3. Februar. 2012

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Liebes Tagebuch,
Die Zeit zieht ins Land.
Dir letzten Monate waren wirklich schön.
Ich konnte Mama Regelmäßig sehen und habe viel Zeit mit Eleni verbracht.
Die letzten Monate waren einfach Sorgenfrei.
Tagebuch kamst du dir vorstellen wie es ist sich mal um nichts Sorgen machen zu müssen?
Es fühlt sich so gut an, so schön, so erleichternd...
Heute kam Sophie zu uns.
Ich hab schon geahnt das das irgendwas auf sich hatte.
Sie war ewig nicht mehr hier.
Sie hat immer gesagt wenn es keine Probleme gibt, sich alle eingelebt haben oder es nichts neues gibt dann kommt sie auch nicht.
Also musste irgendwas sein.
Ich hab versucht zu lauschen Tagebuch.
Ich hab aber nur mitbekommen das es irgendwas mit Eleni zu tun hat dann hat mich Toni beim lauschen erwischt.
Was war nur passiert das mich jemand beim lauschen erwischt Tagebuch?
Ich glaube ich ein einfach aus der Übung. Ich dachte immer lauschen und nicht erwischt zu werden wäre meine geheime Superkraft. Aber entweder hab ich mich getäuscht oder ich hab einfach zu lange niemand mehr belauscht. Es gab ja auch lange nichts mehr was ich hätte belauschen können.
Aus Gründen entschied ich mich also für die zweite Variante. Toni hatte mich erwischt weil ich es zu lange nicht mehr gemacht hatte...
Auch mit Toni hab ich in letzter Zeit viel Zeit verbracht. Liv hat immer gesagt das er selbst nicht so viel Kontakt zu Pflegekindern zulässt weil er sich so schwer wieder von ihnen trennen kann aber zumindest bei mir steht fest das ich hier bleibe und bei Eleni ist es auch sehr unwahrscheinlich das sie je in ihre Familie zurückgeht.
Dachte ich zumindest.
Statt also zu hören über was Luana da mit Sophie redete durfte ich mir eine Standpauke darüber anhören wie unhöflich es ist andere zu belauschen. Er hat gesagt das das genau so wäre wenn jemand in meinen Tagebüchern lesen würde.
Ich will ja nichts sagen Tagebuch aber in meinen Tagebüchern haben schon viel zu viele gelesen. Weil sie dachten das sie mir helfen könnten wenn sie wüssten was in meinem Kopf vor sich geht aber das stimmt nicht!
Deswegen bin ich froh das du jetzt ein Schloss hast. Es kann also nur jemand in dir lesen wenn er einen Schlüssel hat und das bin ich!
Toni hat mich in mein Zimmer geschickt und da bin ich auch hingegangen. Wenn er mich nochmal beim lauschen erwischen würde wäre Ärger vorprogrammiert. Er hatte sich klar ausgedrückt.
Irgendwann hab ich Eleni gehört.
„Nein!", sagte sie geschrien und ich hab sie weinen gehört.
Dann war sie zu mir ins Zimmer gerannt und hatte sich schluchzend auf mein Bett geworfen.
Was war denn jetzt los?
„Eleni was ist?", hatte ich gefragt und eh sie mir einen Antwort geben konnte standen Luana und Sophie in der Tür.
„Eleni komm wieder her", rief Luana.
Ich bin zu ihr gelaufen und hab sie mehr oder weniger aus dem Zimmer gedrängt als Luana zu Eleni wollte und hab die Tür hinter uns zugemacht.
„Das was du jetzt gerade vor hattest hat jetzt überhaupt keinen Sinn. Lass sie!", hatte ich gesagt.
Luana hat mich angesehen.
„Wann bist du denn erwachsen geworden?", fragte sie.
„Vielleicht in der Zeit als ihr zwei in der Küche über Sajen gesprochen habt die Eleni zum weinen bringen?", schlug ich vor.
Sophie und Luana haben sich angesehen.
„Elenis Mutter ist wieder aus dem Gefängnis draußen. Sie hat sich bei mir gemeldet. Sie möchte das Eleni wieder zu ihr kommt", sagte Sophie.
„Wie bitte?", hatte ich gefragt.
Elenis Vater war nur deshalb noch im Gefängnis weil er mich angegriffen hatte und ich gegen ihr ausgesagt hatte aber das was Luana und Paulina damals belauscht hatten als Eleni mir von früher erzählt hatte reichte nicht mehr um Elenis Mutter auch im Gefängnis zu lassen.
„Sie hat das recht darauf ihre Tochter zu sehen. Es ist nicht nachgewiesen das Elenis Mutter ihr etwas getan hat. Solange Eleni nichts aussagt liegt das recht auf ihrer Seite und sie hat gesagt das sie nie etwas der gleichen getan hat", sagte Sophie.
„Aber es ist offensichtlich das da was nicht stimmt! Eleni weint wie du ihr gesagt hast das sie zi ihrer Mutter zurück muss", sagte ich.
„Ich weiß. Aber sie gilt als unschuldig. Eleni muss etwas sagen sonst muss ich ihrer Mutter zumindest die Chance geben es nochmal mit Eleni zu versuchen", hatte Sophie gesagt.
Weg sind sie die Sorgenlosen Monate Tagebuch.
Es ist wieder Zeit in den Boxring zu steigen und für Eleni zu kämpfen. Denn diesen Gegner. Ihre größte Angst kann sie nicht allein besiegen..

Mama hat ihren Regenschirm verloren - Wie Depressionen eine Familie verändernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt