Schloss, Iléa
Dena's Point of View:"Meinst du wirklich das funktioniert?", flüsterte ich unsicher und krallte mich an Jus' Arm fest. Ich spürte, dass dieser langsam ungeduldig wurde und versuchte meinen Griff zu lockern, aber ich hatte einfach zu viel Angst.
"Natürlich funktioniert das, Dena. Ann und Sarah haben das auch schon hinter sich, dir wird nichts passieren", versuchte er mich zu beruhigen, aber es bewirkte eher das Gegenteil. Ich hasste Dunkelheit und vor allem enge Gänge. Dunkle, enge Gänge waren also ein absolutes No-go. Leider wurden sie hier zum Muss. Es war Jus Meinung nach, der einzige Weg nach draußen.
"Kann der Gang einstürzen?", fragte ich ihn vorsichtig und klopfte einmal gegen die Steinwand.
"Dena, bitte geh jetzt einfach. Ann und Sarah warten am anderen Ende sicher schon auf uns. Ich bin direkt hinter dir", erklärte er.
"Willst du nicht vorgehen? Ich glaube, dann fühle ich mich sicherer."
"Ich gehe hinten, genau wie wir es besprochen haben", sagte er ruhig und schob mich etwas in Richtung des dunklen Tunnels.
"Eine kleine Planänderung kann doch nicht schaden. Bitte, Jus. Ich habe wirklich Angst davor", vielleicht klappte es ja auf die weinerliche Art.
"Dena", er nahm mein Gesicht in beide Hände, "Ich liebe dich, okay? Ich würde dich niemals einer Gefahr aussetzen. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass dieser Tunnel ungefährlich ist. Ann hat doch sogar das Zeichen gegeben. Die beiden sind auch sicher durchgekommen."
Ich atmete tief durch. Je länger ich es verzögerte, desto größer wurde meine Angst. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und trat ein paar Schritte vor. Ich hörte ein erleichterten Seufzen von Jus, der mich sanft vor sich her schob. Schritt für Schritt arbeiteten wir uns vorran.
"Jus?", flüsterte ich leise, als wir schon ein paar Minuten gingen.
"Ich bin direkt hinter dir, Dena", kam es von ihm.
"Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich auch liebe. Selbst wenn du es nicht glaubst, ich habe dich immer geliebt", ohne stehenzubleiben oder mich umzudrehen, ging ich weiter.
Jus hinter mir seufzte. "Müssen wir das Thema jetzt klären? Du liebst den Prinzen und das ist okay. Du musst dich nicht vor mir dafür rechtfertigen."
Nun blieb ich ruckartig stehen, sodass Jus in mich reinlief. "Ich habe doch gesagt, ich liebe ihn nicht. Du bist mir sehr wichtig und ich liebe dich, aber ich werde dich in geraumer Zeit nicht wieder so lieben, wie ich es früher getan habe."
Ich spürte, dass er nach meiner Hand tastete und dann seine Finger meine umschlossen. Da der Tunnel aber so schmal war, konnte er sich nicht neben mich stellen. "Gehen wir weiter."
Ich nickte, obwohl er es nicht sehen konnte und setzte meinen Weg fort. Nach ein paar weiteren Minuten, konnte ich tatsächlich einen kleinen Lichtstrahl am Ende des Ganges erkennen. Erfreut lief ich schneller und rannte schließlich aus dem Tunnel ins Freie. Meine Augen mussten sich erst einmal an das Licht gewöhnen, aber als dies geschehen war, war ich wohl der glücklichste Mensch auf der Welt. Wir waren frei.
"Da seid ihr ja! Wir dachten schon, ihr seid auf dem Weg eingeschlafen", Sarah kam auf uns zu und ließ ihren Blick auf unsere ineinanderverschränkten Finger gleiten, verlor aber kein Wort dazu.
"Dena hatte nur ein bißchen Respekt vor der Dunkelheit, aber die war unbegründet. Es hat doch alles super funktioniert, oder?", fragend sah Jus uns alle an und nickte dann zufrieden, als wir ihm alle zustimmten.
"Also, was machen wir jetzt?", fragte ich und sah mich erst einmal um. Wir befanden uns auf einer grünen Wiese. Sie schien unberührt und wunderschön, wäre da nicht dieser Tunnelausgang. War der denn noch niemandem aufgefallen?
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Star Selection - never give up 2
FanfictionJonathan von Iléa. Jung, gutaussehend, charmant. Doch vor allem eins: Verzweifelt eine passende Ehefrau und damit Königin an seiner Seite zu finden. Doch zu dieser Selection werden neben 10 Mädchen aus Iléa weitere 25 adelige Ladys aus umliegenden...