Der Vater meiner Kinder

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Ich nickte stumm, weil ich keine andere Wahl hatte. Ich drückte Tahir ganz fest an mich und küsste seinen Kopf. Ich war schwach, Gefühls schwach. Alles raubte mir meine Kraft. Mir fiel es gar nicht auf, dass mich Granit weckte.
"Wir komme zu spät!" Schrie er hektisch und rüttelte mich aggressiv. Ungewollt schloss ich meine Augen auf. Ich stand auf und wusch mir mein Gesicht. Wir stiegen ins sein Auto und überlassen die Kinder Albion. Granit hatte für mich einen Anwalt besorgt. Im Gerichtsaal waren wir nicht alleine sondern Nijomza, Elisa und Nona saßen in der ersten Reihe. Granit saß gegenüber von mir an seiner rechten Seite seine Anwältin. In der Mitte von uns saß der Richter.
"So ihr wollt euch also scheiden lassen.." sprach er und blätterte in unsere Akte rum.
"Der Grund ist mangelnde liebe und also liebt ihr euch nicht." Redete er weiter. Er wusste natürlich nicht wie es gelogen war. Jedoch wollte in schlussendlich das er mit Nijomza glücklich wurde.
"Laut den Akten habt ihr zwei Kinder..Nahir und Tahir Musa."sagte der Richter. Ich starrte nur den Richter an und versuchte Augenkontakt mit Granit zu vermeiden. Ich blinzelte meine Tränen weg. Früher hätte ich alles getan um mit ihm zu heiraten heute sitze ich im Gerichtsaal um mich von ihm scheiden zu lassen. Ich könnte das nicht fassen. Ich war viel zu übermütig und naiv. Das nannte man wohl liebe, ich war blind vor Liebe, so blind das ich alles hinter mir gelassen habe.
"Granit Musa wollen sie sich von ihrer Frau scheiden lassen ohne jeglichen zwang von außen?" Fragte der Richter. Der Richter bezeichnete mich als seine Frau, um ehrlich zu sein war ich nie seine Frau. Wir waren nie eine Familie. Ich wusste das er Nijomza liebte. Ich sah es ihn an seinen Augen an. Doch er wollte mich nicht verletzen, wahrscheinlich, weil ich die Mutter von Nahir und Tahir war.
"Ja will ich." Kam es plötzlich ohne zu überlegen aus seinen Mund.
"Und sie?" Fragte mich der Richter erneut. Ich merkte wie Granit Nijomza sehnsüchtig anstarrte. Er warf ihr ein erleichtertes grinsen zu.
"Ja." Sagte ich trocken, mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtete. Ich könnte diesen Druck nicht aushalten.
"Sie kriegen somit ihren Mädchenname wieder und die Kinder werden bei Ihnen bleiben." Sagte der Richter worauf ich meine Augenbrauen zusammen zog. Daraufhin meldete sich die Anwältin von Granit zur Wort.
"Aber warum?" Fragte sie.
"Weil sie die Mutter ist und die Kinder müssen bei der Mutter bleiben, der Vater kann sie besuchen kommen und muss aber für die Kosten von den Kindern und der Ex Frau aufkommen, die Sitzung ist beendet." Sagte er und stand auf. Das Urteil stand also fest, wir standen auf und Nijomza lief zur Granit. Sie umarmte ihn voller Freude.
"Zemer.." sagte Granit und küsste ihre Stirn. Ich drehte mich um verließ den Saal.
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Der Vater meiner Kinder (2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt