Kapitel 8: Das mit den Weisheiten und den Abenteuern (9)

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Wir hatten uns ein winziges Ferienappartement gemietet. Der Herd stand keine zwei Meter neben dem Bett und das Badezimmer war gerade so groß, dass man sich alleine die Zähne putzen konnte. Alles andere hätten wir uns niemals leisten können- und trotzdem war es perfekt für uns. Das Zimmer hatte einen kleinen Balkon, von dem aus man direkt auf den Rio Douro schaute, der sich an diesem Abend ein rot-goldenes Bad in der untergehenden Sonne gönnte. Ink und ich, beide müde von einer ersten Erkundungstour durch das historische Stadtzentrum von Porto, das uns mit seinen engen Gassen und mehr noch seinen steilen Hügeln beeindruckt hatte, hatten uns Spaghetti mit Tomatensauce gekocht und auf dem Balkon gegessen. Eine halbe Flasche von dem portugiesischen Weißwein war auch draufgegangen und während wir beide träge, mit vollem Bauch und den Füßen auf dem Balkongeländer entspannten und dem spektakulären Farbenspiel über dem Fluss zuschauten, kraulte ich ihren Nacken. Wir sprachen nicht viel, während die Sonne langsam unterging und ich versuchte einmal mehr zu fassen, was sich gerade alles änderte. Die Schulzeit war vorbei. Ich würde- oder besser wir würden- eine Wohnung in einer neuen Stadt suchen müssen. Wir würden studieren. Ich hatte keine wirklich genaue Vorstellung davon, was das bedeuten würde. Julian und Sina hatten nicht studiert und konnten mir meine Fragen zu dem Thema nicht wirklich beantworten. Ingas Eltern prophezeiten uns eine gleichzeitig fantastische und herausfordernde Zeit. Alles was ich hörte, war wenig konkret und ich versuchte mich damit abzufinden, nicht zu wissen, was auf mich zukam. Es war ein Sprung ins kalte Wasser.

„Luke?", murmelte Inga neben mir wohlig, streckte sich und piekste mir zielsicher mit dem Finger zwischen die Rippen, als sie bemerkte, wie ich den Weg aus meiner Gedankenwelt zurück zu ihr auf den Balkon einen Augenblick suchen musste. Kitzelig zuckte ich zur Seite und fing ihre Finger ein, bevor sie die Oberhand gewinnen konnte. „Ich habe was vor mit dir.", fügte sie mit einem Lächeln hinzu.

„Muss ich Angst haben?"

„Ich weiß nicht.", erwiderte sie und befreite ihre Finger aus meinem Griff. „Vielleicht."

Beunruhigt sah ich zu ihr auf, als sie aufstand und mir die Hand entgegenstreckte. Manchmal hatte sie gefährliche Ideen.

„Komm schon mit.", sagte sie und verdrehte die Augen, was weniger genervt als nervös ausfiel.

„Was hast du vor?"

„Was habe ich wohl vor, Luke?" Ein Hauch Rosa überzog bei den Worten ihre Wangen und nachdem der Groschen gefallen war, schlug ich in ihre Hand ein und folgte ihr nach drinnen.

Wir hatten kaum die Balkontür hinter uns geschlossen, als Ink mir fest in den Nacken griff und mich zu sich heranzog. Ihre Lippen bewegten sich drängend auf meinen, als habe sie den ganzen Tag darauf gewartet, mich so küssen zu dürfen und ihre Hüfte drängte sich so auffordernd an meine, dass meine Hände in Sekundenschnelle von ihrem Rücken über ihre Hüfte zu ihrem Po wanderten und sich an die perfekte Rundung schmiegten. Ink so zu küssen, meine Zungenspitze mit ihrer tanzen zu lassen und ihre Lippen so auf meinen zu fühlen, dass dieses fantastische Gefühl ohne Umwege meine Körpermitte erreichte, konnte notwendig werden wie Atemholen.

Sie seufzte wohlig, als ich meine Hände unter den Bund ihrer Shorts schob und ihre warme Haut unter meinen Fingerspitzen spürte. Spätestens jetzt musste sie spüren, dass mein Blut südwärts gewandert war. Mein Penis zuckte, als sie mit ihren Lippen meinen Mund verließ und erst sachte, dann fester an meinem Hals zu knabbern begann. Als sie sanft an meiner Haut saugte, schoss mir das Gefühl wie ein Stromschlag in die Leistengegend und ich stöhnte unwillkürlich auf. Inga lachte leise, während sie meinen Hals mit weiteren Küssen bedeckte. Ich liebte es, wenn sie das machte, wenn ihre Zunge Muster auf meine Haut malte und ihre Finger derweil dasselbe unter dem Stoff meines T-Shirts machten. Vielleicht machte es mich auch ein bisschen wahnsinnig. So oder so- ich löste mich von ihr, um mir eine Atempause zu verschaffen und ihr gleichzeitig das sommerliche, olivfarbene Top mit den dünnen Spaghettiträgern über den Kopf zu ziehen. Als sie meinem überwältigten Blick bemerkte, der an ihren Brüsten und dem Spitzenstoff ihres BHs hängen geblieben war, nahmen ihre Wangen ein kräftigeres Rosa an und ich sah jene Spur der Unsicherheit in ihren Augen aufflammen, die sie immer noch regelmäßig beschlich, wenn wir miteinander schliefen.

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