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𝓙𝓲𝓷 𝓟𝓸𝓿:   

Ein paar warme Sonnenstrahlen weckten mich aus meinem leichten Schlaf, weshalb ich resigniert aufseuftzte.

Gestern hatten wir das Schwimmbad besucht und waren erst am Abend zurückgekehrt. Dies war jedoch nicht ganz so schlimm, da gestern Freitag und heute Samstag - somit Schulfrei - war und wir ausschlafen konnten.

Leichter Muskelkater prägte meine Beine, da ich am Vortag viel geschwommen bin und meine Beine ziemlich belastet habe.

Genau deshalb hatte ich aber auch nur wenig Lust zum Morgen, joggen zu gehen, obwohl Sport bei Muskelkater ja bekanntlich helfen soll.

Leise setzte ich mich auf, um den Langschläfer namens Wooyoung nicht zu wecken, und streckte mich ausgiebig.

Nachdem ich einen Blick auf meine rosa Digitaluhr, die ihren Platz auf meinem Nachttisch hatte, erhaschen konnte und feststellen durfte, dass es bereits halb acht war, sammelte ich meine Kleider zusammen und lief in unser angrenzendes Bad.

Dort machte ich mich wie gewohnt frisch.

In der Dusche stand ich bereits etwa zehn Minuten. Diese Zeit verbrachte ich allein damit, mir den Kopf über Namjoon zu zerbrechen, da ich aus ihm einfach nicht schlau wurde.

Im Schwimmbad hatte er mich des Öfteren beobachtet und sah mir zu, wie ich mit meinen Freunden abhing und mich vergnügte.

Während Hoseok bei irgendwelchen Mädchen und auch Jungen war, war Yoongi die ganze Zeit bei dem Größeren und redete mit ihm.

Es schien ein wichtiges Gespräch zu sein, da ihre Mimiken eher ernst und zu Anfang keinesfalls amüsiert waren.
Das änderte sich zwar im Laufe der Stunden, doch trotzdem wirkte der Braunhaarige ziemlich nachdenklich und in seinen Gedanken gefangen, auch wenn sein bester Freund versuchte, ihn von dort weg zu bekommen.

Erneut fragte ich mich, wieso ich ihn an dem gestrigen Tag so gut unter die Lupe genommen hatte, da er mich eigentlich nicht interessieren sollte.

Dennoch musste ich an ihn denken.

Schnell schüttelte ich den Kopf um diesen Gedanken ein Ende zu setzen.

Ich ließ mich weiter von dem warmen, fast heißen Wasser berieseln und wusch mich, damit ich endlich fertig mit meiner morgendlichen Routine werde.

Nachdem ich fertig im Bad war, wollte ich gerade aus diesem treten, als ich draußen Stimmen hörte, die mir nur allzu bekannt vorkamen.

Langsam drückte ich die Türklinke nach unten und öffnete die Tür einen Spalt weit, um sehen zu können, was überhaupt los ist.

Ich konnte meinen lilahaarigen Mitbewohner an unserer Zimmertür erkennen und sah auch, wie er mit jemandem redete. Dabei klang Wooyoung keinesfalls erfreut über dessen Besuch.

Beim genauen Hinhören und Hinsehen, erkannte ich ebenso die zweite Persom dieses Gesprächs.

Namjoon.

Mit einem schwarzen Pulli und einer dunkelblauen Jeans stand er dort und hielt eine rote Schachtel in der Hand, auf welcher ein kleiner Zettel geklebt war.

"Lass mich doch mit ihm reden, ich halte auch genug Abstand", versuchte er sein Glück bei Wooyoung.

Dieser schüttelte jedoch nur verhemmend mit dem Kopf, sodass seine noch vom Schlaf verwuschelten Haare leicht umher flogen.

"Bitte Wooyoung!"
Namjoons Stimme war getränkt von Verzweiflung, aber auch Hoffnung.
Ich hätte nie gedacht, den Größeren einmal so bettelnd und flehend zu erleben, was mir für einen kurzen Moment sogar ein Schmunzeln entlockte.

