-neunundvierzig-

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Schloss, Iléa
Lady Mariella's Point of View:

"Lady Dena", ich nickte nicht überrascht und verschränkte die Arme, "Warum überrascht es mich nicht, Sie hier zu sehen?"

Die Angesprochene zuckte bloß die Schultern. "Warum Stellen Sie mir diese Frage? Woher soll ich das wissen?"

Ich zog die Augenbrauen hoch. "Das ist eine Redewendung, Sie Stümperin, ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass der Spion etwas eindrucksvoller ist, wenn Sie verstehen was ich meine."

Anscheinend verstand sie wirklich, denn ihre Augen verdunkelten sich und zuckten nervös hin und her. "Ich weiß zwar nicht woher Sie diese Information haben, aber ich bin mir sicher, dass der Spion Sie gleich empfangen wird. Die Audienzzeiten sind leider nur begrenzt müssen sie wi-"

"Das reicht", der junge Mann, der mich in den Raum gebracht hatte und den Dena anscheinend kannte, trat hervor und nickte den beiden Männern hinter mir zu. Sie schlossen die Tür und verließen den Raum. Erst jetzt konzentrierte ich mich auf den Raum. Wir befanden uns neben dem Verlies, dafür war der Raum aber relativ hell und trocken. Es gab drei Stühle und einen Tisch, sonst nur noch die Lampe, die von der Decke hing.

"Jus, richtig?", mit verschränkten Armen setzte ich mich auf einen der Stühle in der Hoffnung sie würden nicht zusammen brechen, "Ihre Anwesenheit überrascht mich auch nicht."

Jus nickte. "Sie müssen mich nicht Siezen, ich bin bloß ein bescheidener Bürger und freue mich wenn ich helfen kann."

Dieser Mann besaß wenigstens Anstand, im Gegensatz zu Dena, die sich mit ebenfalls verschränkten Armen neben mich setzte und spöttisch schnaubte. "Was sollen diese ganzen Floskeln? Was wollen Sie?"

Ich lächelte zuckersüß und unschuldig. "Nur ein wenig plaudern. Es würde mich doch interessieren, wie es beim Casting läuft. Dazu kannst du mir sicher ganz viel erzählen, nicht wahr?"

Sie verzog schnippisch den Mund. "Wir befinden uns im Krieg und Sie wollen nur etwas über das Casting erfahren? Na dann."

Ich sah sie auffordernd an und tat völlig unbeeindruckt. Innerlich freute ich mich, wie sehr sie sich darüber aufregte. "Immerhin muss ich doch erfahren, wen mein Jonathan auswählt. Du musst wissen, wir haben eine sehr innige Beziehung und kennen uns schon seit Kindertagen. Wäre ich nicht schon jemand anderem versprochen und er müsste dieses Casting veranstalten-"

Auf einmal verspürte ich einen stechenden Schmerz auf meiner Wange. Dena war aufgestanden und stand jetzt mit immer noch erhobenen Hand vor mir. Diese unmögliche Göre hatte mich tatsächlich geschlagen. Ich wusste nicht, ob ich vor Wut an die Decke gehen oder vor Genugtuung lachen, sollte. Sie erstickte fast an ihrer Eifersucht.

"Dena!", entsetzt war Jus aufgesprungen und wollte auf Dena zugehen, aber sie wich zurück und ignorierte Jus. Ihre Augen durchbohrten nur mich.

"Wenn ihr doch so dicke seid, warum erzählt dein Jonathan dir dann nicht alles? Ich habe nämlich besseres vor", zischte sie und machte auf dem Absatz kehrt und warf dabei den Stuhl um. Ohne uns noch eines Blickes zu würdigen, war sie aus dem Raum verschwunden.

Für einen kurzen Moment entgleisten mir die Gesichtszüge, aber ich fing mich schnell wieder. Diese Schlampe würde noch sehen, was sie davon hatte.

"Es tut mir leid. Dena verhält sich wirklich unmöglich, sonst ist sie nicht so, glauben Sie mir", Jus hatte sich wieder hingesetzt und schüttelte ungläubig den Kopf.

Ich brachte ein gequältes Lächeln hervor. "Keine Sorge, ich bin solche Eifersucht und Neid gewohnt. Bei Dena ist es nur so, dass ich sie nicht verstehe. Warum hat sie am Casting teilgenommen?"

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