Liebes Tagebuch,
ich hatte heute morgen kaum den Klassenraum betreten und meinen Platz für die erste Stunde zurecht gemacht als mein Lehrer auf mich zukam.
Er hat gesagt das Frau Schröder mich in ihrem Büro erwartete.
Was sollte das denn jetzt? Warum sollte ich zur Schulleitung?
In dem Moment war mir wirklich nicht klar was sie von mir wollte.
Ich hab mich also auf dem Weg zu ihrem Büro gemacht und so wie es sich gehört angeklopft.
Sie hat gerufen das ich reinkommen soll.
Etwas mulmig war mir schon zu Mute. Sie das an ihrem Schreibtisch und hat gesagt das ich mich zu ihr setzen soll.
Eigentlich war sie immer nett zu mir gewesen und hatte Rücksicht auf mich genommen wenn es mir wegen Mama mal nicht so gut ging aber ich wusste auch das sie sehr streng sein konnte und das das sie nicht gerade beliebt unter den Schülern machte.
Sie hat mich eine ganze Zeit lang nur angesehen und nichts gesagt Tagebuch.
„Marlene ich hab da ein paar sehr unschöne Dinge von Schülern der zweiten Klasse gehört", hatte sie gesagt.
Ah daher wehte der Wind also. Ich war mir ganz sicher das sie nur die halbe Wahrheit kannte anders konnte es gar nicht sein. Wieso sollte sich jemand freiwillig zugeben das er den Fehler gemacht hatte wenn er es auf jemanden anderen schieben konnte.
„Sie haben gesagt du hättest sie angeschrien und geschubst. Sie hatten wirklich Angst vor dir, Marlene", hatte sie gesagt und mich dabei auffordernd angesehen.
„Falsch! Ich hab ihnen gesagt das sie Eleni in Ruhe lassen sollen", hatte ich geantwortet.
„Um Eleni geht es also. Deswegen musst du noch lange nicht die Schüler angehen. Du hättest mit einem Lehrer reden können", sagte sie darauf hin.
„Ich hab mit Elenis Lehrerin gesprochen. Sie hat nur gesagt das sie sich nach den langen Ferien wieder neu zurechtfinden muss und dann auch wieder klar kommt und wenn sie Eleni nicht verteidigt dann tu ich es eben", hatte ich gesagt.
„Selbst wenn das stimmt. Musst du die zweiklässler noch lange nicht schubsen oder anschreien".
„Zuerst einmal och hab sie nicht geschubst und auch nicht angeschrien. Ich hab ihnen legendlich deutlich gesagt das sie Eleni in Ruhe lassen sollen oder Ärger mit mir bekommen", hatte ich gesagt.
„Überlass das einem Erwachsenen".
„Wenn die aber nichts machen! Erwachse warten immer viel zu lange!", hatte ich gesagt und war dabei lauter geworden als ich es eigentlich wollte.
„Marlene eigentlich bist du doch vernünftig. So kenne ich dich gar nicht. Du weißt das diese Schule anders ist als andere. Hier gibt es keine Gewalt egal welcher Art und anderen Kindern zu drohen gehört auch dazu", hatte sie gesagt.
Das war nicht fair Tagebuch. Ich wollte Eleni doch nur helfen und langsam hatte ich gemerkt wie ich wütend wurde. Wütend darüber das sie so unfair war.
„Dann sollten sie dafür sorgen das dieses Konzept auch funktioniert!", hatte ich wütend gesagt.
„Bitte?", hatte sie schon fast empört gesagt.
„Seit dem Liv nicht mehr auf die Schule geht und sich um die Streitigkeiten zwischen den Schülern kümmert funktioniert hier gar nichts mehr! Auf Eleni wird seit Beginn des neuen Schuljahres nur herumgehakt und keiner tut etwas dagegen und wenn sie es nicht auf die Reihe bekommen etwas dagegen zu unternehmen dann mach ich es eben", hatte ich gebrüllt und wollte den Raum verlassen.
