-siebenundvierzig-

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Schloss, Iléa
Dena's Point of View:

"Jus?"

Entsetzt starrte ich meinen Exfreund an. Sofort, als er und die junge Frau in den Raum gekommen waren, hatte ich ihn erkannt. War er etwa auch ein Rebell? Wie hatte er mir das verschweigen können?

"Was machst du hier?!", schrie ich ihn wütend an. Immer und immer mehr stieg die Wut in mir an. Wie konnte er mir da antun? Erst Ray, jetzt auch noch Jus.

"Hallo Dena", er lächelte schwach und versuchte gar nicht sich irgendwie zu rechtfertigen, "Schön, dich zu sehen."

"Du bist echt der Letzte, den ich jetzt sehen wollte. Erst machst du beim Casting Probleme und jetzt das? Ist das dein Ernst? Wie kannst du mir das antun?", rief ich und musste aufkommende Tränen wegblinzeln. Ich würde jetzt nicht weinen, nicht seinetwegen.

Aber Jus schüttelte nur den Kopf. Er schien total ruhig, was mich noch mehr verärgerte. "Du verstehst das nicht, noch nicht. Ich tue das nur für dich, Dena", flüsterte er.

"Was tust du für mich? Mich gefangen nehmen? Mich mein ganzes Leben lang belügen? Warst du auch schon bei denen, als wir zusammen waren?", schrie ich ihn an.

Er schüttelte erneut den Kopf. "Ich bin noch neu. Also tu mir einen Gefallen und benimm dich, sie müssen mir vertrauen und das tun sie ganz sicher nicht, wenn du versuchst zu fliehen."

Ich sah ihn verwirrt an. "Das heißt du tust nur so, als wärst du ein Rebell?", flüsterte ich hoffnungsvoll.

Jus lachte leise. "Nein, tut mir leid. Ich erkläre dir alles später, aber jetzt beruhige dich erst einmal und setzt dich zu den anderen."

Ich sah mich zu den anderen Ladys um. Viele blickten zu uns herüber. Kein Wunder, ich schrie auch durch den ganzen Raum.

"Wie soll ich ruhig bleiben, wenn ich weiß, dass mein engster Vertrauter bei den Rebellen ist und ich nichts davon wusste?", fragte ich ihn leise und blinzelte die Tränen diesmal absichtlich nicht weg. Vielleicht bekam ich ihn so klein.

"Dein engster Vertrauter?", erwiderte er und zog die Augenbrauen zusammen, "Das wüsste ich aber."

"Jus", ich setzte mich neben ihn, "Du weißt, dass ich dich immer geliebt habe. Warum hast du mir das damals angetan? Es hat mir das Herz gebrochen."

Er sah unruhig zu den anderen und schwieg. Seine Augen zuckten immer wieder hin und her, als hätte er Angst, dass uns jemand hören würde. Das taten logischerweise auch alle.

"Nein, Dena. Es hat mir das Herz gebrochen. Was meinst du, warum ich zu den Rebellen gekommen bin? Ich liebe dich verdammt. Das habe ich immer getan. Und dann meldest du dich für dieses bescheuerte Casting an. Was meinst du wie es mir da ging?", fragte er verbittert.

Ohne eine Antwort abzuwarten, packte er mich am Arm und zog mich unsanft mit. Er öffnete die Tür des Raumes und schob mich raus. "Die hier soll ich zum Boss bringen", sagte er zu den beiden Männern, die vor der Tür standen.

Sie warfen sich Blicke zu, nickten aber nur und bewachten den Raum weiter. Jus schob mich unsanft vor sich her, schlug aber nicht den Weg zu dem Arbeitszimmer des Königs ein, soviel konnte ich sagen.

"Wo bringst du mich hin?", fragte ich leise.

Jus antwortete nicht, sondern zog mich in einen leeren Raum. "Ich denke, wir sollten uns mal unterhalten. Unter vier Augen"

Ich nickte und holte tief Luft. "Schieß los"

Er zog die Augenbrauen zusammen. "Willst du nicht erstmal etwas dazu sagen? Ich habe schon genug gesagt, meinst du nicht?"

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