-einundsechzig-

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Unknown
Dena's Point of View:

Mein Kopf pochte stark, als ich wieder zu mir kam. Zwar konnte ich die Augen noch nicht öffnen oder nicht bewegen, aber es reichte schon um zu hören und die unerträglichen Schmerzen zu spüren. Nur etwas Nasses an meiner Stirn, lenkte mich etwas davon ab. Irgendwie war es zwar angenehm, aber auch eklig. Ich wollte es abschütteln und mich aufsetzen, aber ich war unfähig mich zu bewegen.

"Sie ist immer noch nicht aufgewacht", die Tür war geöffnet worden und Schritte neben mir waren zu hören. Ich wollte mich regen und irgendwie Bescheid sagen, dass ich wach war, doch da meldete sich schon die zweite Stimme zu Wort. Sie klang etwas weiter weg. Die beiden schienen sich also schon wieder von mir zu entfernen.

"Ich werde mir das niemals verzeihen können. Wie konnte ich nur so die Kontrolle verlieren? Ich hasse mich so sehr", sagte die zweite Stimme.

"Jeder würde Schuldgefühle haben und es kann jedem passieren, Jus. Du musst nur lernen mit diesen Problemen klarzukommen und sie zu bekämpfen. Sonst wird sich dieses Ereignis wiederholen", sagte die erste Stimme wieder.

"Wenn sie aufwacht, werde ich nicht mehr da sein, Ann. Es wird sich nicht wiederholen, weil das der letzte Tag ist an dem wir uns sehen. Außer vielleicht, wenn sie Gefangene der Rebellen ist. Ich werde mich ab heute für immer den Rebellen verpflichten und rate euch wirklich, dass ihr macht das ihr wegkommt", sagte die zweite Stimme.

Ann? Gefangene? Rebellen? Für immer?
Die Worte schossen mir durch den Kopf und setzten sich Stück für Stück zu einem Puzzle zusammen. Ann war meine Cousine, aber was hatte sie mit den Rebellen zu tun? Ich wollte endlich die Augen öffnen und verhindern, dass wer auch immer sich den Rebellen verpflichtete.

"Jus, ich kann wirklich nichts anderes tun, als dich immer wieder zu bitten, dass du bleibst. Ich hoffe du wirst deine Entscheidung nicht bereuen", sagte Ann sanft.

Jus?
Die Erinnerung daran, was Jus mir erzählt hatte, kehrte zurück. Er wollte zurück zu den Rebellen gehen. Ich musste die Augen wieder öffnen.

"Wenn ich nicht zu ihnen gehe, werden sie mich mein Leben lang verfolgen lassen und euch drei dazu. Es ist die beste Lösung für alle, wenn ich mich opfere. Ich werde schon klarkommen, glaub mir. Und bitte sag ihr nicht sofort, dass ich weg bin, sonst macht sie das noch verrückt", erwiderte Jus gedämpft.

"Leute? Wir haben Besuch. Da will jemand Dena sprechen. Es klang sehr ernst", eine dritte Stimme und damit auch Schritte kamen dazu.

"Dena ist wohl gerade mit etwas anderem beschäftigt", sagte Ann sarkastisch, "Aber ich denke, es wäre für dich an der Zeit zu gehen, Jus. Jetzt oder nie. Ich habe bei dem ominösen Besuch nicht so ein gutes Gefühl für dich."

"Du hast Recht. Sag Dena.. Ach, sag ihr einfach, dass ich sie liebe", sagte Jus. Dann spürte ich eine federleichte Berührung an der Stirn und hörte nur noch die Schritte von Jus, die sich entfernten. Ich wollte schreien, blieb aber stumm; wollte mich bewegen, konnte es aber nicht. Ich musste hautnah miterleben, wie Jus sich uns Verderben stürzte und konnte nichts dagegen machen.

"Wie geht es ihr?", fragte die dritte Stimme, die meiner anderen Cousine Sarah gehörte.

"Unverändert. Aber es könnte gut sein, dass sie demnächst aufwacht. Was ist das für ein Besuch?", fragte Ann.

"Er sagte nicht seinen Namen, aber er kam mir irgendwie bekannt vor. Ich habe ihm gesagt, dass ich Dena Bescheid sage. Was soll ich ihm jetzt sagen?", fragte Sarah.

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