„Hier geblieben!", hatte Frau Schröder gerufen. „Ich hab nicht gesagt das du gehen kannst. Warte hier kurz", hatte sie gesagt und war in den Nebenraum zur Sekretärin verschwunden.
Ich war gerade so wütend. Das war einfach nicht fair.
Ich hab versucht mich wieder zu beruhigen bis sie wieder kam.
„Marlene ich weiß du hattest es in der letzten Zeit nich gerade einfach aber das entschuldigt dieses Verhalten nicht! Das geht so nicht du kannst nicht so mit mir reden", hatte sie gesagt.
„Aber sie können das? Nur weil ich noch ein Kind bin heißt das nicht das ich weniger Respekt verdient habe als sie. Was stört sie gerade? Das ich etwas gesagt habe zu dem was ich ungerecht finde?", hatte ich gefragt.
„Das mit deiner Mutter ist wirklich schlimm. Sie war krank und dieses ständige hin und her das war sicher nicht leicht für dich und..."
Ich hatte sie unterbrochen. Was hatte das jetzt damit zu tun?
„Was hat meine Mutter jetzt damit zu tun? Das kann ihnen eigentlich ziemlich egal sein. Sie weichen meinen Fragen aus! Fakt ist ich weiß sie es ist wenn wirklich alle gegen einen Schießen. Wenn selbst die Lehrer einen fertig machen und das will ich Eleni ersparen verstehen sie das? Ich hab diesen Kindern nichts getan! Ich hab ihnen nur gesagt das es so nicht geht. Mir hat damals keiner geholfen und ich will das Eleni später mal sagen kann das ich ihr geholfen habe als es ihr schlecht ging und ich denke nicht das das falsch ist", hatte ich jetzt wieder ruhig gesagt.
Ich konnte die Unruhe in ihren Augen sehen. Sie wusste nicht mehr was sie sagen sollte.
Ha! Tagebuch ein Punkt für mich.
Marlene 1 : Frau Schröder 0
Gerade zu diesem Zeitpunkt hatte es an der Tür geklopft und Frau Schröder sah richtig erleichtert darüber aus.
Als ich mich umgedreht habe hab ich Nala in der Tür stehen sehen und sie ist reingekommen.
„Was ist hier los? Warum ist Marlene hier?", hatte sie gefragt und sich neben mich gesetzt.
„Mit jedem Satz steuert sie mehr und mehr auf einen Schulverweiß zu", hatte Frau Schröder gesagt.
Jetzt reichte es aber Tagebuch. Das war wirklich unfair. Das konnte sie nicht machen. Unf weil sie nicht mehr wusste was sie sagen sollte hatte sie Nala holen lassen.
„Marlene und ein Schulverweiß? Das sind zwei Wörter die gar nicht in einen Satz passen.
Das sind zwei völlig unterschiedliche Welten!", hatte Nala gesagt.
Danke Nala! Frau Schröders Gesicht zu urteilen hatte sie nicht damit gerechnet das Nala auf meiner Seite war.
„Marlene hat die Schüler aus der zweiten Klasse geschubst und angeschrien und legt einen Ton an den Tag den ich so gar nicht von ihr kenne", hatte Frau Schröder gesagt .
Was hatte sie denn gedacht? Das ich mich von ihr ohne Grund anschreien und beschuldigen lasse?
Nein die neue Marlene hat mehr Selbstvertrauen. Selbstvertrauen welches ausreicht um etwas zu sagen. Selbstvertrauen das ich vor allem durch das Kickboxen bekommen hatte, weil ich mich jetzt zu verteidigen wusste. Ich wollte Eleni auch mit zum Training nehmen aber sie hat sich geweigert. Obwohl ich mir sicher war das es ihr gut tuen würde aber sie hat gesagt das sie keinem Menschen wehtun oder angreifen möchte. Sie ist zu gut für diese Welt Tagebuch. Mit dieser Strategie hat man auf unserem Planeten kein leichtes Leben.
