Schloss, Iléa
Dena's Point of View:Tatsächlich fand ich Oana mit zwei anderen Mädchen in der Bibliothek vor. Schon von weitem hörte ich sie tuscheln, besonders als Oana mich erblickte. Trotzdem reckte ich mein Kinn nach vorne und tat so, als würde mir das alles nichts ausmachen.
"Oana? Ich würde gerne einmal mit dir sprechen", sagte ich in einem möglichst ruhigem Ton.
Sie zog eine Augenbraue hoch. "Ich warte."
Mein Blick wanderte zu ihren Freundinnen. "Allein."
Sie schüttelte den Kopf. "Alles was du mir zu sagen hast, dürfen die beiden auch hören. Entweder du erzählst es uns dreien oder du kannst gleich wieder verschwinden."
Genervt seufzte ich auf. "Na schön. Ich wollte mich wegen heute entschuldigen, es war nicht meine Absicht."
Oana lachte. "Natürlich nicht. Du hast mein Kleid ruiniert und mich zum Gespött der anderen gemacht! Es ist mir egal, ob das 'nicht mit absicht' war."
Lavinya mischte sich ein. "Es ist doch nur ein Kleid Oana, das habe ich dir doch schon gesagt."
"Auf wessen Seite stehst du eigentlich?", zickte Oana sie an.
"Hier geht es nicht um Seiten, sondern darum, dass Dena sich gerade entschuldigt hat. Ich sage nur meine Meinung", erwiderte sie.
Die dritte von ihnen blieb ruhig, wahrscheinlich wollte sie es sich nicht mit Oana verscherzen. Zu Recht, wie man sah. Denn jene stand wutentbrannt auf und sah mich an. "Danke Dena. Jetzt hast du auch noch meine Freundschaft zerstört! Halt dich einfach fern von mir!"
Damit stampfte sie wütend aus der Bibliothek.
Lavinya seufzte auf. "Ich geh ihr mal besser hinterher. Nett, dass du dich entschuldigen wolltest. Sie weiß das zu schätzen.. tief im Inneren."
Ich lächelte leicht. "Ja, alles gut. Ich habe es wenigstens versucht."
Sie erwiderte mein Lächeln und lief zusammen mit dem anderen Mädchen Oana hinterher. Seufzend ließ ich mich auf den Sessel fallen in dem Oana eben gesessen hatte. Irgendwie hatte ich in der Bibliothek nur seltsame Gespräche. Erst Kathleen, dann Oana.
Apropos Kathleen.. genau diese stand im Türrahmen und sah sich um. Dicht gefolgt von .. Ray. Ich versuchte mich möglichst klein zu machen, denn auf noch einen Streit hatte ich nun wirklich keine Lust. Aber natürlich hatten sie mich gesehen und steuerten direkt auf mich zu.
"Dena", es war Ray die sprach. Erst jetzt bemerkte ich den Security Mann hinter ihr. "Können wir reden?"
Ich zog die Stirn kraus. War das ein Witz oder eine Falle oder soetwas? Aber ich konnte keinerlei Anzeichen für einen Scherz in ihrem Gesicht erkennen, also zuckte ich mit den Schultern und deutete auf den Sessel mir gegenüber.
Kathleen blieb stur stehen.
"Ich wollte sagen, dass es mir unglaublich leidtut, was ich getan habe. Ich wollte dich und Rosie nicht verletzen, ihr seid meine besten Freundinnen hier. Auch wenn sie manchmal echt nervig sein kann..", ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, während sie sprach.
"Komm zum Punkt, Raven", murrte Kathleen, die es mir wohl immer noch übel nahm, dass ich sie abserviert hatte.
"Auf jeden Fall würde es mich freuen, wenn ich wieder zu euch ins Zimmer kommen könnte", endete sie knapp und sah mich bittend an.
Ich sah misstrauisch zu Kathleen. "Ich denke nicht, dass das mit zwei Sätzen geklärt wäre, Ray. Ich hätte da schon ein paar mehr Fragen."
Sie seufzte. "Können wir das nicht später klären? Wir müssen.." Sie sah Kathleen hilfesuchend an.
"Wir müssen zum zeichnen. Du weißt schon, Wahlaktivität", half ihr Kathleen auf die Sprünge.
Erleichtert nickte Ray, leider wenig überzeugend. Trotzdem stimmte ich ihr ergeben zu. "Wir reden später."
Damit verschwanden die beiden, gefolgt von dem Security Mann.
Ich blieb noch ein wenig in der Bibliothek und las einige Bücher, wie man es eben so tat. Aber die ganze Zeit musste ich darüber nachdenken, was Ray gesagt hatte. Es ging mir einfach nicht aus dem Kopf, warum Kathleen wohl abgehauen war und was Ray damit zu tun hatte. Warum waren die beiden danach auf einmal so nett zu mir? Ok, Kathleen nicht wirklich.
Schloss, Iléa
Prinzessin Pricilla's Point of View:"Wann wirst du endlich erwachsen, Cilla?", mein Bruder lehnte im Türrahmen und hatte wahrscheinlich gerade gesehen, wie ich vom Stuhl gefallen war.
Mit rotem Kopf stand ich auf, strich mein Kleid glatt und setzte mich möglichst elegant auf einen Stuhl in meinem Zimmer. "Wann lernst du endlich, was anklopfen heißt?"
"Nie", erwiderte er trocken und setzte sich auf meine Couch, "Aber es gibt noch Hoffnung, dass ich bald nicht mehr mit dir in einem Schloss wohnen werde. Dann kann ich gar nicht einfach so reinkommen."
Ich schlug die Hände vor Gesicht und stöhnte auf. "Sprich mich nicht darauf an. Ich hatte es schon fast aus meinem Kopf verdrängt."
Er lachte leise auf. "Ach komm schon, wie cool wäre es Bitte, wenn wir beide König bzw. Königin werden? Du von Frankreich, ich von Iléa."
"Du vergisst den Haken an der Sache. Du bist 19 und ich bin 17. Du wirst mit 20 heiraten, okay. Aber du kannst es wohl kaum von mir verlangen, dass ich mir mit 18 den erstbesten Franzosen angel nur um Königin zu werden!", dieses Thema brachte meinen Kopf einfach zum explodieren.
"Ich hoffe Grandma und Grandpa werden es noch ein paar Jährchen aushalten, also musst du nicht mit 18 Königin werden. Aber stell es dir doch mal vor! Du bist Königin!", er stellte es so begeistert da, dass ich fast überzeugt war. Fast.
"Seien wir mal ganz ehrlich, Jo. Ich habe sowieso keine Wahl. Wenn ich Frankreich nicht in den Abgrund stürzen will, kann ich ja wohl kaum zulassen, dass dieser Neffe König wird", erwiderte ich mit erhobener Nase.
Mein Bruder lachte. "So kenne ich meine Kleine."
Ich überging das Kleine und wechselte einfach das Thema. "Und wie läuft es bei dir und Zara? Ich habe gehört ihr übt fleißig tanzen?"
Er nickte. "Ja. Morgen wieder, da ist die letzte Chance zu proben, vor dem Ball. Sie ist wirklich nett."
"Nur nett?", fragte ich misstrauisch, "Sie ist deine Favoritin und nur nett?"
"Sie ist hübsch, nett, freundlich, lustig, herzlich, einfach perfekt eigentlich. Aber ich kenne sie noch nicht so gut, weißt du?", murmelte er.
Ich nickte leicht. Irgendwie konnte ich es ihm nicht abkaufen, aber ich wollte ihn nicht bedrängen, also schwieg ich. So war es manchmal am besten.
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Star Selection - never give up 2
FanfictionJonathan von Iléa. Jung, gutaussehend, charmant. Doch vor allem eins: Verzweifelt eine passende Ehefrau und damit Königin an seiner Seite zu finden. Doch zu dieser Selection werden neben 10 Mädchen aus Iléa weitere 25 adelige Ladys aus umliegenden...