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𝓙𝓲𝓷 𝓟𝓸𝓿:

Nervös stand ich vor dem Zimmer und sah auf die beige Tür.

Minuten schon stand ich hier, wollte klopfen, traute mich jedoch nicht.

Ich musste mit ihm reden, da ich mir endlich sicher war, was ich wollte.

Ich wusste nicht, wie sich die Situation nur so schnell ändern konnte.

Zum Anfang war der Größere der, der mich um jeden Preis haben wollte und jetzt stand ich vor seinem Zimmer und bat um Entschuldigung.

Ich hätte vor Monaten nicht annähernd denken können, dass ich mich mal in dieser Position befinden würde.

"Möchtest du noch länger hier draußen stehen bleiben oder möchtest du mir gleich sagen, was du hier willst, Jin?", hörte ich plötzlich eine raue Stimme hinter mir fragen.

Blitzschnell drehte ich mich um.

Yoongi stand nun keinen Meter mit verschränkten Armen vor mir, sah mich abwartend an.

Schluckend presste ich meine plumpen Lippen aufeinander.

"Ich möchte mit Namjoon reden", gab ich von mir.

Kurz zog er eine Augenbraue in die Höhe, schien nicht zufrieden mit meiner Antwort zu sein.

"Du hast dich entschieden, nehme ich an?"

Hastig nickte ich, sodass meine Haare wild umher fielen.

"Namjoon schläft noch, aber das sollte kein Problem sein", meinte der Minthaarige.

Froh darüber, dass Yoongi mich zu ihm ließ, lächelte ich.

Gemeinsam traten wir in das Zimmer, was Yoongi zuvor erst aufschließen musste, sodass ich meinen Schwarm schon bald schlafend in seinem Bett ausmachen konnte.

Seine Haare waren verwuschelt, seine Wangen druch seine Seitenlage zusammengedrückt und die Mundwinkel voller Sabber.

Sein Anblick ließ mich leicht schmunzeln, er sah in diesem Moment einfach mehr als niedlich aus.

Lächelnd setzte ich mich auf die Bettkante, strich ihm einige Haare aus dem Gesicht, sodass ich ihn anschauen konnte.

"Ich gehe jetzt, muss zum Training. Ich vertraue darauf, dass du ihm nicht weh tust und ihr, wenn ich wieder komme, knutschend im Bett liegt! Du tust ihm wirklich gut und er mag dich, mach das ja nicht kaputt!"

Ich hatte nichtmal Zeit, um zu reagieren, da war der Kleinere auch schon mit seinen Trainingssachen aus der Tür verschwunden, ließ mich mit Namjoon allein.

Ich rückte näher zu diesem heran, strich mit dem Daumen über seine Wange.

Blinzelnd öffnete er die Augen, gähnte einmal herzhaft und streckte sich dann soweit, wie es eben in seiner liegenden Position möglich war.

Sein Blick war noch verklärt wegen der Müdigkeit.

Es dauerte einige Zeit, bis er mich erkannte.

Seine Stirn legte sich in Falten, er richtete sich leicht auf und rieb sich schnell und nur notdürftig den Schlafsand aus den Augen.

"Was machst du hier?", fragte er mich mit rauer Stimme.

Schluckend knette ich meine Hände.

"Ich möchte mit dir reden", gab ich als Antwort.

"Worüber solltest du mit mir reden wollen? Es war doch alles gesagt", meine er monoton.

Er presste seinen Kiefer aufeinander, was zugegebenermaßen ziemlich heiß aussah.

Leicht schüttelte ich den Kopf, um zu verneinen.

"Du meintest, dass du nicht mein Versuchskaninchen spielen willst. Du wolltest meine Nähe nicht, weil ich mir nicht sicher war, was ich für dich empfand."

Verständnislos sah er mich an, zuckte dann mit den Schultern

"Ja, und?"

Tief durchatmend verdrehte ich die Augen. Er war doch so schlau, wieso kam er nicht von selbst darauf, was ich wollte?

"Ich weiß jetzt, was ich für dich empfinde", meinte ich leise.

Seine Augen weiteten sich, er setzte sich nun komplett auf und sah mich gespannt an.

"Wie lautet deine Entscheidung?", wollte er von mir wissen.

"Kommt glaube ich ganz darauf an, ob du mich denn immernoch willst", gab ich unsicher zurück.

Seine Mimik wurde weich, ehe er mir seine große Hand an die Wange legte.

"Wieso sollte ich dich nicht mehr wollen?"

Erleichtert schloss ich kurz die Lider, ich war froh über seine Antwort.

"Weil ich ziemlich doof zu dir war", murmelte ich trotzdessen bedrückt.

"Du wusstest einfach nur nicht, wie du deine Gefühle einordnen solltest. Ich war nicht wirklich sauer auf dich, Jin, ich wollte dir bloß Zeit geben und mich schützen, um nicht eventuell dann doch zu sehr verletzt werden. Meine Gefühle für dich haben sich aber nie geändert", besänftigte er mich.

Es war einige Sekunden lang ruhig, ich ließ mir seine Worte genauestens durch den Kopf geben.

"Wie hast empfindest du nun für mich?"

Rot werdend senkte ich meinen Blick.

"In den letzten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht. Ich hätte die Tage wirklich lieber mit dir verbracht. Ich habe dich vermisst", redete ich um den heißen Brei herum.

Es war mir peinlich, es laut auszusprechen und so wie es schien, hatte mein Gegenüber dies auch schon bemerkt, da er mir nur schmunzelnd zuhörte.

"Ich dich auch und stimmt, die Abschlussfahrt mit dir zu verbringen wäre definitiv noch schöner gewesen. Willst du mir jetzt eine Antwort auf meine Frage geben?", fragte er mich grinsend.

Seine Grübchen zogen meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich und ich wollte am liebsten hinein fassen.

Mein Starren wurde durch ein amüsiertes Räuspern unterbrochen.

"Ich liebe dich", platzte es aus mir heraus.

Mut roten Wangen blickte ich auf den Größeren, wessen Grinsen immer breiter wurde.

"Na endlich. Ich dachte schon, du kommst nie auf den Punkt", murmelte er belustigt und erleichtert gleichermaßen, bevor er sich zu mir vor beugte.

Sein Kopf schwebte nun direkt vor meinem, er musterte mein Gesicht genauestens.

Wir verbrachten einige Sekunden nur mit Starren, ehe er den Abstand zwischen unseren Lippen endlich verringerte und seinen Mund auf meinen legte.

Zufrieden seufzte ich, lehnte mich weiter zu ihm heran, suchte seine Nähe und Wärme, die ich viel zu lange nicht mehr spüren durfte.

Ich hatte ihn vermisst und es wurde mir von Sekunde zu Sekunde mehr klar, weshalb ich mein Bestes gab, mir wenigstens seinen Eigengeruch einzuprägen.

Sein Geruch wirkte beruhigend auf mich ein, doch mein Herzschlag wurde dadurch nicht ruhiger.

Ich war nicht unbedingt aufgeregt, weshalb mein Herz Marathon lief, ich war bloß sehr verliebt.

Ich war verliebt in den braunhaarigen Mann for mir, der mich genauso sehr liebte, nur halt schon viel länger wie ich es tat.

Mit meiner Hand an seinem Hinderkopf presste ich ihn näher zu mir, inhalierte seinen Duft und spürte das Kribbeln in mir, ließ es auf mich einwirken.

Ich war wirklich unsterblich verliebt!

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Nächsten Freitag ist Lesenacht(-nachmittag). Es werden vorraussichtlich ab 15 Uhr 5-6 Kapitel gepostet :)

⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt