𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 𝓟𝓸𝓿:
Unsere Lippen passten sich perfekt aufeinander an, während sie sich sanft gegeneinander bewegten.
Es war nicht unser erster Kuss, doch der erste, der sich so magisch anfühlte.
Es fühlte sich so an, als würden eine Horde an Ameisen über meinen ganzen Körper krabbeln, mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Meine Finger zuckten unruhig, ich zog eine meiner Hände aus seinen und legte sie an seinen Nacken. So drückte ich ihn noch näher zu mir heran, sog seinen Duft dabei gierig in mich ein.
Somit vertiefte ich auch den Kuss umso mehr, worauf Jungkook sich nach einigen Sekunden auch einließ.
Es dauerte nicht lange, bis mein Bunny näher an mich heranrückte und nach meinem Oberkörper tastete.
Zuerst realisierte ich nicht, was er von mir wollte, bis es mir einleuchtete und ich ihn rittlings auf meinen Schoß zog, ohne den Kuss zu unterbrechen.
Beinahe sofort stützte er sich mit seinen Händen auf meiner Brust ab, seufzte wohlig und drückte sich noch enger an mich.
Ich freute mich über jede kleine Berührung oder Geste, die von dem Braunhaarigen ausging, doch dass er plötzlich so in die Offensive ging, überraschte mich ungemein. Beschweren werde ich mich diesbezüglich nicht, ich werde diese paar Sekunden wohl eher auskosten müssen, bevor alles wieder seine ursprüngliche Form annimmt.
Dieses Zusammentreffen unserer Lippen war weder von Lust geleitet noch gefüllt. Es war voller unbeschreiblicher Gefühle.
Während immer mehr Adrenalin durch meine Adern gepumpt wurde, genoss ich die letzten Momente in dieser Position, bevor wir uns voneinander lösten.
Danach noch spürte ich seine Lippen auf meinen, sein Geschmack blieb ebenso verweilend.
Ich konnte deutlich den Balsam spüren, der von ihn auf mich übertragen wurde, seiner war dezent verschmiert.Die Wangen rot, der Mund geschwollen, die Haut erhitzt und sein Atem schwer. So saß er auf meinem Schoß, lehnte sich erschöpft wegen des Gefühlschaos gegen meine Brust.
Ich schloss vorsichtig meine Arme um ihn und genoss den Moment.
Ich wusste schließlich nicht, wann ich das nächste Mal die Chance bekam, ihn im Arm halten zu können.Meinen Kopf legte ich auf den des Schülers und überlegte, wie ich ihn so runterreden konnte, dass er nicht allzu sehr über die letzten Fetzen unseres Gesprächs nachdenkt.
"Ich brauche noch etwas Zeit, bis ich dir sagen kann, wer ich bin. Bis dahin arbeiten wir an uns und dann wird die Zeit auch schneller gekommen sein, als du schauen kannst. Jetzt ist nur nicht der richtige Zeitpunkt, okay?", sagte ich schließlich.
Ergeben seufzte und nickte er, woraufhin er von mir einen Kuss auf die Stirn gedrückt bekam.
Dies brachte ihm sogleich ein nahezu sorgenfreies Lächeln ein.Mein Handy gab plötzlich den Benachrichtigungston von sich, den ich mir für San ausgesucht hatte.
Leicht zuckte der Junge auf meinem Schoß wegen des plötzlichen Geräuschs zusammen, während ich das Gerät aus meiner Jackentasche fischte und es entsperrte.
Kommst du dann nochmal zu mir und klärst mich auf?
Schmunzelnd verkniff ich mir ein Lachen. Er wollte natürlich sofort wissen, was unser Gespräch bewirkt hat und wie der finale Standpunkt der Dinge jetzt nun aussah.
Bin gleich bei dir.
Trocken schluckend vergrub ich mein Gesicht in der Halsbeuge meines Bunnys und inhalierte seinen Eigenduft.
Es passte mir nicht, dass ich jetzt Wohl oder Übel gehen musste, doch San war leider sehr ungeduldig und er würde es mir wahrscheinlich Böse nehmen, wenn ich nicht wirklich gleich auf der Matte stand.
Als hatte es sich der Jüngere schon gedacht, oder es zumindest geahnt, umschlung er mich mit seinen Armen umso fester.
