-sechsundfünfzig-

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Gasthaus, Urbina
Dena's Point of View:

Schon mehrere Stunden waren Ann, Sarah, Jus und ich nun unterwegs und ich konnte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, einfach nicht abschütteln. Warum hatte Magrit mir diese Nachricht geschrieben? Wie war sie auf die Idee gekommen, dass Jus tatsächlich umdrehen wollte? Aber mir blieb nicht viel Zeit um mir mehr Gedanken darum zu machen, weil ich alle meine Kraft dafür aufwenden musste mit den quirligen Zwillingen und dem großen Jus Schritt zu halten.

"Wie sieht's eigentlich bei dir und dem Königssöhnchen aus?", fragte Jus, wahrscheinlich nur um die Stille zwischen uns zu brechen.

"Keine Ahnung. Ich glaube nicht, dass sich überhaupt zwischen irgendjemandem in diesem Casting etwas entwickeln wird. Wie gesagt, es ist ein Casting und da ist es meiner Meinung nach nicht möglich wirklich echte Gefühle zu entwickeln", sagte ich schulternzuckend, "Entweder wird er jemanden finden, den er mag, also freundschaftlich oder er wird die beste politische Wahl nehmen. Auch das jetzige Königspaar hat sich wahrscheinlich nicht wirklich geliebt. Das wäre zu schön um wahr zu sein."

"Glaubst du das wirklich? Ich finde die beiden wirken glücklich zusammen", sagte Jus nachdenklich, was mich überraschte. Sonst war er doch immer so anti-Königsfamilie.

"Die ganze Story war doch so gepusht, das kann kein Glück und die große Liebe gewesen sein. Die Königin wurde doch nur eingeladen, damit die ganze Hintergeschichte rauskommt und sie daraus eine tolle Liebesgeschichte für das Volk machen können. Jedenfalls ist jeder hin und weg von dem Königspaar, also hat es anscheinend auch noch funktioniert", antwortete ich.

Er nickte stumm. "Letztes mal waren anscheinend wirklich viele Skandale und Offenbarungen mit im Spiel. Meine Mum hat mir ein bißchen erzählt. Die französische Königin, Vera, ist eine ehemalige Rebellin, wusstest du das?"

Ich schüttelte überrascht den Kopf. "Nein, das ist mir neu. Wow. Die solltest du dir angeln, ihr passt zusammen."

Er verdrehte grinsend die Augen. "Weil wir beide in Castingteilnehmer verliebt sind?"

Ich zog die Stirn in Falten. "War König Madson ein Castingteilnehmer? Wohl kaum."

"Es gab viele Gerüchte, dass sie mit einem der vier Männern, die mitgemacht haben, eine Affäre hatte", erwiderte er leise.

Ich zog die Augenbraue hoch. "Das wird wohl ein Gerücht sein. Immerhin ist mein Dad einer davon. Hoffentlich ist es ein Gerücht."

"Ja.. dein Dad", murmelte Jus nachdenklich, "Es ist wirklich schade, dass du ihn selber nicht fragen kannst."

Ich hatte im am gestrigen Tag davon erzählt, was ich von Jonathan über meinen Dad erfahren hatte. Nur dass ich es von ihm gehört hatte, hatte ich verschwiegen, sonst hätte Jus sich nicht auf die eigentliche Sache konzentrieren können.

"Ja, schade", meinte ich ironisch. Schade wäre nicht das erste Wort, was mir einfallen würde, wenn ich an meinen verstorbenen Vater dachte. Sondern eher abgruntiefe Trauer.

"Du weißt wie ich das meine. Dann hättest du auch zu deinem anderen Lover da fragen stellen können. Wie hieß er noch gleich? Jeremy?", seine Stimme klang leicht bissig.

"Jason heißt er eigentlich. Aber dazu werde ich meine Mum erst mal ausquetschen. Immerhin stammt er aus ihrer Familie und nicht aus Dads. Jason Devinshire. Meinst du, er ist mein Cousin?", überlegte ich, ohne auf seinen Tonfall einzugehen.

"Meinst du? Ich dachte deine Tante Selma hätte keine Kinder gehabt", meinte er.

"Ich wusste von keinem, aber immerhin habe ich Jason bis jetzt auch nicht gekannt. Möglich wäre es also", fügte ich hinzu.

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