Pashee, Iléa
Sophie's Point of View:Gegenwart:
"Mum!", hastig strich ich mein Kleid glatt und lächelte unseren Besuchern möglichst elegant zu.
Meine Mutter erschien kurz darauf in der Küche und blickte genervt in meine Richtung. "Was ist de-", ihr blieb das Wort mitten im Hals stecken. "Entschuldigen Sie bitte, die Herren", meinte sie stotternd und wischte sich einmal über ihr Gesicht, was die Schmutzflecken aber nicht entfernte.
"Keine Sorge, Mrs Lancaster", erwiderte der größere der beiden Soldaten, die in unserem Hauseingang standen, "Sie haben kein Verbrechen begangen. Wir haben lediglich den Auftrag des Königshauses ihren Sohn, Jus Lancaster, zu eskortieren."
Ich erschrak. "Jus? Was hat er denn schon wieder angestellt?"
Der kleine, dickliche Mann zwang sich ein Lächeln ab. "Wie gesagt, Sie haben nichts verbrochen, ebenso wenig wie ihr Bruder, Miss Lancaster. Sie wissen wahrscheinlich, dass während dieser Stunde das Selection Casting am laufen ist? Wir benötigen ihren Bruder für eine der Prüfungen."
Sofort schweiften meine Gedanken zu Dena. Dena Caplan, Jus Exfreundin. Ich hatte mich mit ihr immer sehr gut verstanden und hatte sie vollkommen in ihrer Entscheidung, Jus zu Verlassen, unterstützt. Ich wusste, was für ein Trinker er war und konnte Dena diesen Entschluss kaum übel nehmen.
"Eine Prüfung?", fragte meine Mutter misstrauisch, "Können Sie das vielleicht näher erläutern?"
"Es tut mir sehr leid, Mrs Lancaster, aber wir haben nicht die Zeit um ein solches Gespräch zu führen. Können Sie uns den Aufenthaltsort von ihrem Sohn mitteilen?", fragte der kleinere der beiden.
"Jus ist in seinem Zimmer", sagte ich hastig, "Ich kann ihn schnell holen."
Die beiden Soldaten nickten dankbar, also lief ich die alte Treppe hinauf und öffnete Jus' Zimmertür.
"Jus?", fragte ich leise, als ich das komplett dunkle Zimmer betrat.
"Was willst du?", ein lauter Knall war zu hören, die Zimmertür schlug zu, und ich drehte mich erschrocken um.
"Hast du mich erschreckt", ich atmete auf, als ich die Gestalt meines Bruders erblickte. So langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit, sodass ich nicht nur den Umriss einer Person erkennen konnte.
"Wer ist da unten, Schwesterchen?", fragte Jus unsicher und öffnete die Tür wieder, "Sind sie meinetwegen hier?"
"Soldaten", hastig fügte ich hinzu, als ich seinen erschrocken Gesichtsausdruck sah, "Sie sind wegen des Castings hier. Irgendso eine Prüfung .. mehr konnten die uns nicht sagen. Du musst mit ihnen gehen, Jus."
"Ich mach das nicht", sagte mein Bruder sofort, "Die können mich nicht zwingen."
"Jus. Es geht um Dena", sagte ich leise, auch wenn ich überhaupt nicht wusste, was die Männer wollten.
Ich hatte einen wunden Punkt von ihm getroffen, denn sofort sprang er auf und stürmte die Treppe hinunter. Kopfschüttelnd folgte ich ihm.
"...-gehe mit Ihnen", hörte ich Jus stimme, als ich unten ankam und mich zu meiner Mutter gesellte.
"Aber.. was wird mit Jus passieren?", fragte diese sofort.
"Ihrem Sohn wird nichts geschehen. Wir sind darüber informiert, dass er die Teilnehmerin Dena Caplan kennt, deswegen wird er uns helfen sie auf die Probe zu stellen. Danach werden wir Mister Lancaster sofort zurück in seine Heimatstadt zurückbringen", erklärte der große Soldat.
Mum nickte langsam, Jus hatte sich sowieso schon entschieden. "Gut, dann folgen Sie uns bitte. Sie brauchen kein Gepäck", sagte der Größere und schob meinen Bruder nach draußen.
Schloss, Iléa
Dena's Point of View:wenige stunden später:
"Sie haben was?!", fragte ich entsetzt.
