𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 𝓟𝓸𝓿:
Befreit von dem beklemmenden Gefühl, was ich in den letzten vierundzwanzig Stunden empfand, trat ich den Flur entlang. Gerade wollte ich in mein Zimmer gehen, da fiel mein Blick auf die Tür meines besten Freundes.
Trotzdessen, dass ich meinem Bunny jetzt klar gemacht hatte, dass er mir gehörte und niemandem sonst, war da noch das schlechte Gewissen, was nicht verschwand.
Ich wollte San nie so angehen, doch in dem Moment war ich einfach wütend. Wütend auf Jungkook, aber auch auf mich selbst.
Immerhin hätte ich es ihm von vornherein klar machen sollen, damit es keine Probleme damit gab.
Ich hätte ihm somit nicht eben weh getan, denn das hatte ich, das war mir klar, und ich hätte mich nicht mit San verstritten.
Kurz dachte ich daran zurück, wie sich Bunnys Gesicht verzog, als ich seiner Kehle die Luft abdrückte und er kaum noch atmen konnte.
Es war, als hätte ich in diesem Moment von selbst gehandelt, ohne jegliche Kontrolle darüber zu besitzen. Ich tat es einfach, obwohl es definitiv nicht geplant war.
Ich wollte ihm nur klar machen, dass er mir gehörte, ihn markieren und es mit Worten verdeutlichen, nicht mit körperlichen Schmerz, indem ich ihn würge.
Ich würde mich beim nächsten Treffen wohl dafür entschuldigen müssen, denn es war keinesfalls okay, was ich getan hatte.
Außerdem wollte ich ihn ja nicht vergraulen, das war das Letzte, was ich wollte.
Seufzend wegen der Gesamtsituation lief ich zu Sans Zimmer, an dem ich auch gleich anklopfte.
Ich wusste nicht, ob er da war, doch ich hoffte es inständig.Erleichtert stieß ich die Luft aus, die ich vor Anspannung unmerklich angehalten hatte, als mein bester Freund seine Tür öffnete und mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
Abwartend musterte er mich, wobei ich einen kleinen Schimmer Freude in seinen Augen aufblitzen sehen konnte.
Auch wenn er anders tat, so wusste ich dennoch, dass er glücklich über meinen Besuch war.
"Was willst du hier?", fragte er monoton und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
Milde lächelnd sah ich ihn an, kratzte mich dabei etwas unbeholfen am Nacken.
"Ich wollte mit dir reden...und mich entschuldigen", meinte ich schließlich und erwischte ihn dabei, wie er nach unten blickte, um sein minimales Lächeln zu verstecken.
Die Reue, die sich in meiner Mimik sichtbar machte, war nicht gespielt, was auch mein bester Freund zu merken schien, nachdem er wieder aufsah.
Nickend trat er zur Seite, verschaffte mir somit Platz, damit ich eintreten konnte.
Es war eigentlich relativ schwer für mich, über meine Fehler zu sprechen, doch ich gab trotzdem immer mein bestes. Auch jetzt würde ich mein bestes geben, da San eine wichtige Person für mich war.
In seinem Zimmer angekommen setzte ich mich auf seinen Schreibtischstuhl, er hingegen nahm auf seinem Bett platz.
"Also..."
Kurz räusperte ich mich, bevor ich mir einige Worte im Kopf durchgehen ließ und anschließend zu sprechen begann."Es tut mir leid! Ich hätte dich nicht so anmaulen dürfen, das war falsch. Ich war unglaublich wütend und habe es an dir ausgelassen. Kannst du mir verzeihen?"
Nach einem tiefen Blick in seine Augen, die aufmerksam auf mich gerichtet waren, war ich mir nur noch mehr unsicher, ob er mir verzeihen konnte.
Er blickte ziemlich unentschlossen drein, kaute dabei auf seiner Unterlippe herum.
"Wieso warst du wütend"?, fragte er schließlich.