"Ich denke nicht, dass es eine so gute Idee ist. Aber ich kann ihm sagen, dass du hier warst und reden willst."
Mein Zimmergenosse schlug seine Bitte zwar ohne Zögern ab, machte jedoch einen Kompromiss.

"Na gut. Kannst du ihm dann auch die Pralinen geben? Ich wusste nicht, was er mag, deshalb habe ich gehofft, diese wären gut genug als Anfang einer Wiedergutmachung", meinte Namjoon, dabei schwamm in seiner Tonlage eindeutig Enttäuschung mit und fast hätte ich auch Mitleid gehabt, wäre mir nicht sogleich wieder eingefallen, warum er sich überhaupt entschuldigen will.

"Na gut, du solltest ihn aber erstmal etwas Zeit lassen. So wie ich ihn kenne, wird er die für seine Entscheidung brauchen. Immerhin war es keine Kleinigkeit, die du verbrochen hast."

"Das ist mir klar und ich weiß auch gar nicht, was mich dazu verleitet hatte, da ich normalerweise nie jemanden gegen seinen Willen anfassen würde. Dazu noch mag ich Jin sehr. Es tut mir einfach nur leid."
Seine Stimme brach am Ende ab und es war deutlich die Reue herauszuhören, die er verspürte.

Nachdem Namjoon meinem Zimmerpartner die Pralinen überreicht hatte und die Tür ins Schloss fiel, trat ich gänzlich aus dem Bad.

Überrascht sah Wooyoung mich an, was ich mit einem kleinen Schmunzeln abtat.

Wortlos hielt er mir die längliche, rotfarbenene Schachtel hin, die ich dankend annahm.

Tatsächlich stand auf dem Zettel eine Entschuldigung und Namjoons Nummer, damit ich ihn kontaktieren kann, falls ich denn mit ihm reden will.

Zwar brauchte ich, wie Wooyoung bereits zu dem Größeren meinte, noch meine Zeit um das ganze zu überdenken, doch um ehrlich zu sein wollte ich wirklich mit ihm reden.

Zu viele Fragen kamen auf, die ich beantwortet haben möchte.

Warum hat er das gemacht?
Warum möchte er sich entschuldigen?
Wieso ausgerechnet ich?

Namjoon machte mich einfach konfuß und ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren konnte.

"Lass dir Zeit."
Das war das einzige, was ich von dem Lilahaarigen zu hören bekam. Dieser machte sich nun ebenfalls frisch, da wir heute Nachmittag alle gemeinsam in ein nahegelegenes Café gehen wollten.

Wochenends konnten wir das Gelände den ganzen Tag über verlassen. Zwar mussten wir uns abmelden, falls wir außerhalb übernachten würden und mussten sonst zu einer bestimmten Zeit wieder hier sein, doch das waren die beiden Tage, auf die man sich sowieso am meisten freute, weshalb uns das nicht störte.

Nachdem Wooyoung auch endlich fertig war, was relativ lange dauerte, machten wir uns auf den Weg zur Cafeteria.

Dort gab es bis zur Mittagszeit Frühstück, weshalb wir auch jetzt noch essen konnten. Außerdem würden uns dort Jimin und Jungkook erwarten, da wir ja gemeinsam gehen wollten.

Auf dem Gang, der zur Cafeteria führte, entdeckte ich Namjoon, welcher mit den Rücken zu uns stand, und Yoongi. Sie redeten gespannt miteinander, wobei der Kleinere seine Hand auf Namjoons Schulter abgelegt hatte.

Namjoon blickte mich an, nachdem Yoongi ihn auf mich aufmerksam gemacht hatte.

Kurz trafen sich unsere Blicke, jedoch zog etwas Anderes schnell meine Aufmerksamkeit auf sich.

"Du bist so ein Arsch!" Direkt danach ertönte ein lautes Klatschen, was auch alle anderen, die im Gang standen, sich zu dem Schauspiel drehen ließ.

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