"Fanny hat gesagt, sie hätte das vom koch gehört und der hätte das von dem Dienstmädchen von der Königin.. oder so ähnlich", meinte Rosie, während sie vor dem Spiegel stand und sich in dem schwarzen Trainingsanzug betrachtete.
Wir waren gerade alle dabei uns für die Prüfung umzuziehen, von der Fanny und Lilian uns erzählt hatten.
"Das meine ich doch gar nicht. Stell dir mal vor, ich stehe jetzt meinem kleinen Bruder gegenüber und muss mich zwischen ihm und dem schloss entscheiden oder so ähnlich!", meinte ich entrüstet.
Ray zuckte mit den Schultern. "Dann weißt du wenigstens, dass die hier alle bekloppt sind."
Ich verdrehte die Augen, als ich mir den Helm von meinem Nachtisch nahm. In der letzten Nacht waren zwei Mädchen abgereist und so hatten Alarya und die stille Ismey beschlossen das zimmer zu wechseln. Rosie, Ray und mich störte das eher wenig. So hatten wir viel mehr Platz und keine nervige Alarya.
"Kommt ihr bitte?", Fanny stand in der Tür, hinter ihr Lilian.
Wir nickten alle, mehr oder weniger begeistert und traten hinter unseren beiden zofen auf den Flur.
"Ihr seid die ersten, die geprüft werden, also ist es wichtig, dass ihr Eindruck hinterlasst. Die ersten kann man sonst schnell vergessen, okay? Macht irgendwas besonderes, aber bloß nichts waghalsiges. Mehr eine Überraschung, als ein Schock", Fanny grinste uns drei schief an."Was müssen wir überhaupt machen?", fragte ich nervös.
"Das können wir euch nicht sagen, nur so viel: ihr werdet gefilmt. Das wird alles Teil des Berichts, morgen, okay? Also passt auf", fügte Lilian hinzu.
Wir alle drei nickten. "Gut, dann viel Glück", jetzt standen wir alleine in einem großen Raum. Kein Saal, aber auch nicht so klein, um als Salon bezeichnet werden zu können.
"Worauf warten wir?", fragte Rosie ungeduldig, auch ich konnte es kaum erwarten, sagte aber lieber nichts.
Der Kampfanzug juckte, war zu klein und unter dem Helm konnte man fast nichts erkennen. Hoffentlich War das alles nur zur Show.
Auf einmal knackte etwas und langsam wurden aus der Decke Wände gefahren. Zwei. Sollten wir jede in einem Abteil bleiben?Wenn ich mich genau umsah, erkannte ich, dass alle drei Teile, in die der Raum gleich geteilt werden würde, unterschiedlich aussahen. Sie waren alle anders dekoriert. Da ging mir ein Licht auf.
"Wir müssen jede in unseren Teil des Raumes. Findet heraus welcher eurer ist!", rief ich den anderen zu und lief auf die andere Seite des Raumes.
Ray nickte sofort verstehend, sie trat ganz nach links. Dieser Teil war eher dunkel dekoriert, Bilder hingen an den Wänden, denen ich keine Bedeutung entziehen konnte, aber Ray schien sich sicher zu sein, dass dies ihr Teil war. "Beeilt euch!"
Gerade waren Rosie und ich in dem gleichen Teil und fast war die wand so weit unten, dass man nicht mehr gerade unter ihr durchgehen konnte. Ray hatte Recht, wir mussten uns beeilen.
Also betastete ich die Wand. Sie war mit goldenem Stuck verziert, wie alle anderen Teile auch, aber hier waren andere Muster. Es sah aus wie Buchstaben.. ein bestimmter Name. Aber für mich war es unlesbar.
"Rosie?", ich drehte mich hilfesuchend zu ihr um, "Kennst du irgendwer, der.. Halar.. Helen.. oder so heißt?""Geh rüber, Dena", rief sie dann eilig, "Du musst dich auf den Bauch legen!"
Ja, der Abstand zwischen Wand und Boden reichte nur noch knapp bis zu meinen schienbeinen. Ich vertraute rosie und hoffte sehr, dass ich mit meiner Idee recht gehabt hatte.
Wenn nicht, dann eben nicht.
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Star Selection - never give up 2
FanfictionJonathan von Iléa. Jung, gutaussehend, charmant. Doch vor allem eins: Verzweifelt eine passende Ehefrau und damit Königin an seiner Seite zu finden. Doch zu dieser Selection werden neben 10 Mädchen aus Iléa weitere 25 adelige Ladys aus umliegenden...