bericht 2.0

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"Guten Morgen Iléa!", Xavier saß mir seinem breiten Zahnpasta Lächeln auf der roten Couch und lenkte alle Aufmerksamkeit auf sich.

"Willkommen zum zweiten Sonder Bericht aus dem Schloss! Ich sitze hier direkt neben 32 wundervollen jungen Damen, die die Entscheidung gar nicht mehr erwarten können. Denn heute ist es wieder so weit.. ein paar Ladies, dieses mal auch die gebürtigen Prinzessinnen, müssen uns verlassen", er machte eine kunstvolle Pause um Spannung aufzubauen, dann wandte er sich zu Jonathan, der neben ihm auf der Couch Platz genommen hatte.

"Guten Tag Eure Majestät, wie ist es für Euch sich nach einer so kurzen Zeit von ein paar jungen Damen trennen zu müssen? Oder hatten Sie schon genug Zeit um sich einen Einblick zu verschaffen?", fragte er ihn interessiert.

"Guten Tag, Xavier", lächelte Jonathan, "Ich denke, dass alle von unseren Zuschauern eine Favoritin haben werden. So ist es auch bei mir, aber sie haben Recht: Ich kenne die Ladies noch zu wenig um mich jetzt schon entscheiden zu können. Trotzdem konnte ich mir einen Überblick verschaffen. Die Ladies, die heute weiter kommen werden, möchte ich noch etwas genauer kennenlernen."

Xavier nickte verständnisvoll und lächelte dann schelmisch. "Sie sprachen von einer Favoritin.. Bevor Sie und dazu mehr Informationen geben, gebe ich das Ergebnis der Abstimmung zu den Top drei der beliebtesten Ladies des Volkes bekannt!"

Auf den Bildschirmen erschien eine Tabelle mit den Top 3 Ladies. Xavier nannte den ersten Namen: "Die drittbeliebteste Lady des Volkes von Iléa ist.. Lady Elaine, die Prinzessin von England!"

Wir applaudierten alle und sahen Elaine dabei zu, wie sie, wie uns angekündigt worden war, strahlend nach vorne ging und sich neben Xavier setzte. Natürlich knickste sie vorher vor dem Prinzen und gab Xavier die Hand.

"Lady Elaine. Ich kann Ihnen hiermit schon einmal versichern, dass Sie es in die nächste Runde geschafft haben. Herzlichen Glückwunsch!", gratulierte ihr Xavier mit einem breiten Lächeln.

Auch aus Elaines Gesicht war das Lächeln nicht wegzudenken. "Dankeschön! Ich freue mich unglaublich, dass das Volk mich so sehr unterstützt, auch wenn ich nicht aus Iléa bin. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen", erklärte sie erfreut.

Xavier lächelte immer noch. "Wir sind alle von Ihrem Charme so beeindruckt, dass wir Ihnen danken müssen, Lady Elaine! Aber erzählen Sie doch mal, wie gefällt Ihnen der Prinz?"

Elaine lachte ein glockenhelles Lachen. "Wie er mir gefällt? Das ist doch keine Frage! Er ist schließlich der Prinz, wie kann man Ihn nicht mögen? Ich bin mir sicher, dass ich mich in ihn verlieben könnte, wenn ich ihn besser kennen würde. Er ist so reizend, freundlich und humorvoll, wie kein anderer Mann, dem ich je begegnet bin."

Jonathan lächelte. "Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, es freut mich von Ihnen zu hören, dass es Ihnen genau so geht. Ich schätze Lady Elaine sehr, denn sie hat eine sehr fröhliche und offene Natur, was sehr erfrischend ist. Ich hoffe, dass wir uns im laufe des Castings noch besser kennen lernen werden."

Xavier nickte. "Das waren sehr schöne Abschlussworte, Eure Hoheit. Lady Elaine, bitte nehmen Sie doch dort drüben auf einem dieser Stühle Platz!"

