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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:

Heute war es so weit.

Heute würde ich in das Internat kommen und mein altes Leben, hoffentlich, in Vergangenheit lassen können.

Meine restlichen Sachen hatte ich schon gepackt, da ich diese in einen einfachen Koffer stopfen konnte.

Der Großteil aber war bereits in meinem Zimmer im Internat.

Das Zimmer, welches im oberen Stock seinen Platz hatte, durfte ich mir mit einen Jungen teilen.

Ich hoffe, er ist nett zu mir oder lässt mich im Zweifelsfall in Ruhe.

Zwar wollte ich neuen Anschluss finden, doch ich war trotzdessen lieber allein, als dumm gemacht zu werden.

Es klopfte an meiner Zimmertür, was letztendlich der Grund dafür war, dass ich aus meinen Gedanken gerissen wurde.

Mein Blick flog zur besagten Tür, welche zögerlich aufging.

Meine Mutter stand im Türrahmen und sah mich aus ihren dunklen Augen heraus an.

Ein leichtes lächeln umspielte ihre schmalen Lippen, welche durch Lippenstift rot gefärbt waren.

"Du musst gleich los, Jungkook. Bring bitte schon mal deine Sachen nach unten und zieh dich an."

Damit verschwand sie auch schon wieder.

Bei ihr war ich das gewöhnt, da unsere Bindung nicht gerade die Stärkste war.

Eine umso bessere Beziehung hatte ich dafür aber zu meinem Vater und meinem großen Bruder, Woong.

Schnell stand ich von dem Fensterbrett auf, auf welchem ich bis gerade eben noch gesessen hatte und nahm meinen blaufarbenen Koffer in die Hand.

Meine Jacke hatte ich in windeseile angezogen und mich auf den Weg nach unten begeben.

Dort angekommen, warteten schon mein Bruder und mein Vater auf mich.
Mutter stand eher abseits und goss die Blumen.

Schnell zog ich mir auch noch meine Schuhe an, ehe ich in eine innige Umarmung mit meinem Bruder gezogen wurde.

Woong vergrub seine Nase in meiner Halsbeuge, was ich ihm gleich tat.

Es war wirklich schwer für uns, für längere Zeit getrennt zu sein.

"Wir telefonieren jeden Tag, Brüderchen!", stellte er streng klar, was ich mit einem kleinen grinsen und einem 'Sicher' kommentierte.

Beruhigt von dieser Zustimmung, sah er mich an. Kurz darauf seufzte er geräuschvoll und blickte deprimiert zu Boden.

"Ich werd' dich echt vermissen, Kookie", gab er schließlich ehrlicher Weise zu.

Wärme durchflutete meinen Körper und ich drückte mich fester an ihn.

Woong war alles für mich.

Er war immer für mich da, egal was war. Er wusste von jeden meiner Geheimnisse und half mir, Probleme zu beheben.

Woong hegte keinerlei Vorurteile mir gegenüber, da konnte ich noch so schwul sein, wie ich wollte.

"Ich vermiss' dich jetzt schon", flüsterte ich ihm mit gequälten Unterton zu.

"Ich komm' dich besuchen", versprach er mir ernst, was mich leicht grinsen ließ.

"Was anderes hätte ich von dir auch nicht erwartet"

Lachend stimmte er ein, bevor er mich komplett los ließ und mein Vater mich kurz drückte.

"Pass auf dich auf, Sohn!"

⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt