➑⓿

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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:

Staunend blickte ich den Wolf an, der gerade ein Stück Fleisch in Fetzen riss und hungrig verschlang.

Da ich auch etwas hatte, was ich essen wollte, pustete ich kurz auf die Oberfläche der Eiskugel, ehe ich sie abschleckte.

"Wieso hast du das Eis angepustet? Dir ist klar, dass es von Grund auf schon kalt ist?", hörte ich Taehyung leicht verwirrt aber dennoch amüsiert fragen.

"Ist eine Angewohnheit", meinte ich jedoch nur.

"Wölfe sind cool."

Schmunzelnd sah ich zu Taehyung, der anscheinend jedes Raubtier hier toll fand.

Nachdem die Wölfe ihr Fressen bekommen und vertilgt hatten, begaben wir uns weiter.

Hier und da waren Bisons und einige Büffel, die wir betrachten konnten, doch unser eigentliches Ziel waren die Gieraffen.

Langsam kamen wir an einen Eingang, welcher nach oben führte.

Je weiter wir hoch gingen, desto mehr sah es an einem Punkt, der die anderen vielen Wege vereinte, wie ein großes Baumhaus aus.

Durch dieses Baumhaus mussten wir durch, um auf die hohe Plattform zu kommen.

Dieses Baumhaus war jedoch nicht nur Treffpunkt und Mitte der Wege, es war auch ähnlich wie ein Museum gehalten.

Hier und da standen Skelettteile von Giraffen, Zebras und vor allem Elefanten.

Es gab eine Wand, an der die ganze Elefantenfamilie zu sehen war.

Alle der Reihe und des Alters nach geordnet, unter ihren Bildern standen ihre Namen und Geburtszeiten sowie Geburtsorte.

"Schau mal. Yuri ist ja Mal mega süß", tippte ich auf eines der Babys.

"Sie ist noch ein Kalb, da ist es kein Wunder, dass sie niedlich ist", erwiderte Taehyung schmunzelnd.

Ich ging etwas weiter hinein.

Als ich plötzlich eine Treppe, die ein Stückchen nach unten führte, sah, griff ich nach Taehyungs Hand.

Unten angekommen waren wir noch immer im Baumhaus, konnten jetzt aber durch große Scheiben in die einzelnen Elefantenboxen schauen.

Die Boxen waren ein Stück größer als der größte Bulle selbst, perfekt als Schlafplatz geeignet.

Etwa zehn Minuten später befanden wir uns draußen.

Wir waren aus dem Baumhaus auf einen Gang aus Holz gegangen, der sich als Weg etwa fünf Meter über dem Boden befand.

Von hier aus hatte man schon eine super Aussicht, doch auf der Plattform angekommen war alles noch besser.

Vor uns erstreckte sich eine riesige Wiese, die bis zum Horizont reichte.

Schnell trat ich an das Geländer, drängelte mich mit Taehyung an der Hand an den anderen Besuchern vorbei.

Zwei Giraffen standen unmittelbar vor mir, ich konnte ihnen direkt in die Augen blicken, so hoch waren wir.

Etwas weiter vor uns war ein Mast, welcher weit oben Futter für die großen Tiere bereit hielt.

Ich blickte über das Feld. Ich sah weit hinten kleinere Tiere, die schwarz-weiß gestreift waren, direkt gegenüber am anderen Ende der Wiese von den Giraffen waren die Elefanten.

Schnell lief ich von der linken Seite auf die rechte, betrachtete die grauen Tiere staunend.

Die Kälber standen in Nähe der Mütter und einer der Bullen wirbelte einen riesigen Ast umher.

Die kleinste Elefanten-Kuh trat in den See, welcher sich in diesem gigantischen Gehege ebenso befand.

Sie sog das Wasser in ihren Rüssel und spritzte sich damit nass, ehe sie das restliche Wasser verspielt umher spritzte.

Taehyung trat direkt neben mich, legte einen Arm um meine Taille, als sich ein älterer Mann neben mich drängte und mich somit etwas zur Seite schob.

