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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:

Nach der Sache mit Jin und Namjoon endete die Pause, sodass wir zurück in unsere Klassen gingen.

Es würde nur noch zwei Stunden dauern, bis ich meinen Bruder anrufen konnte.

Ich vermisse ihn täglich und es ist schwer, aufzuwachen, nicht gemeinsam mit ihm am Tisch zu sitzen und zu frühstücken.

Zum Glück hatte ich nun meine Freunde, die mir auch sehr wichtig waren, jedoch nie die Gegenwart von Woong ersetzen können.

***

Die zwei Stunden zogen sich wie Kaugummi in die Länge, doch ich überstand sie problemlos.

Da die letzte Stunde Sport war, trat ich eben aus der Turnhalle. Jimin war bereits fertig gewesen und ist schon auf unser Zimmer, weshalb ich nun allein gehen müsse.

Die frische Luft umhüllte mich, als ich mit meinem Rucksack auf dem Rücken hinaustrat.

Gerade wollte ich zum Gehen ansetzten, da legten sich zwei Hände vor meine Augen.

Da nun alles dunkel um mich war, konnte ich nicht sehen, wer mir die Sicht verdeckte.

"Na? Hast du mich vermisst?"

Woong?

Als er die Hände von meinen Augen nahm, drehte ich mich prompt um.

Tatsächlich stand mein Bruder vor mir.

Glücklich fiel ich ihm um den Hals, drückte einen dicken Kuss auf seine Wange.

Lachend erwiderte der Ältere die Umarmung, gab mir ebenfalls einen Kuss.

Grinsend lösten wir uns wieder voneinander und sahen uns dann in die Augen.

"Was machst du hier?", wollte ich aufgeregt wissen, was den Braunhaarigen herzhaft auflachen ließ.

"Ich bin hier, um dich zu besuchen, Dummerchen. Hab' dich ziemlich vermisst, außerdem habe ich nichts besseres zu tun und frei habe ich auch."

Grinsend wuschelte er mir durch meine gewellten Haare, betrachtete mich dabei eingehend von oben bis unten.

"Du siehst irgendwie anders aus, aber es gefällt mir."

Seine Meinung gab er schon immer ehrlich und frei hinaus, weshalb ich mir sicher sein konnte, dass es ihm wirklich gefällt.

Dank Jimin machte ich einen reiferen, aber dennoch niedlichen Anschein.

Ich hatte immer etwas Make-up auf meinem Gesicht, vorallem Lidschatten trug ich mir auf, dazu noch wellte ich jeden zweiten Tag meine braunen Haare und legte sie zu einen Mittelscheitel.

"Hör zu, ich muss noch Duschen und mich umziehen. Du kannst derweil in meinem und Jimins Zimmer warten, es würde auch nicht lange dauern, ja?"

"Wer ist Jimin?"
Verwirrt zog er seine Stirn in Kraus.

Ich hatte bereits von meinen Freunden erzählt, doch Woong muss die Namen wieder vergessen haben.

"Mein Zimmerpartner und sozusagen bester Freund", klärte ich ihm auf, dabei schwang ein Hauch von Stolz in meinem Unterton mit.

"Es freut mich, dass du Freunde gefunden hast. Ich hoffe doch sehr, dass du dich auch hier wohl fühlst."

Lächelnd blickte er mir direkt in die Augen, während ich nickte.

"Alle sind nett und mit meinen Freunden macht Schule auch mehr Spaß. Die Lehrer hier sind freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Es ist wirklich toll hier!"

Ich konnte schwören, dass meine Augen während meiner Erzählung glänzten, was auch Woong breit zum lächeln brachte.

"Komm, umso schneller ich duschen kann, umso schneller können wir etwas unternehmen!"
Aufgeregt, auf den heutigen Tag mit meinem Bruder, zog ich ihn prompt an seinem Arm mit mir her.

Schwerfällig folgte er mir, versuchte bei meinem ganzen Enthusiasmus nicht über seine eigenen Füße zu stolpern.

Sein amüsiertes Lachen beachtete ich erst gar nicht, zog ihn einfach weiter auf dem gepflasterten Gehweg zum Gebäude.

Dort war die Tür, wie eigentlich immer, offen, sodass wir unbeschwert hinein kamen.

Still liefen wir durch die Gänge, um zu meinem und Jimins Zimmer zu gelangen, in dem der Blonde wahrscheinlich gerade auf seinem Bett liegen würde.

Schon bald waren Woong und ich vor der Tür angekommen, die ich direkt mit dem Schlüssel auf schloss.

Als wir eintraten, sah ich den Kleineren tatsächlich auf seinem Bett liegen und am Handy spielen.

Jimin drehte sich direkt um, als er die Tür aufgehen hörte.

Leicht verwirrt zogen sich seine Augenbrauen zusammen, als er Woong erblickte.

"Das ist Woong, mein Bruder. Ihr könnt euch ja schon einmal unterhalten, ich muss jetzt nämlich duschen."
Nach meinen Worten schnappte ich mir direkt neue Sachen aus meinem Kleiderschrank und lief mit mit ihnen im Arm zielstrebig ins Bad.

Dort angekommen schälte ich mich aus meinen Kleidern, legte mir ein Handtuch bereit, stieg unter die Dusche und wusch mich anschließend.

Nachdem ich mich mit warmen, nahezu heißen, Wasser abgeduscht hatte, zog ich mir meine frische Kleidung an und erneuerte mein dezentes Make-up.

Bevor ich zurück ins Zimmer ging, verräumte ich alles, was ich eben benutzt hatte und strich mir vor dem Spiegel nochmals meine Kleidung glatt.

Zufrieden mit mir selbst öffnete ich die Tür, die zurück ins Zimmer führte, in dem mein Bruder und mein Freund auf mich warten würden.

Diese redeten angeregt miteinander, unterbrachen sich auch nicht, als ich aus dem Bad trat.

Schnell setzte ich mich zu Woong und lehnte mich an seine Schulter.

Er legte ebenfalls einen Arm um mich, um mich näher an sich zu ziehen.

Für eine gefühlt kurze Zeit schloss ich die Augen, machte mir erst gar keine Mühe, dem Gespräch zu folgen.

Ich hatte die Augen geschlossen, bis mich jemand sanft an meiner Schulter rüttelte.

Woong lächelte mir süß zu, was mich ebenfalls dazu anregte, die Mundwinkel in die Höhe zu ziehen.

"Wollen wir ein Eis essen? Ich bin vorhin an einem Einstand vorbeigefahren, der sah ganz akzeptabel aus."

Aufgeregt, wie ein kleines Kind, nickte ich und fing an, breit zu grinsen.

"Na dann, los geht's!"

"Warte! Wo schläfst du diese Nacht eigentlich?", fragte ich.
Es wäre dumm, später noch zurück nach Busan zu fahren, immerhin sind das schon etwa anderthalb Stunden.

"Ich kann im Auto schlafen, das ist kein Problem", antwortete er unbekümmert.

"Auf gar keinen Fall! Du schläfst hier! Wir quetschen uns einfach in das Bett, haben wir damals auch immer gemacht."

Ich sah soeben, dass mein Bruder widersprechen wollte, da verschränkte ich trotzig die Arme vor der Brust.

Ergeben seufzte er, nickte danach lächelnd.

"Wenn das keine Umstände macht, schlafe ich gerne bei dir, Kookie", stimmte er letztendlich zu.

"Super! Jetzt lass uns gehen, ich hab Hunger auf Eis!"
Erneut, wie vor einer halben Stunde, zog ich ihn am Arm mit mir.

Die Tür hinter uns schließend, machten wir uns auf den Weg nach draußen.

Dabei hatten wir unsere Ärme ineinander verhakt, bemerkten nicht, dass uns jemand zu beobachten schien.

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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt