1. Januar. 2017

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Liebes Tagebuch,

es tut mir leid das ich dir in letzter Zeit so wenig schreibe, aber gerade ist nicht viel los. Und es gibt wenig was ich dir erzählen kann.

Wie soll ich es sagen mein Leben ist gerade irgendwie normal. Das glaube ich zumindest. Ich weiß nicht was normal ist, es war nie etwas normal, aber ich glaube wenn gerade nichts los ist und ich mich sogar beginne zu langweilen, kann ich mein Leben als normal bezeichnen.

Ich glaube ich beginne einfach langsam dich nicht mehr zu brauchen.

Gerade läuft wirklich alles wie es laufen soll.

Die Schule läuft gut.

Meiner Mutter geht es gut.

Meiner Familie geht es gut.

Ich verbringe viel Zeit mit meinen Freunden und gehe immer noch Regelmäßig zu Kickboxen und ich bin wirklich gut geworden.

Die Schaukel die ich früher immr beschrieben habe steht endlich still.

Ich stehe mit beiden Füßen sicher auf dem Boden und so schnell wird mir auch nichts den Boden unter den Füßen wieder wegreißen.

Ich bin stark geworden Tagebuch und vorallem Älter.

Alt genug um langsam mit alle dem abschließen zu können auch wenn ich manchmal noch Tage habe wo alles wieder hoch kommt, aber sie werden weniger und irgendwann werde ich es vielleicht schaffen sie komplett los zu werden und bis dahin weiß ich das ich eine starke Familie im Rücken habe die mich unterstützt und die mich niemals im Stich lassen würde.

Und weißt du was noch verschwunden ist? Die ständige Sorge um Mama.

Ich hab aufgehört meinen Regenschirm über sie halten zu wollen um sie zu schützen und so selbst alles abzubekommen.

Sie kann ihren inzwischen wieder selbst festhalten und das ohne das der kleinste Windstoß ihn ihr wieder entreißen würde.

Ich bin jetzt 16 Jahre alt Tagebuch.

Ich danke dir und deinen Vorgängern das ihr mir zugehört habt und ich mich euch anvertrauen konnte, aber du liebes Tagebuch wanderst jetzt in die Kiste zu den anderen und das so lange bis ich es schaffe euch mal wieder in die Hand zu nehmen und so lesen was für ein starkes und mutiges Kind ich war.

Also ich brauche dich nicht mehr aber trotzdem danke für alles...

Auf wiedersehen liebes Tagebuch.

Mama hat ihren Regenschirm verloren - Wie Depressionen eine Familie verändernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt