-sechzig-

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Gasthaus, Urbina
Dena's Point of View:

Tatsächlich fanden wir Jus an der Bar vor. Um ihn herum saßen mehrere ältere Männer mit Bärten, die so aussahen, als hätte ihre Frau sie verlassen, weil sie nur noch tranken und nicht mehr nach Hause kamen, und dadurch noch mehr tranken. Nur der eine nicht, der sah eher so aus, als würde er einfach nur keine Frau abbekommen und wäre mit seinen Kumpels verheiratet.

Entschlossen nahm ich allen meinen Mut zusammen und ging mit großen Schritten auf die Männer zu. Sie saßen mit dem Rücken zu mir alle auf Barhocker und spielten anscheinend gerade irgendein Trinkspiel, denn gerade als ich Jus auf die Schulter tippen wollte, grölten sie alle los und lachten laut. Daraufhin nahm Jus ein Glas mit einer eklig aussehenden Flüssigkeit und kippte sie sich runter.

Ich holte noch einmal tief Luft und räusperte mich. Er schien mich entweder nicht zu bemerken oder er tat so, denn obwohl ich direkt hinter ihm stand, reagierte er nicht. Also tippte ich ihm auf die Schulter. Als er wieder nicht reagierte, war ich mir sicher, dass er mich ignorierte.

"Jus!", rief ich über die lauten Stimmen der Männer und der restlichen Leute, sie sich im Gasthaus befanden hinweg. Als er sich erneut nicht umdrehte, packte ich ihn an der Schulter und drehte ihn samt dem Barhocker, den man zum Glück drehen konnte, zu mir.

"Sag mal hörst du mir nicht zu?", sagte ich sauer.

Er zog die Augenbrauen hoch und sah mich an. Dann lachte er laut auf. "Ich kenne dich! Du heißt Mandyyy", dann zog er mich in eine herzliche Umarmung und zog mich näher zu sich und den saufenden Männern heran.

Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, aber er hatte so fest zugepackt, dass ich nichts machen konnte. "Seht mal her Leute, Mandy will mitmachen", rief Jus laut und fröhlich. Dafür, dass er so breit war, klang seine Stimme noch relativ normal. Nur an seinem Verhalten, Auftreten und Gesichtsausdruck konnte man erkennen, dass er definitiv zu viel getrunken hatte.

"Ich heiße nicht Mandy und will schon gar nicht mittrinken", erklärte ich bissig, als mir einer der Männer schon ein Bier hingeschoben hatte.

"Klar bist du Mandy", Jus wuschelte mir einmal durchs Haar, "Dir muss das nicht peinlich sein. Heute Abend bist du hier Gast! Mike gibt dir alles aus, ne?"

Der braunhaarige Typ, der als einziger von allen kein Bart hatte und noch relativ vernünftig aussah, nickte begeistert. "Klar süße, geht alles aufs Haus. Spiel doch mit!"

Ich schob die Getränke, dir mir schon angeboten wurden weg und hörte hinter mir eine Stimme. Es war Ann, die sich einschaltete indem sie Jus am Arm nahm und vom Barhocker ziehen wollte, aber dieser war stärker und zog sie zu sich heran.

"Nicht so stürmisch, Süße", lachte er und stieß mit einem Typen, der fettige schwarze Haare hatte und sehr viele Pickel im Gesicht, an. Dabei streichelte er Ann den Rücken und hielt sie umklammert.

Ich stand daneben und war gerade damit beschäftigt den, der so aussah, als wäre er Endlos Single davon abzuhalten mich anzufassen.

"Jus, komm bitte mit", sagte Ann leise, aber bestimmt und fest. Sie sah ihn direkt und entschlossen an, sodass normalerweise jeder sofort eingewilligt hätte, so aber nicht Jus.

Dieser bekam einen wehmütigen Blick und zog Ann noch näher. "Ach Calli", damit war anscheinend Ann gemeint, "Es ist nicht immer alles so einfach, wie du denkst."

"Das weiß ich, Jus. Lass mich dir helfen", sagte sie sanft.

Jus lachte leicht, während er sein Getränk wegstellte und sich vollends Ann zuwandte. Die anderen Männer tranken fröhlich weiter und ließen sich nicht davon beirren, dass Jus sich mit uns beschäftigte. Der Endlos Single ließ zum Glück auch von mir ab, als ihm von diesem Mike noch ein Bier angeboten wurde.

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