Als dieser Mann sich auch noch rücksichtslos breit machte, zog mich mein Lehrer einfach vor sich und drückte sich von hinten an mich, legte seinen Kopf auf meinen ab.

Kurz blieb mein Herz stehen, nur um dann dreifach so schnell weiterzuschlagen.

Wir verweilten in dieser Position für einige Zeit, sahen entspannt zu den Elefanten.

Dabei schien keiner von uns zu bemerken, wie wir beobachtet wurden.

Zumindest bis wir uns zum Gehen abwandten, denn als wir uns umdrehten, konnten wir direkt zu meinen Freunden blicken, welche ebenso hier oben waren und uns grinsend ansahen.

***

Die Pinguine tauchten wie wild umher, sprangen auf ihre Felsen und machten laute Geräusche.

Mit diesem Anblick verbrachten wir lange Minuten bei meinen Lieblingstieren, die ich kaum aufhören konnte, anzustarren.

Das Pinguin-Becken war schon draußen sichtbar, doch es ging weiter in einen großen Felsen, welcher einen Durchgang bot.

Dieser Felsen war riesig, sodass sich hier nicht nur Pinguine wohl fühlten.

Direkt neben den Wasservögeln waren Orang-Utans, die in ihren Matten faulenzten, fraßen oder kletterten.

Ich fand diese Tiere nicht so spannend, weshalb ich etwas weiter ging.

Dieses Becken war wieder mit Wasser befüllt, sodass sich leicht erahnen konnte, dass sich dort die Krokodile befanden.

Diese Spezies hatte eine lange, schmale Schnauze, aus welcher die spitzen Zähne ragten.

Sie schwammen teilweise auf der Stelle oder glitten seidig durch's Wasser. Die kleinen Schildkröten, die ebenfalls dort drin waren, ließen sich nicht von den gefährlichen Reptilien stören.

"Als nächstes kommt das Nilpferd. Die sind dann wieder draußen und dann können wir zu den Flamingos und Pelikanen und dann zu den Schlangen", meinte Taehyung.

Er hatte eine große Karte in seinen Händen ausgebreitet. Wir hatten sie an der Rezeption bekommen, brauchten sie dank der Wegweiser jedoch bis jetzt noch nicht.

Ihm über die Schulter lugend blickte ich ebenso auf die Karte.

"Und von den Schlangen aus können wir zu dem Affen-Gehege. Da kommen wir an den Steinböcken vorbei. Die sind laut Karte an einer riesigen Felswand, direkt neben den Kangaroos - die sehen wir dann also auch noch", erklärte der Ältere. Dabei hing ich die ganze Zeit an seinen geschwungenen Lippen, welche sich zu den Worten bewegten.

Als sich diese Lippen zu einem Schmunzeln formten, blickte ich erst auf.

Er sah mich grinsend an, schien bemerkt zu haben, dass ich nicht wirklich auf sein Gerede geachtet hatte.

"Fertig mit starren?", fragte er schelmisch neckend.

Verlegend wendete ich den Blick ab, spürte eine verräterische Röte auf meinen Wangen.

"Wollen wir?", lenkte er zu meinen Gunsten vom peinlichen Thema ab.

Von meinem Eis hatte ich nur noch die Waffel, an der ich vorsichtig knabberte.

Das Eis und selbst die Waffel waren mega lecker, wahrscheinlich das beste Eis, was ich jemals gegessen hatte.

"Du würdest wahrscheinlich nur für die Pinguine und das Eis hier her kommem, hm?"

"Bestimmt", lächelte ich schüchtern.

Er sah mich intensiv an, musterte mich sanft.

"Dir muss nichts peinlich sein, ja? Und so ganz unter uns-"
Er trat näher an mich heran, schwebte mit dem Kopf neben meinem Ohr, bevor er mir den Rest in dieses hauchte.

"-ich hab dich auch schon öfters angestarrt. Wir nehmen uns da also beide nicht wirklich viel."

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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt