Liebes Tagebuch,
Heute ist Weihnachten.
Heute Morgen hat die typische Weihnachtstradition in unserer Familie stattgefunden.
Das Plätzchen Backen.
Liv und Jonah sind heute Morgen gekommen um den Tag mit und gemeinsam zu verbringen.
Lyara schien heute Morgen wie ausgewechselt. Sie schien zum ersten Mal seitdem sie hier war sorglos zu sein.
Das Plätzchen backen schien sie von dem abzulenken was sie sonst so beschäftigte. Auch Leo schien es Spaß zu machen.
Er schien sich langsam auch einzuleben. Er hatte sich sogar bei Eleni entschuldigt nachdem er sie so angeschrien hatte.
Ich muss zugeben das ich das nicht gedacht hätte Tagebuch, aber ich war froh das er es gemacht hat.
Eleni scheint jetzt besser mit ihm klar zu kommen auch wenn sie sich mehr oder weniger aus dem Weg gehen.
Nach dem Mittagessen ist dann auch Linus gekommen. Ich habe mich so gefreut ihn wiederzusehen. Er hatte die Zwillinge noch nicht kennengelernt und auch ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen.
Er ist aber nicht allein gekommen. Er hatte eine Frau dabei.
Seine Freundin wie er sagte.
Schon wieder eine andere.
Ich muss zugeben das ich es neuen Personen nicht gerade einfach mache, wenn ich ihnen das erste Mal begegne aber bis jetzt hatte ich auch allen Grund dazu.
Ich weiß nicht warum aber bis jetzt hatte Linus immer nur die größten Zicken aller Zeiten angeschleppt, die sich auch genauso verhielten.
Bei seiner letzten Freundin Constanze musste sich sogar Luana zügeln nichts zu sagen, weil sie einfach so unhöflich war und sich so verhielt als ob Luana ihre Dienerin sei. Ich weiß noch genau das Luana froh gewesen war das sie endlich fertig gewischt hatte und sie dann mit ihren Schlammschuhen über den Boden gelaufen ist...
Luana war so froh als sie endlich weg war und ich auch!
Jolie, seine neue Freundin ist ganz anders eher ruhig und vernünftig. Sie ist in Liv's alter und auch die beiden scheinen gut miteinander klarzukommen.
Sie hat sich vorgestellt und hat sich die zeit genommen sich bei jedem von uns vorzustellen.
Ich mag sie auch Tagebuch. Sie hatte sofort einen guten Draht zu allen.
Ich habe aus einem Gespräch von Luana und Jolie mitbekommen das sie Sozialarbeiterin ist und beim Jugendamt arbeitet.
Sie arbeitet mit Kindern wie Eleni, die Zwillinge oder ich es sind.
Besonders Eleni ist gut auf sie angesprungen. Ich habe sie noch nie so viel reden hören.
Lyara schien es irgendwann zu viel geworden zu sein, denn sie hat sich zurückgezogen und ist in ihr Zimmer gegangen.
Ich bin ihr Nachgegangen Tagebuch.
Sie sollte jetzt nicht alleine sein. Nicht an Weihnachten...
Sie hat gemeinsam mit ihren Plüschtieren auf ihrem Bett gesessen und aus dem Fenster gesehen.
Was auch immer ihr zu schaffen machte es war wieder da und es zerrte an ihren Kräften.
Ich habe sie gefragt ob alles in Ordnung ist.
Sie hat sich ganz schön erschrocken und ich weiß nicht was ich erwartet hatte denn eine Antwort würde ich sicher nicht bekommen.
Sie hat trotzdem genickt.
Sie ist mir ähnlicher als ich dachte. Ich kann ganz genau sehen, dass sie etwas bedrückt aber sie sagt trotzdem die ganze das alles in Ordnung ist.
Ich habe mich zu ihr gesetzt.
„Lyara ich weiß das es schwer ist über manche Sachen zu sprechen aber es ist nicht gut alles mit sich selbst auszumachen. Ich habe mir immer die Schuld dafür gegeben das Mama krank geworden ist und ich glaube das du dir auch die Schuld an irgendetwas gibst obwohl du wahrscheinlich gar nichts dazu kannst", hatte ich gesagt.
Sie hat weggeschaut. Ich würde mal sagen voll ins Schwarze getroffen. Ich habe gemerkt, dass sie sich unwohl gefühlt hat.
Sie hat in ihren Haaren herumgespielt und war offensichtlich sehr nervös. Richtig wohl fühlen tat sie sich hier nicht.
„Lyara ich weiß das es schwer sein kann in einer Familie aufzuwachsen, die nicht die eigene ist. Du musst nicht sprechen, wenn du nicht möchtest. Warte bis du dich bereit dazu fühlst, aber ich will dir sagen das du nicht allein bist. Ich bin für dich da und die anderen auch. Ich will nur das du das weißt, du musst nicht alles mit dir selbst ausmachen", hatte ich gesagt und war aus ihrem Zimmer gelaufen.
Dort stand Liv.
„Ich bin stolz auf dich Marlene. Ich bin froh das du dich so gut entwickelt hast. Aus dir ist ein toller Mensch geworden, das darfst du nie vergessen und ich finde es gut das du versuchst auch aus den anderen tollen Menschen zu machen. Aber du musst eins wissen. Diese tollen Menschen gibt es schon, man braucht nur sehr sehr viel Geduld damit man sie herauslocken kann und du bist auf einem guten Weg aus auch zu schaffen", hatte Liv gesagt.
Diese Worte haben mir Kraft gegeben Tagebuch. Früher habe ich immer zu Liv aufgesehen. Vielleicht bin ich jetzt jemand zu dem anderen Aufblicken.
Vielen dank für mitlerweile 1K Aufrufe. :) Und danke für die vielen Votes und Kommentare. Ich freue mich über jeden einzelnen. :D
LG Vivi
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Mama hat ihren Regenschirm verloren - Wie Depressionen eine Familie verändern
Ficção Adolescente-Depressionen betreffen die ganze Familie auch wenn nur ein Mitglied daran erkrankt ist- Das das Leben nicht fair ist, bekommt die siebenjährige Marlene zu spüren. Seit sie Schreiben gelernt hat vertraut sie ihrem Tagebuch ihre Sorgen an. Bisher bes...