"Ich habe Jungkook gesehen, wie er mit einem anderen Kerl ausging. Ist aber eigentlich egal. Ich hätte meine Wut nicht an dir auslassen dürfen und mich im Griff haben müssen."
"Stimmt, hättest du nicht. Aber du bist eben zu impulsiv und lässt deine Wut dann andere spüren, die nichts damit zu tun haben. Du musst das endlich in den Griff bekommen, Tae!", meinte er anfangs monoton, ende zu jedoch warnend.
Ergeben senkte ich den Blick. Ich wusste nur zu gut, dass er Recht hatte.
Ich musste meinen Jähzorn endlich bändigen, egal wie schwer es auch werden würde, doch so konnte es keinenfalls weitergehen.
"Ich glaube, ich habe Mist gebaut", flüsterte ich nach einigen Sekunden schweigen.
Irritiert zog mein bester Freund seine Augenbrauen zusammen und musterte mich eingehend.
"Was meinst du?", stellte er die Frage, wegen der ich fest schlucken musste.
"Ich war so sauer auf ihn, dass ich eventuell etwas handgreiflich geworden bin", murmelte ich in meinen nicht vorhanden Bart.
"Bitte was?! Ist jetzt nicht wirklich dein ernst, oder?", zischte mich San wütend an.
Ich fühlte mich plötzlich neben ihm so klein und machtlos, dass ich automatisch etwas in mich einsank.
"Ich habe ihn gewürgt, während wir es getrieben haben", gab ich schließlich die ganze Wahrheit preis.
Der Blick meines Gegenübers wurde nur noch fassungsloser als eh schon, was mein schlechtes Gewissen mehr und mehr in die Höhe schießen ließ."Aber ich werde mich bei ihm entschuldigen! Gleich morgen werde ich ein Treffen vereinbaren und zu ihm gehen!"
Ich versuchte mein Bestes, um San etwas zu beruhigen, doch es schien nicht zu wirken, denn er musterte mich nur skeptisch."Wieso hast du es nicht gleich gemacht?"
"Es war gerade eben erst und außerdem wollte ich zuerst zu dir. Du bist mir wirklich wichtig, deshalb wollte ich mich gleich entschuldigen und erst danach zu meinem Bunny, nachdem er die Sache ein wenig verdauen konnte und ich mich mit dir wieder versöhnt habe", versuchte ich mich zu erklären.
Das Ergebnis meiner Worte zeichnete sich in einem breiten Lächeln des anderen Lehrers ab, was ich nur allzu gut erwidern konnte.
"Wie viel hat Wooyoung eigentlich mitbekommen?", fragend blickte ich ihn an, doch San lächelte nur beruhigend.
"Nicht viel, nur, dass wir Streit hatten. Um was es ging, weiß er nicht. Keine Sorge."
Erleichtert nickte ich und kratzte mich beiläufig am Hinderkopf, während ich mich fragte, ob nun alles wieder gut zwischen uns war. Ohne San wäre mein Leben wohl ziemlich öde und kaum auszuhalten, die letzten Stunden ohne ihn hatten mir schon gereicht um dies festzustellen.
"Ist jetzt alles wieder gut zwischen uns oder bist du noch sauer?"
"Ein wenig sauer bin ich noch, aber ich verzeihe dir trotzdem. Du bist mein bester Freund und ich brauche dich schließlich noch."
Lächelnd nickte ich und war in diesem Moment so dankbar wie noch nie, ihn zu haben."Trotzdem solltest du wissen, dass ich mich nicht nochmal von dir so anpampen lasse, ja? Und jetzt schreibe deinen Lover, damit ihr euch gleich morgen treffen könnt und du dich entschuldigen kannst!"
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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️
Fanfiction'Versteck' den Schlüssel unter der Fußmatte, setze dich auf dein Bett und lege dir eine Augenbinde um, wenn du wissen willst, wer ich bin. Bis bald, mein kleiner, hübscher Bunny.' _ "Ist es das, was wir haben? Eine Beziehung?", hörte ich ihn leise w...