-vierundvierzig-

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Schlossgarten, Iléa
Dena's Point of View:

Erschrocken hielt ich die Luft an und blickte ängstlich zu Jonathan hoch. Er biss die Zähne zusammen und ließ mich langsam los. Ich klammerte mich ängstlich an ihn, ich wollte ihn nicht loslassen.

"Du da, lass ihn los und stell dich mit erhobenen Armen neben ihn", keifte die Stimme erneut. Ein Klicken war zu hören, eine Pistole war entsichert worden.

Ich begann zu zittern und warf Jonathan einen Blick zu, der die Arme oben hatte und mir beruhigend zunickte. Ich löste meine Arme von ihm und trat langsam neben ihn. Jetzt konnte ich unseren Angreifer zum ersten Mal sehen. Ich kannte ihn, besser gesagt sie, nicht, zum Glück, ich wollte niemals in die Situation geraten jemandem gegenüber zu stehen, der einen umbringen wollte, den man gekannt hatte.

"Ihr dreht euch jetzt ganz langsam um und geht vor mir her. Versucht gar nicht erst wegzulaufen, ich bin nicht alleine und habe eine Pistole, die ich auch einsetzen werde", die Frau klang sehr kontrolliert und ruhig, was mich wunderte.

Ich befolgte ihre Anweisungen und setzte mich langsam in Bewegung. Ich spürte die Pistole in meinem Rücken, sie wurde regelrecht rangepresst. Das hieß: Nur eine falsche Bewegung und ich war tot.

Wir betraten das Schloss wieder, was mich wunderte und durchquerten einige Gänge. Bis wir schließlich stehenbleiben sollten und die Frau an einer Tür klopfte.

"Das hier ist die Zentrale, ich glaube kaum, dass du hier Unterstützung finden wirst", sagte Jonathan spöttisch.

Die Frau drehte sich zu uns um. "Du weißt so viel nicht, Prinzchen. Wir haben unsere Spione überall. Die, die euch wirklich loyal waren, haben unsere Leute schon umgebracht. Du kannst froh sein, dass ich das mit euch beiden nicht getan habe, also sei gefälligst leise."

Die Tür wurde geöffnet, ein älterer Herr trat heraus und betrachtete uns drei. "Eure Hoheit, was verschafft mir die Ehre?", fragte er höflich und verneigte dich.

Die Frau hielt ihm ihr Handgelenk unter die Nase. Darauf war ein Tattoo zu erkennen, welches ich nicht genau erkennen konnte. "Lass uns rein, ich habe die beiden draußen im Garten eingesammelt. Ich denke sie würden sich gut als Druckmittel machen, falls einige von uns doch versagen."

Der Mann richtete sich auf und nickte sofort. Wir wurden vorbeigelassen und befanden uns tatsächlich in der Zentrale. Auf Monitoren konnte man von hier aus das gesamte Schloß überwachen.

"Damit kommt ihr nicht durch", stieß ich hervor, als ich von einem anderen Mann auf eine Bank geschubst wurde.

Die Frau kam auf mich zu. "Ach süße, du bist noch so jung und naiv. Das Schloss ist schon lange nicht mehr so sicher wie es einmal war. Wir, auch wenn du keine Ahnung hast, wer das ist, werden damit sehr wohl durchkommen."

"So sicher könnt ihr euch damit ja wohl nicht sein, sonst würden wir nicht mehr leben", erwiderte Jonathan, der neben mir saß und von einem Mann festgehalten wurde, weil er den anderen fast zusammengeschlagen hätte.

"Nein, das stimmt. Wir haben viele Spione im Casting eingeschleust, die uns für nicht so vertrauenswürdig scheinen. Jedenfalls ein paar von uns denken so", erwiderte die Frau mit einem Schulternzucken.

"Ray", flüsterte ich, "Ihr seid die Rebellen."

"Na da ist eine ja mal ganz schlau. Du kennst Raven? Sie hat es also tatsächlich verraten, ich wusste doch, dass sie zu nichts taugt", sie schüttelte den Kopf und sah zu dem alten Mann, der uns geöffnet hatte.

"Raven ist eine Rebellin, das hatten wir bereits vermutet", erwiderte Jonathan, "So dumm, wie ihr immer denkt, sind wir schon lange nicht"

"Sorry, süßer, aber genau das macht euch noch dümmer. Ihr hättet sie ausschalten oder als Druckmittel benutzen können und stattdessen habt ihr auch Kathleen diese Heulnummer abhekauft", lachte die Frau.

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