epilogue

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Frankreich
Dena's Point of View:

"Ich kann nicht glauben, dass du heiratest, Schwesterchen", sagte Jonathan. Er sah unglaublich gut aus, wie er dort an der Wand lehnte und schief grinste.

Pricilla schlug ihm spielerisch auf den Arm. "Es kann ja nicht jeder so romantisch sein und bei einem tollen Casting seine wahre Liebe finden, Brüderchen."

Ich lachte. "Hey! Sei mal nicht so frech, sondern halt still, sonst können auch die besten Make-up Artists nichts mehr anrichten."

Jonathan schlang lächelnd einen Arm um mich und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. "Hör nicht auf die Schnepfe, süße. Sie ist nur eingeschnappt, weil sie sich nur einen langweiligen Adeligen und keine heiße Braut, wie dich, gekrallt hat."

Ich wand mich lachend aus seinem Griff. Pricilla hatte nach Ende des Castings viel Zeit in Frankreich bei ihren Großeltern verbracht, um sich auf die ihr bevorstehende Aufgabe als Königin vorzubereiten. Und als dann mal wieder ein Ball zu ihren Ehren veranstaltet worden war, hatte sie den überaus charmanten und lustigen Noah kennengelernt, der Sohn eines französischen Grafen. Wenig später waren die beiden zusammengekommen und nun leuteten die Hochzeitsglocken.

Vera und Madson, Jonathans Großeltern hatten vor kurz nach der Hochzeit von Pricilla abzudanken und ihrer Enkelin das Schlachtfeld zu überlassen. Die beiden wollten ihre restliche zeit gemeinsam genießen und eine Weltreise machen, die sie sich auch gehörig verdient hatten.

Jonathans Eltern, Daemon und Camillia, blieben vorerst das amtierende Königspaar. Die drei hatten sich lange beraten und waren zu dem Schluss gekommen, dass es keine schlechte Idee wäre, Jonathan noch ein wenig freie Zeit zu gönnen, bevor der richtige Ernst des Lebens begann. Die beiden haben aber auch ein wunderbares Paar und Königspaar ab, also verübelt Ihnen die Entscheidung niemand.

Meine Mum hatte alle Fragen von mir und meinen Geschwistern beantwortet. Ich hatte das Gefühl, dass sie seitdem wir alles wussten und offen miteinander umgingen, viel befreiter und fröhlicher war. Sie besuchte öfters Camillia und Daemon und unternahm auch viel mehr mit uns. Es freute mich sie so gesund und munter zu sehen.

Neyla hatte ihr erstes Kind geboren. Sie und Jake waren überglücklich mit dem kleinen Sam und genossen ihre Zeit als Eltern. Prue und Cas waren begeistert von ihrem kleinen Neffen und verbrachten ziemlich viel Zeit bei der kleinen Familie. Sie waren aber auch zum Anbeißen süß.

Stacie war sofort am Tag nach der Entscheidung abgereist und hatte sich danach kein einziges Mal blicken lassen. Sie war nicht nur in ihrem Stolz gekränkt, sondern auch irgendwie traurig. Zwar hatte sie immer gesagt, dass sie Jonathan nicht liebte, aber im Endeffekt vermutete ich doch, dass sie ihn ziemlich gerne mochte.

Die einzige der Ladys mit der ich noch Kontakt hatte, war Rosie. Nachdem ich sie die ganze Zeit so genannt hatte, hatte ich mich einfach nicht mehr an den Namen Helen gewöhnen können und deswegen behielt sie bei mir liebevoll ihren alten Namen. Nachdem der Ganze Trubel abgeklungen war, hatten wir beide wieder Kontakt aufgenommen und uns auch eins, zweimal gesehen, was ich wirklich schön fand. Da ich mit ihr so viel Zeit verbracht hatte, konnte man ziemlich gut mir ihr über unsere gemeinsamen Erlebnisse reden und zurückblicken.

Zu wem ich ebenfalls wieder Kontakt hatte, war Jeremy aka Jason. Unsere wirre Beziehung hatte mich am Anfang ziemlich vorsichtig sein lassen, da auch mein Freund nicht wirklich begeistert davon war, dass ich wieder etwas mit ihm unternahm, bevor wir geklärt hatten, was das eigentlich zwischen uns gewesen war. Aber erstens waren wir sogar auf eine verquere Art verwandt und zweitens war ich überglücklich mit Jonathan.

