-neunundfünfzig-

1.9K 94 10
                                    

Gasthaus, Urbina
Dena's Point of View:

"Dena? Mach auf!", es klopfte an der Tür und die Stimmen meiner Cousinen drangen nach innen. Seufzend wischte ich mir schnell die Tränen weg und überprüfte mein Gesicht im Spiegel, dann öffnete ich die Tür.

Sofort kamen Ann und Sarah rein. "Was ist passiert, Dena? Jus ist völlig fertig. Er lässt sich unten in der Bar vollaufen und konnte uns nicht erzählen, was los ist. Also?"

Ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit. Jus hatte meinetwegen seit längerer Zeit nichts mehr getrunken, was ihm wirklich gut getan hatte und jetzt fing er meinetwegen wieder damit an. Ich musste ihn aufhalten, aber ich konnte nicht.

"Wir haben uns gestritten", murmelte ich, "Obwohl, nein nicht einmal richtig. Er hat mir die Wahrheit erzählt und bevor wir uns streiten konnten, ist er reingegangen. Beziehungsweise, ich habe ihn weggeschickt."

"Die Wahrheit?", hakte Ann nach und setzte sich neben mich aufs Bett, "Erzähl schon."

"Er will wieder zu den Rebellen", platze ich heraus, "Und deswegen ist es mir scheißegal, ob er sich nun besäuft oder nicht. Ich bin ihm gar nichts schuldig."

Entsetzt starrten die beiden mich an. "Warum will er wieder zu den Rebellen? Ist er verrückt geworden?"

Ich seufzte. "Ja, anscheinend schon. Er tut das, um uns drei zu retten. Er hat die beiden Wachen beim Tunnel bestochen und dafür versprochen wieder zu den Rebellen zu gehen."

Sarah sah mich entsetzt an und Ann wiegte den Kopf hin und her. "Dann bist du ihm auf jeden Fall etwas schuldig. Denkst du wirklich er hat das für uns getan? Er hat dich gerettet, also verdankst du ihm dein Leben."

Ich verschränkte meine Arme. "Er hätte sich nicht selbst verkaufen müssen. Wir hätten einen anderen Weg finden können und deswegen bin ich sauer. Er hat mir nicht einmal etwas von seinem Plan erzählt und mich die ganze Zeit belogen."

"Er hat das nur getan um dich zu schützen, Dena", stimmte nun auch Sarah zu, "Du kannst ihm doch nicht übel nehmen, dass er dich in Sicherheit wissen will."

"Außerdem liebt er dich. Schon allein deswegen solltest du ihm alles verzeihen", fügte Ann hinzu.

"Ich liebe ihn aber nicht, kapiert?", fauchte ich genervt, "Außerdem hat er mir unter die Nase gerieben, dass er, wenn er wieder bei den Rebellen ist, mit Ray zusammen kommen wird. Mit Ray!"

"Wer ist Ray?", fragte Sarah verwirrt.

"Sie war meine besten Freundin beim Casting und hat mich ebenso hintergangen. Sie ist ebenfalls bei den Rebellen. Die beiden hatten soetwas wie eine Beziehung, keine Ahnung wie ich das verstehen soll. Und dieses Arschloch sagt mir, dass er mich liebt, aber morgen mit Raven zusammen kommen wird. Ist der eigentlich bescheuert?!", so langsam kamen ich richtig in Fahrt.

Sarah nickte entschieden, während Ann sich ein Grinsen zu verkneifen schien. "Sorry Dena, aber irgendwie ist es lächerlich, wie du dich aufregst. Ich zitiere "Ich liebe ihn aber nicht, kapiert?". Wenn du ihn wirklich nicht liebst, sollte es dich nicht interessieren mit wem er zusammen kommt und mit wem nicht", sagte sie leise lachend.

Sarah schüttelte den Kopf. "Ich kann Dena schon verstehen. Selbst, wenn sie ihn wirklich nicht liebt, ist das einfach nur unglaublich taktlos von Jus. Man gesteht einer Frau nicht seine Liebe und kommt dann mit einer anderen zusammen. Arschloch trifft es sehr gut. Vor allem in Ravens Haut möchte ich nicht stecken."

Ich verzog den Mund. "Sie ist doch genau so verlogen wie er. Sie hat es nicht anders verdient."

"Niemand hat es verdient ein gebrochenes Herz zu haben", murmelte Sarah und sah wehmütig aus dem Fenster. Verwirrt sah ich zu Ann. Diese nickte nur und beantwortete so meine unausgesprochen Frage. Sie hatte einen Freund, bzw einen Exfreund, der ihr Herz gebrochen hatte. Ich bekam ja wirklich wenig mit.

Star Selection - never give up 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt