-einundreißig-

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Schloss, Iléa
Dena's Point of View:

"Ich bin Bethany und ich liebe Umarmungen", alberte Rosie, als wir wieder auf unserem Zimmer waren. Wir saßen im seidenen Nachthemd auf ihrem Bett und unterhielten und noch über den bisherigen Verlauf des Castings.

"Ganz ehrlich, die schreit doch nur danach, dass ihr mal eine gescheuert wird", murmelte sie kopfschüttelnd, "Wie sie uns allen erzählen musste, dass sie den Prinzen schon gedatet hat. Wow. Fühlt die sich jetzt wichtig oder was?"

Ich lachte darüber wie Rosie sich über Bethany aufregte. "Ach Rosie lass sie doch", sagte ich, obwohl ich selbst hatte lachen müssen, "Du kannst froh sein, dass du Jonathan nicht verfallen bist und dadurch total eifersüchtig au sie wärst."

Rosie zog eine Grimasse. "Erinnere mich bloß nicht daran! Ich will nicht schon nach hause..", seufzte sie.

"Du wirst ihn schon irgendwann mal wiedersehen", tröstend tätschelte ich ihren Arm, "Und das Schloss wirst du auch kaum vermissen. Ich meine, klar, hier ist es wirklich wunderschön, aber ich würde mich auf mein zu hause freuen."

Rosie zuckte mit den Schultern. "Aus Colton und mir wäre sowieso nie etwas geworden. Das war so eine kurze Romanze, mehr nicht."

Ich zog eine Augenbraue hoch. "Wie kommen wir denn zu der Ansicht? Vor ein paar Stunden war er noch die Liebe deines Lebens."

"Er sieht gut aus, ist adelig und flirtet mit allen anderen Ladies genau so wie mit mir. Außerdem weiß er nicht mal, dass ich ihn süß finde. Er bemerkt es nicht, verstehst du?", sie seufzte, "Aber es ist besser so. Besser, als wenn ich mir noch mehr Hoffnungen gemacht und dann die große Enttäuschung bekommen hätte."

Ich nickte nachdenklich. So vernünftig kannte ich Rosie gar nicht. Aber wahrscheinlich war es wirklich besser so. Wenigstens ein Problem weniger. Da fiel mir die Sache mit Ray wieder ein.

"Ray hat sich bei mir entschuldigt", platze ich heraus, "In der Bibliothek, als du beim zeichnen warst."

Rosie schien nicht wirklich überrascht. "Ja, bei mir auch. Sie und Kathleen waren bei mir im Kurs. Findest du es nicht auch seltsam, dass sie sich auf einmal so umentscheidet?"

Ich nickte. "Ja, vor allem, dass Kathleen und sie so unzertrennlich sind. Immer wenn ich die eine sehe, ist die andere dabei. Aber trotzdem scheint es nicht so, als würden sie sich sonderlich mögen."

"Stimmt! Das ist mir auch schon aufgefallen", stimmte Rosie mir zu, "Sie scheinen sich regelrecht zu verachten, aber trotzdem sind sie immer zu zweit. Sollen wir sie vielleicht mal fragen?"

Ich zuckte mit den Schultern, ließ mich nach hinten fallen und starrte an die Decke. "Ich habe ihr versprochen, dass wir noch mal darüber reden. Wegen entschuldigen, den Zimmern und so. Dann können wir sie ja fragen."

Rosie gähnte und nickte. "Aber nicht mehr heute", brachte sie zwischen  zwei Gähnern hervor, "Ich habe das Gefühl, dass die mir irgendsoein Schlafmittel unters Essen gemischt haben.."

Ich lachte leicht, musst aber auch kurz gähnen. "Du hast Recht, lass uns schlafen" Müde tapste ich in mein Bett und schlief nach einem Gute Nacht auch gleich ein.

Am nächsten Morgen erfüllte sich mein Traum von einem angenehmen Aufwachen immer noch nicht. Damit musste ich wohl warten, bis ich entweder Königin war oder wieder zu hause.
Heute wurde ich von etwas Nassem geweckt. Mit geschlossenen Augen wischte ich mir übers Gesicht und wollte mich wieder umdrehen, da holte mich ein Bellen in die Gegenwart. Erschrocken setzte ich mich auf und fand einen kleinen Hundewelpen in meinen Armen wider.

"Nala!", Lilian kam ins Zimmer, "Ich habe doch gesagt, dass du nicht hierrein kommen sollst! Lady Dena so zu wecken ist sehr unhöflich!"

Auch Rosie war mittlerweile wach geworden und beobachtete, wie Lilian mit das kleine Wollknäuel vom Schoß nahm.

"Ist das etwa deiner?", fragte sie Lilian grinsend, "Sowas denkt man gar nicht von dir. So rebellisch.."

Ich wusste, dass sie Lilian damit nur necken wollte, aber irgendwie hatte sie auch Recht. Ich hätte niemals von ihr gedacht, dass sie gegen die Regeln verstoßen würde und einen Hund ins Schloss zu schmuggeln!

"Nein, Nala ist nicht mein Hund", widersprach Lilian und streichelte die kleine in ihrem Arm, "Sie gehört der Köchin. Ich sollte nur einmal auf sie aufpassen, weil doch heute die Probe für das Festessen morgen ist und da kann sie einen Hund schlecht gebrauchen."

Ich schlug die Decke zurück und streckte mich erst einmal. "Ist das denn erlaubt?"

"Natürlich nicht", erwiderte Lilian mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck, "Deswegen habe ich sie auch in meinem Zimmer eingesperrt, aber sie ist mir gefolgt.. Ihr dürft niemandem etwas davon erzählen!"

Rosie lachte. "Das war das erste Mal, dass du uns geduzt hast. Schon allein dafür hast du mein Schweigen."

"Du kannst auf uns zählen, Lilian", stimmte ich ihr zu und setzte mich neben Rosie, die schon vor dem Schminktisch saß.

"Danke danke danke..", fing Lilian an, aber in diesem Moment kam Fanny herein. Wahrscheinlich bekam sie fast einen Herzinfarkt.

Sie starrte Lilian an. "Was macht denn der Hund hier?"

"Lilian passt auf ihn auf. Ist sie nicht süß?", fragte Rosie und lächelte ein engelsgleiches Lächeln, "Ich habe mir früher als Kind immer ein eigenes Tier gewünscht. Warum keinen Hund? Komm her süße!"

Nala sprang von Lilians Arm, auf Rosies Schoß und ließ sich von ihr verwöhnen, während die immer noch völlig verwirrte Fanny mit Lilian sich daran machte uns vorzeigbar werden zu lassen.

Währendessen las ich mir einen Brief durch, der auf meinem Nachttisch gelegen hatte.

"Weiß jemand von wem der ist?", fragte ich, aber alle schüttelten den Kopf, außer Rosie, die zu sehr damit beschäftigt war Nala zu streicheln.

Also zuckte ich mit den Schultern und öffnete ihn.

Liebe Dena,
Ich kann hier leider nicht meinen Namen runter schreiben, aber das ist auch nicht wichtig für das, was ich dir jetzt sage bzw. schreibe. Pass auf dich auf, auf dich warten viele Gefahren, Dena. Geh nicht zum Date um das der Prinz dich nocheinmal fragen wird, lehn es ab.
Mit besten Wünschen,
Jemand der nur das Beste für dich will.

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