Auch mein Verhältnis zu Jus hatte sich wieder normalisiert, was so viel hieß, wie: Wir redeten nicht miteinander. Wir hatten uns ausgesprochen und alle Dinge zwischen uns geklärt, aber das was passiert war, ließ sich nicht einfach so verdrängen und das hatte ich ihm auch gesagt. Deswegen hattem wir beide beschlossen, Abstand zu halten. Wenn wir uns zufällig in Pashee trafen, nickten wir uns zu und liefen dann weiter.

Und dann blieben noch wir übrig, Jonathan und ich. Wir hatten uns tatsächlich zusammenraufen können und waren nun ein Paar. Zwar hatte ich stets darauf bestanden nicht zu heiraten, weil ich mich mit mittlerweile achtzehn noch viel zu jung dafür fand, dennoch waren wir überglücklich zusammen. Jonathan hatte recht behalten, denn mir war es bin total egal, welche Bürde es mit sich brachte mit ihm zusammenzusein. Hauptsache wir waren zusammen.

"Auf Cilla, die abgedrehteste Braut aller Zeiten!", rief Thalia, Pricillas beste Freundin, und hielt ihr Sektglas in die Höhe.

"Auf pricilla!", stimmte ich und ein paar andere ein.

Unter dem kritischen Blick von ihrem Bruder, kippte sich Pricilla ihr Glas in einem Zug herunter und stellte es dann wieder auf dem Tablett ab. Wir - das beinhaltete mich, Jonathan, Thalia, zwei andere Freundinnen von Pricilla und Constancia, ihre Cousine, mit ihrem Mann -  befanden uns in ihrer Garderobe und waren alle ziemlich aufgeregt.

Gerade als ich auch einen Schluck aus meinem Glas nahm - ich hatte mich für Orangensaft entschieden -, wurde die Tür geöffnet und Daemon betrat den Raum. Es war immernoch seltsam ihn bei seinem Namen zu nennen, immerhin war er der König.

"Du siehst zauberhaft aus, Kleines", sagte er als er seine Tochter sah und lächelte sie liebevoll an. Seine Augen leuchteten voller Stolz auf und ich begann zu lächeln. Sie sah wirklich traumhaft schön aus.

Ihr Kleid war im Meerjungfrauenstil, Creme weiß und hatte mehrere Spitzenapplikationen. Der enge Schnitt schmeichelte ihrer Figur und war unten weit ausladend, was ihr wundervoll stand.

"Danke Dad", sagte sie und ließ sich von ihm in den Arm nehmen, "Ist es schon soweit?"

Er nickte. "Bist du bereit, Schätzchen?"

Sie verzog den Mund zu einem kleinen Grinsen. "Kann man für soetwas jemals bereit sein?"

"Ich war es jedenfalls nicht", erwiderte er schulternzuckend.

Ich musste schmunzeln und ergriff Jonathans Hand. "Wir sind die ersten", flüsterte ich ihm ins Ohr, "Aufgeregt?"

Zusammen mit den anderen Trauzeugen, Brautjungfern etc. machten wir uns auf den Weg vor die Kirche. Pricillas Gaderobe bestand nämlich nur aus einem einfachen Wagon, welcher direkt daneben geparkt war. Da Jonathan und ich die Trauzeugen waren, würden wir als erstes die Kirche betreten und den kleinen Zug anführen. Irgendwie war ich ziemlich nervös.

Er lächelte nur und beugte sich dann zu mir. Sein Atem kitzelte auf meiner Haut. "Heirate mich, Dena."

Ich kicherte leise. "Darauf kannst du lange warten."

Nach diesen Worten wurden die großen kirchentüren geöffnet und wir Schritten zusammen durch den Mittelgang. Es war ein schönes Gefühl alle Gäste dort sitzen zu sehen und ich fragte mich, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn ich hier alleine in meinem Brautkleid entlang schreiten würde.

"Heirate mich", flüsterte Jonathan erneut.

Ich schüttelte grinsend den Kopf und holte dann tief Luft. "Ich habe aber eine andere Überraschung für dich."

Er sah mich neugierig von der Seite an, während ich stur geradeaus sah und versuchte möglichst elegant zu gehen. "Du heiratest mich?", riet er.

"Wir werden Eltern", flüsterte ich leise und bemühte mich nicht zu ihm zu drehen. Aber auch ohne dass ich ihn ansah, wusste ich, dass er gerade der glücklichste Mensch auf der Welt war, denn ich war das ebenfalls.

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