"Geh' nicht!", bat er mich mit einem fast schon flehenden Unterton.
"Ich will ja auch nicht gehen, aber ich muss", erwiderte ich entschuldigend.
Seine Lippen hatten sich zu einem riesigen Schmollmund geformt, als er zu mir aufblickte.
Zwar konnte er mich nicht sehen, doch er wusste um den Effekt, den er auf mich hatte.
Und ich musste dabei leider auch zugeben, dass es wirkte.
"Ich werde morgen wiederkommen, versprochen. Direkt nach dem Ausflug ins Museum werde ich hier auf der Matte stehen!", machte ich einen Kompromiss und zeitgleich auch ein Versprechen.
"Sofort nach dem Ausflug! Keine Sekunde länger!", forderte er, duldete keinen Widerspruch in seiner Stimme.
"Ist gut", meinte ich daher.
Damit gab er sich dann auch zufrieden, was er mir mit einem Nicken und einem breiten Hasenlächeln zeigte.
Mit einem letzten Kuss auf die Nasenspitze schob ich den Kleineren von mir und richtete meine zerknitterten Kleider, nachdem ich aufgestanden war.
"Bis morgen, Bunny", verabschiedete ich mich, versuchte dabei, meine traurige Stimmlage mit einem Lächeln zu überspielen.
Er gab mir nur ein Murren als Antwort, spielte nun wieder mit seinen Fingern.
Es tat mir leid, dass ich ihn verlassen musste, obwohl ich noch hier bleiben wollte und er offensichtlich auch nicht wollte, dass ich gehe.
Langsamen Schrittes lief ich auf die Tür zu, drehte mich für heute ein letztes Mal zu ihm rum, um danach aus dem Zimmer zu verschwinden.
Sobald ich die Tür schloss hatte ich das Gefühl, wieder umkehren zu wollen.
Es fühlte sich so an, als würde mir mein Herz eingeklemmt werden, es war ein penetrantes Gefühl.
Ich wollte es am liebsten sofort wieder loswerden, doch ich wusste, dass sowas dazugehört.
Dennoch war ich im Übermaß erleichtert, da ich dieses Gespräch hinter mir und das Problem aus der Welt hatte.
Mir viel eine riesige Last von den Schultern, ich konnte endlich wieder normal atmen.
Ich musste vorerst nicht mehr darum bangen, dass unsere Beziehung, oder eben das, was wir hatten, nun zu Ende wäre, doch zum Glück bekam ich eine zweite Chance.
Eine zweite und wahrscheinlich auch letzte Chance, die ich mir nicht verhauen durfte.
Der erste Schritt in die richtige Richtung, um eine standhafte Beziehung aufzubauen, war bereits getan. Wir hatten über Probleme geredet und Lösungen für diese gefunden.
Der zweite Schritt wird sein, mich zuerst bei meinem Hausarzt zu melden, ihm von meinen Aggressionen zu berichten und dann meine damalige Therapeutin aufzusuchen.
Ich würde schneller die erste Sitzung bekommem, wenn ich von meinem Arzt ein Rezept bekäme, und bei der Gelegenheit würde ich auch gleich mit erwähnen, dass ich bereits einmal bei Frau Lee in Therapie war und wieder zu ihr wollte. Somit würde er mich auch zu ihr schicken, da es in solch einer Situation vom Vorteil ist, wenn der Patient einen Therapeuten bekommt, der eventuell schon die Vorgeschichte und den Patienten persönlich kennt.
Ich würde Frau Lee die Situation schildern, zumindest so weit, wie es auch möglich war, ohne hinter Gittern zu landen, und dann würde sie mich, bestimmt mit Erfolg, behandeln.
Sie wusste die ganze Geschichte, alles, was ich bereits geleitet von Wut getan habe und sie wusste auch, wie wichtig mir es war, so normal wie möglich zu leben.
Die ersten Schritte in die richtige Richtung.
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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️
Fanfiction'Versteck' den Schlüssel unter der Fußmatte, setze dich auf dein Bett und lege dir eine Augenbinde um, wenn du wissen willst, wer ich bin. Bis bald, mein kleiner, hübscher Bunny.' _ "Ist es das, was wir haben? Eine Beziehung?", hörte ich ihn leise w...