Hinter dem Sofa waren zwei Gruppen von Stühlen aufgebaut. Die einen silbern, die anderen gold. Bei den goldenen gab es definitiv weniger, dort durften sich im Laufe der Sendung nur diejenigen hinsetzen, die weiterkamen. Auf den silbernen Stühlen saßen die restlichen 31 Ladies.

"Den zweite Platz in unserem Ranking um die beliebteste Lady des Volkes belegt.. Lady Serafina, Prinzessin von Lettland!", rief Xavier und klatschte mit allen anderen mit, während Prinzessin Serafina sich zu Xavier setze, wo vorher Elaine gesessen hatte.

"Prinzessin Serafina, was möchten sie den Leuten dort draußen, die für sie abgestimmt haben, sagen?", fragte Xavier.

Serafina strahlte übers ganze Gesicht, sodass man nicht erkennen konnte, ob sie es ernst meinte oder das typische Fake-Lächeln aufgesetzt hatte. Ich kannte sie nicht, aber ich gönnte ihr den Platz.

"Ich möchte allen danken. Nicht nur denen, die für mich abgestimmt haben und mir damit die Chance gegeben haben mich noch mehr zu zeigen, sondern auch meiner Familie. Ich bin so glücklich, dass meine Familie mich immer unterstützt und erlaubt hat bei diesem Casting mitzumachen, denn das hier ist die schönste Erfahrung in meinem Leben!", sie legte eine Hand auf ihr Herz und sah den Prinzen theatralisch an.

Dieser lächelte knapp. "Das freut mich zu hören, sie dürfen neben Prinzessin Elaine Platz nehmen."

Xavier schien verwirrt, da er ihr eigentlich noch fragen stellen hatte wollen, dennoch beließ er es dabei, also setzte sich Prinzessin Serafina etwas enttäuscht neben Elaine.

"Nun.. kommen wir zur beliebtesten Lady des Volkes..", fuhr Xavier gelassen fort, "Es ist.. Lady Dena, herzlichen Glückwunsch!"

Überrascht sah ich auf. Eigentlich hatte ich keinen Grund zur Überraschung. Wenn ich Ray geglaubt hätte, war ich sowieso die beliebteste Lady. Aber dennoch hatte ich nicht wirklich damit gerechnet gewählt zu werden. Trotzdem setzte ich ein möglichst neutrales Gesicht auf und setzte mich neben Xavier auf die Couch.

"Eine gebürtige Iléanerin, ich bin eigentlich wenig überrascht, dass Sie es geworden sind, Lady Dena. Wissen Sie warum?", es war keine wirkliche frage, denn er fuhr sofort fort, "Sie sind eine wunderschöne, junge Frau und dann auch noch so freundlich und klug. Außerdem stammen sie aus Iléa, aus eher einfacheren Verhältnissen. Die Leute lieben solche Mädchen, nicht wahr?" Xavier grinste in die Kamera.

Ich lächelte bloß, da ich mir nicht sicher war, ob das als Kompliment oder Beleidigung gemeint war. "Ich denke sie waren bei keiner von uns wirklich überrascht, Xavier, nicht wahr? Sie wussten das Ergebnis immerhin schon bevor Sie diesen lächerlichen Umschlag hier geöffnet haben."

Empört schnappte Xavier nach Luft, riss sich dann aber wieder zusammen und lachte. Es war eine live-Sendung, also konnte er sich keine Fehler erlauben. "Wie kommen Sie darauf, Lady Dena? Natürlich wurde ich über die Ergebnisse in Kentniss gesetzt, ich bin schließlich auch nur ein Moderator und muss mich vorbereiten."

Ich lachte leicht auf, schwieg aber, da ich wusste, dass es für diesen Moment besser war.

Jonathan stand auf, legte mir eine Hand auf den Rücken und schob mich zu Serafina und Elaine. Dann setzte er sich wieder zu Xavier. Die Sendung wurde fortgesetzt. Als wäre nichts passiert. Eine Show eben.

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