Star Selection - never give up 2

-fünfzig-

Schloss, Iléa
Dena's Point of View:

"Aufwachen, Dena!", jemand rüttelte an meiner Schulter.

Erst wollte ich mich noch einmal umdrehen und weiterschlafen, aber dann fiel mir wieder ein, wo ich mich befand. Schlagartig wurde ich hellwach und fuhr mit einem Ruck hoch.

Als ich mich umsah, konnte ich niemanden ausmachen, der mich aufgeweckt hatte. Alle liefen in Richtung des Ausgangs und hatten Waffen in der Hand. Schnell zog ich mir eine Jacke über und stieg von meiner Pritsche, die zahlreich in dem großen Hauptraum, der als Kerker gedient hatte, aufgestellt worden waren.

Ich musste Jus finden und hoffen, dass Madson tatsächlich wiedergekommen war und sich deswegen alle kampfbereit machten. Ich schlängelte mich durch die ganzen Menschen und hielt nach einem bekannten Gesicht Ausschau, bis ich schließlich Mariella erblickte.

"Mariella!", rief ich und hielt sie an einem Arm fest. Ich konnte sie zwar nicht leiden und hatte auch keinerlei Respekt vor ihr, aber vielleicht wusste sie wo Jus oder König Madson sich befanden.

Sie drehte sich um und sah mich genervt an. "Was willst du von mir?", fauchte sie und sah unsicher zur Seite, als wäre es ihr peinlich mit mir gesehen zu werden.

"Hast du Jus gesehen?", fragte ich sie und ließ sie dabei los.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein, keine Ahnung wo er ist. Kann ich jetzt gehen?", fragte sie genervt.

"Dann vielleicht König Daemon?", fragte ich hoffnungsvoll und versuchte mir einen Überblick zu verschaffen.

"Warum fragst du mich? Er ist doch dein zukünftiger Schwiegervater oder nicht?", erwiderte sie giftig.

Ich runzelte die Stirn. "Das sagst ausgerechnet du? Wer meinte denn eben noch, dass Jonathan und sie eigentlich heiraten wollten?"

"Die Betonung liegt auf eigentlich, Dena. Du weißt gar nicht, wie viel Glück du hast. Du hast die Chance einen perfekten Menschen zu heiraten und weißt sie nicht mal zu schätzen", ihr Blick wurde immer wütender und verbitterter.

Sanft legte ich ihr eine Hand auf den Arm und versuchte sie zu beruhigen, aber sie schlug meine Hand weg. "Steck dir dein Mitleid sonst wohin. Du kannst das nicht verstehen", fauchte sie und verschwand in der Masse.

Seufzend blickte ich ihr hinterher und überlegte ihr nachzulaufen, aber da fiel mir Jus wieder ein und ich sah mich um. Um Mariella konnte ich mich später kümmern.

Wo konnte Jus sein?

Als ich mich gerade auf den Weg zur Treppe, die in den Hauptteil des Gebäudes führte, machen wollte, wurde ich an der Schulter gepackt und umgedreht. Verwirrt blickte ich eine Person an, die ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte und fast einen Kopf größer als ich war.

"Dena?! was machst du hier? Das ist gefährlich!", flüsterte sie eindringlich und zog mich aus dem Menschenstrom aus, der sich in Richtung der Treppe bewegte. Spätestens jetzt konnte man erkennen, dass es sich um einen Mann handelte.

"Wer sind Sie? Sie haben mir gar nichts zu sagen!", verwirrt riss ich mich los und wartete auf eine Antwort.

Ein Lachen war zu hören. "Immer noch so stur wie damals." Langsam zog sich derjenige die Kapuze vom Kopf. Ich erstarrte. "Dad?"

Schloss, Iléa
Raphaela's Point of View:

"Königliche Hoheit, es bringt nichts, sich jetzt zu große Gedanken zu machen. Ihrem Mann geht es sicher gut", versuchte ich die Königin zu beruhigen, die unruhig auf und ab lief.