-zweiundfünfzig-

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Schloss, Iléa
Dena's Point of View:

"Ohne dir zu nahe treten zu wollen, du bist nicht wirklich die Sportlichste", eine männliche Stimme riss mich aus dem Schlaf.

"War sie noch nie", kicherte eine andere Stimme, die definitiv zu einem Mädchen gehörte. Verwirrt blinzelte ich und rappelte mich auf. Die Stimmen schienen näher zu kommen.

"Hey! Nur weil ich keinen Marathon laufen kann ohne ein wenig außer Atem zu sein", beschwerte sich eine dritte Person, ebenfalls weiblich.

Ich strengte meine Augen an und konnte in der Dunkelheit drei Silhouetten erkennen, die sich mir näherten.

"Wir sind knapp 300 Meter gelaufen", meldete sich die erste Stimme wieder. Sie kam mir unheimlich bekannt vor. War das nicht..

"Jus! Du bist nicht wirklich gut in Entfernungen einschätzen oder? Noch schlechter, als im Komplimente machen", erwiderte die dritte Stimme, die mir auf einmal ebenso bekannt vorkam.

Eilig rappelte ich mich auf und lief zu der Gittertür, die mich und die drei noch voneinander trennte. "Jus?", rief ich laut, "Ich bin hier!"

"Dena? Hier bist du! Ich habe dich schon die ganze Zeit gesucht!", sofort löste Jus sich von den beiden Mädchen und kam zu mir gelaufen, "Was machst du hier drinnen?"

"Kannst du den Schlüssel finden und mich rauslassen?", ich überging seine Frage und sah ihn bittend an. Hoffentlich dachte er nicht, dass ich irgendwen verraten hatte und deswegen im Kerker festsaß.

"Natürlich. Aber wie kam es überhaupt dazu, dass du hierrein gekommen bist?", fragte mich Jus verwirrt.

"Nick hat mich hier eingesperrt, weil er meint, dass ich hierbleiben soll, weil kämpfen zu gefährlich für mich ist", erwiderte ich mit einem Augenrollen.

Jus begann zu lächeln. "Wer auch immer dieser Nick ist, solange er nicht gutaussieht, mag ich ihn."

"Er sieht ziemlich gut aus", antwortete ich um ihn zu ärgern. Es funktionierte, sofort verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck.

"Und ist mein Onkel", fügte ich dann lachend hinzu. Seine Gesichtszüge lockeren sich, aber er versuchte trotzdem böse auszusehen.

"Das bekommst du noch zurück, junge Dame", erwiderte er mit einem Schmunzeln in der Stimme.

Ich lachte leicht.

"Jus? Kommst du?", eines der Mädchen kam näher und tippte Jus auf die Schulter. Als ich sie sah, quiekte ich auf.

"Sarah! Was machst du denn hier?", erfreut streckte ich durch die Gittertür meine Hand nach meiner Cousine aus.

"Dena?", fragte sie verwundert und schrie im nächsten Moment überglücklich wieder meinen Namen, "Ich freue mich so dich zu sehen!"

"Ich mich erst! Wenn diese blöde Tür nicht wäre, würde ich dich ja umarmen, aber dein Dad hat mich leider hier eingesperrt", meinte ich mit einem Augenrollen.

Sarah lachte nur. "Ann, komm her und sieh mal, wer hier ist!"

Meine Cousine seufzte laut. "Dieser jemand kann wohl kaum wichtiger sein, als mein Mittagessen, oder?"

"Jetzt bin ich beleidigt, Anny", gespielt beleidigt zog ich eine Grimasse und hörte kurz darauf ein lautes Quieken.

"Dena!", sofort kam meine andere Cousine zu uns gestürmt, "Was machst du hier?"

"Das selbe könnte bzw. habe ich euch gefragt. Was macht ihr im Schloss?", fragte ich neugierig.

Bevor wir uns gegenseitig über die versäumten zwei Jahre, in denen wir uns nicht mehr gesehen hatten, mit Fragen auflöchern konnten, fuhr Jus dazwischen. "Ich hole dann mal den Schlüssel, Mädels"

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