn er ihr den Weg abschneiden und sie festhalten würde. Aber noch weniger gefiel ihr der Gedanke zu spät nach Hause zu kommen, also lief sie in Richtung ihres Hauses.

Aber das hatte Jus vorhergesehen, gerade als Dena um die Ecke bog, kam er wie aus dem Nichts auf sie zu uns drückte sie an die Wand. Sie starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an, wagte es aber nicht zu Schreien. "Dena", keuchte er erneut, mit einem Mal wurde sein Blick weich, "Tu' es nicht." Sein Ausdruck verwandelte sich von wütend zu flehend, seine braunen Augen schienen fast schwarz. "Komm zu mir zurück", flehte er, "Bitte." Sie atmete eleichtert auf, als sie sah, dass er sie nicht mehr umbringen wollte und doch war ihr unangenehm. Dena wusste genau wovon er sprach, von der Selection. Er wollte nicht, dass sie sich dort anmeldete, was sie zwar genau so sah, aber das musste er ja nicht wissen. Sie sah ihn also zweifelnd an, dieser Blick genügte schon, um seinen Griff um ihre Oberarme zu verstärken. "Bitte", flehte er erneut und sah sie aus schwarzen Knopfaugen an.

Dena seufzte leise auf. "Versprochen, Jus", flüsterte sie, "Ich melde mich nicht an." Er sah mich freudig uns erleichtert an. Doch bevor er antworten konnte, wurde er von hinten von ihr weggerissen und auf den Boden gedrückt. Dena hatte gar nicht gesehen, dass jemand sie beobachtet hatte, daswegen sah sie mindestens so überrascht wie Jus aus, der nun am Boden lag und versuchte um Hilfe zu schreien. Als sie den großen, stämmigen Mann auf ihm näher betrachtete, waren ihr sogar die Schläge ihres Vaters lieber, die sie bekommen würde, denn genau in diesem Moment schlug die Kirchuhr zwölf.

Dena presste mich mit ängstlichem Gesichtsausdruck gegen die Hauswand uns entdeckte erst in diesem Moment den zweiten Mann, der jedoch jünger wirkte und nicht ganz so muskülös gebaut war. Sie schätze ihn auf Mitte 20. Er schien mich aber nicht zu bemerken, da ich im Schatten stand und sah nur zu Jus. Deswegen drückte ich mich an der Wand an ihnen vorbei und rannte auf einmal los. Die beiden riefen irgendetwas und rannten mir hinter her. Einer von ihnen, anscheinend waren es doch drei, blieb bei Jus. Na toll.

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