„Ich sag es gerne nochmal. Ich hab niemanden geschubst sondern nur gesagt das sie Eleni in Ruhe lassen sollen. Mehr nicht! Und ich hab gesagt das sie sich was einfallen lassen sollen damit die Schüler sich in Ruhe lassen. Eleni kann sich nicht allein verteidigen zumindest noch nicht und ich lasse nicht zu da sie fertig gemacht wird und wenn die Lehrer nichts machen dann mach ich was „, hatte ich gesagt.
„Da muss ich Marlene aber zustimmen. Eleni hat wirklich seit dem neuem Schuljahr ganz schöne Probleme in ihrer Klasse. Mir ist es auch aufgefallen das das schulklima unruhiger geworden ist seit dem Liv nicht mehr hier ist", hatte Nala gesagt und wieder schien Frau Schröder nicht zu wissen das sei sagen sollte.
Marlene & Nala 2 : Frau Schröder 0
„Ich glaube das es für die Schüler wichtig ist jemanden auf Augenhöhe haben an den sie sich wenden können wenn sie Probleme haben und der das ganze ein bisschen im Auge behalten kann und einschreiten kann wenn es Schwierigkeiten gibt. Das hat Liv Jahrelang sehr gut gemacht. Die Schule braucht einen neuen Schülersprecher der sich um all das kümmert", hatte Nala gesagt.
„Und wer soll das tun? Wer lädt sich den heut zu Tage noch den Hass aller Schüler auf", hatte sie gefragt.
Was war denn heute nur los mit ihr?
„Liv wurde nie von jemanden gehasst sie wurde respektiert. Sie war nicht nachtragend und das ist wichtig. Selbst wenn es Montag ein Problem mit einem Schüler gab wurde das Montags auch geklärt und sie hat ihn Dienstag wieder ganz nochmal begrüßt und es war vergessen. Sie hat es ihm nicht so ewig nachgetragen. Dieser Posten ist wichtig für dir Schüler Frau Schröder. Liv hat damals gemerkt das mit Marlene irgendwas nicht stimmt. Ohne Liv hätte vielleicht nie jemand gemerkt das bei Marlene Zuhause etwas gewaltig schiefgeht. Das sie geschlagen wird und fast sich selbst überlassen ist. Wer weiß wo sie heute wäre wenn Liv das nicht bemerkt hätte. Ich finde des sehr unprofessionell von ihnen Marlene ins Büro zu zitieren und ihr eine Standpauke darüber zu halten das es falsch war sich für ihre Mitschüler einzusetzen denn das ist es was diese Schule eigentlich ihren Schülern vermitteln will. Sich für ihre Mitmenschen einzusetzen und eben nicht wegzusehen. Ich gehe mit Marlene jetzt wieder in den Unterricht und sie denken bitte mal darüber nach. Heute scheint nicht ihr bester Tag zu sein aber es ist sehr sehr unfair von ihnen das an ihren Schülern auszulassen", hatte Nala gesagt und wir waren aus dem Büro gegangen ohne das sie noch etwas gesagt hatte.
Marlene & Nala 3 : Frau Schröder 0
„Ich hab schon gedacht sie lässt mich gar nicht mehr gehen, danke", hatte ich zu Nala gesagt.
„Nimm dir das was sie gesagt hat nicht zu Herzen ok? Ich weiß nicht was heute mit ihr los ist. Eigentlich ist sie nicht so", hatte Nala gesagt.
Den restlichen Tag gab es nichts besonderes mehr.
Frau Schröder hab ich heute in der Schule nicht mehr gesehen.
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Mama hat ihren Regenschirm verloren - Wie Depressionen eine Familie verändern
Teen Fiction-Depressionen betreffen die ganze Familie auch wenn nur ein Mitglied daran erkrankt ist- Das das Leben nicht fair ist, bekommt die siebenjährige Marlene zu spüren. Seit sie Schreiben gelernt hat vertraut sie ihrem Tagebuch ihre Sorgen an. Bisher bes...